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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sich, als sie mit einem leichten Schaudern reagierte.
    „Apropos aufwärmen“, flüsterte er.
    „Später. Zuerst essen wir. Wir müssen bei Kräften bleiben.“
    Brody knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Hmm“, sagte er.
    Carolyn lachte, entwand sich seinem Griff, schaltete den Backofen an und stellte die Temperatur ein. „Später“, wiederholte sie.
    Bis es später war, verging alle Zeit in der Welt, aber irgendwann, als sie gegessen und den Geschirrspüler eingeräumt und für Winston und Barney aus ein paar Decken Schlafstätten gerichtet hatten, duschten sie noch einmal.
    Dieses Mal widerstanden sie der Versuchung nicht.
    Und sie verzichteten auch auf ein Kondom.
    Stunden später schliefen Brody und Carolyn schließlich völlig erschöpft ein.

19. KAPITEL
    B rodys Handy klingelte.
    Carolyns Herz klopfte bis zum Hals. Eben hatte sie noch tief und fest geschlafen, war jedoch schon im nächsten Augenblick hellwach, wenn auch noch ein bisschen orientierungslos. Während Brody brummelnd seine achtlos weggeworfenen Kleider suchte und nach unüberhörbarem Kramen schließlich sein Handy zu fassen bekam, tastete sie nach dem Schalter ihrer Nachttischlampe.
    „Brody“, meldete er sich mit von Schlaf und Sorge rauer Stimme.
    Carolyn fand den Schalter. Zwar hatte sie in der Nacht vor vielen Jahren jenen anderen Anruf verschlafen, doch die Ähnlichkeiten erschienen ihr deshalb nicht weniger unheimlich. Fast hätte sie geglaubt, sie wäre in eine Zeitschleife getappt, und Lisa riefe an, um Brody mitzuteilen, dass sie schwanger war, und das ganze Leid finge von vorn an.
    „Conner“, sagte Brody und sah Carolyn fest an. „Ruhig Blut. Du musst die Ruhe bewahren. Wir sind gleich bei dir, und ich verspreche dir, wir werden alles tun, was nötig ist. Inzwischen leg auf und ruf den Notdienst – sofort.“
    Carolyn zog sich hastig an. Ihre Augen brannten, waren aber trocken, und die Kehle war ihr vor Angst wie zugeschnürt. Rufe den Notdienst – sofort. Es war zwei Uhr morgens.
    Lieber Gott.
    „Tricia?“, flüsterte sie, als Brody das Gespräch beendet hatte und in seine Sachen schlüpfte.
    Brody nickte. „Sie hat Wehen – anscheinend sehr starke Wehen –, und Conner ist in Panik.“
    „Und wenn er zu panisch ist, um den Notdienst zu rufen?“, rief Carolyn und stürmte gleichzeitig mit Brody zur Schlafzimmertür.
    „Conner“, sagte Brody und durchmaß mit großen Schritten das dunkle Haus. Er rannte beinahe. „Conner ist, wie er ist. Durch und durch zuverlässig.“
    Als sie die Küche durchquert hatten, hielt Brody bereits den Autoschlüssel in der Hand. Winston und Barney sprangen auf und folgten den beiden mit den Blicken.
    „Dieses Mal musst du hierbleiben“, sagte Brody zu seinem Hund, ganz so, als glaubte er, das Tier würde ihn verstehen. „Pass auf den Satanskater auf.“
    Barney legte sich mit einem Seufzer wieder hin, und Winston folgte seinem Beispiel.
    Im nächsten Moment saßen Carolyn und Brody im Pick-up und rasten die mondbeschienene Zufahrt hinunter.
    Ein paar Minuten bevor sie vor dem Haupthaus vorfuhren, hörten sie die Sirenen des Krankenwagens und sahen das blinkende Rotlicht im Düstern, als das Fahrzeug eine Kurve nahm und die Landstraße entlangraste.
    Brody war als Erster im Haus und rief den Namen seines Bruders.
    Conner tauchte aus dem Flur zu den Schlafzimmern auf, Tricia, in eine Bettdecke gehüllt, auf den Armen. Ihr Gesicht war totenblass. Die Bettdecke blutgetränkt.
    Bitte, betete Carolyn stumm.
    „Sie kommen, Conner“, sagte Brody zu seinem Bruder. „Die Rettungssanitäter sind auf dem Weg und fahren in diesem Moment wahrscheinlich durchs Tor.“
    Carolyn hatte sich noch nie in einer solchen Situation befunden und hätte keine Ahnung gehabt, wie sie sich, mit einem Notfall konfrontiert, verhalten würde. Jetzt wusste sie es. Automatisch ging sie direkt auf Conner zu und berührte Tricias blasses Gesicht.
    „Tricia?“, fragte sie energisch, wenn auch mit zitternder Stimme. „Tricia?“
    Tricias Kopf ruhte müde an Conners Schulter, doch sieschlug die Augen auf und sah Carolyn an. „Keine Angst“, sagte sie unglaublicherweise und mit großer Mühe. „Mit mir ist alles in Ordnung, mit Blue auch … Es ist nur … Ich weiß nicht, was es ist, aber … keine Angst …“
    Keine Angst.
    Carolyn hob den Blick zu Conners Gesicht. Niemals hatte sie solche Angst, solche Not – und solche innere Kraft gesehen. Conner Creed war außer sich vor Sorge, doch keine Macht der Welt

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