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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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dass Carolyn leicht ins Taumeln geriet. Und Brody reagierte instinktiv, packte ihren Arm und hielt sie fest.
    Er spürte den Stromstoß, der sie durchzuckte, eine elektrische Spannung, die von Carolyn direkt auf ihn überging.
    Beide erstarrten auf Anhieb.
    Brody zwang sich, den Griff zu lockern.
    Carolyn riss sich los.
    Inzwischen war Tricia wieder in der Küche und sah alles mit an.
    Zwar berührten Carolyn und Brody einander nicht mehr körperlich, doch Brody fühlte sich auf unerklärliche Weise mit ihr verbunden.
    Die Luft im Raum schien zu vibrieren.
    „Ich fahre dich nach Hause“, sagte Brody mühsam zu Tricia.Seine Stimme klang rau und kehlig.
    „Ich fahre selbst nach Hause“, konterte Tricia freundlich, aber fest. Widerspruch war bei ihr genauso sinnlos wie bei jedem anderen Creed. „Ich will den Pathfinder nicht hier stehen lassen, und überhaupt, ich sagte doch schon – mir geht’s gut.“
    Carolyn schenkte ihrer Freundin ein unsicheres Lächeln. „Bitte schon dich, ja?“, bat sie.
    Schon auf dem Weg zur Hintertür, nickte Tricia. Sie bemerkte die übergekochte Suppe auf dem Herd und schüttelte mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln den Kopf.
    Zufällig bemerkte Brody ihren Gesichtsausdruck, weil er gerade an ihr vorbei nach der Türklinke griff. Dort, woher er stammte, hielt ein Mann einer Lady die Tür auf.
    Und diese gewisse Lady hatte Mühe, das Lachen zu unterdrücken.
    Brody wurde heiß, als er dastand und der Frau seines Bruders die Tür aufhielt. Ihm war allzu deutlich bewusst, dass sie irgendwelche verrückten weiblichen Rückschlüsse über ihn und Carolyn zog.
    Nachdem Brody und Tricia gegangen waren, stieß Carolyn einen lauten, beinahe knurrenden Seufzer schierer Verdrossenheit aus.
    Die Sandwichs waren platt gedrückt.
    Der Großteil der Suppe – Tomate mit Sternchennudeln, ihre Lieblingssuppe – klebte auf dem Herd. Der Rest war am Topfboden angebrannt.
    Was alles völlig belanglos war, denn dank Brody Creed hatte sie jetzt überhaupt keinen Hunger mehr.
    Winston hatte seine Sardinenmahlzeit beendet, saß da, fegte mit dem Schwanz von einer Seite zur anderen und blickte zu Carolyn. Seine empfindliche Nase glänzte von Fischöl, und die kleine rosige Zunge schoss aus dem Mäulchen und leckte es ab.
    Mit seiner sonderbaren Würde und dem glänzend schwarzen Fell erinnerte der Kater Carolyn an einen sehr korrekten englischen Butler, der in irgendeinem prachtvollen Ahnensitz seinen Pflichten nachkam. Dieser abstruse Gedanke reizte sie zum Lachen, und das vertrieb den Großteil der noch verbliebenen Nach-Brody-Spannung.
    Carolyns Miene verfinsterte sich bei dem Schlagwort „nach Brody“. In vielerlei Hinsicht definierte dieser schlichte Begriff das Leben, das sie in den vergangenen sieben Jahren geführt hatte. Wenn sie doch bloß in die Zeit „vor Brody“ zurückfinden und sich dann anders entscheiden könnte.
    Was für ein blödsinniger Gedanke.
    Energisch wischte sie die übergekochte Suppe weg, füllte Wasser in den Topf und stellte ihn zum Einweichen in die Spüle. Die zerdrückten Sandwichs wickelte sie sorgfältig ein und verstaute sie im Kühlschrank. Wenn ihr Appetit sich zurückmeldete, war sie gerüstet.
    Winston beobachtete sie immer noch mit dieser behäbigen Neugier und folgte ihr, als sie wieder in den Laden ging.
    Carolyn räumte die Auslagentische auf und legte mehr Ziegenmilchseife und handgefertigtes Papier und die letzten Rüschenschürzen im Retrostil bereit, die so beliebt waren, dass sie kaum mit der Nachfrage Schritt halten konnte.
    Als das erledigt war, legte sie die Tageseinnahmen in eine großzügig von der Cattleman’s First Bank zur Verfügung gestellte Reißverschlusstasche, prüfte noch einmal, ob die Eingangstür verschlossen war, und ging hinauf in ihre Wohnung.
    Jedes Mal wenn sie die fröhliche kleine Küche betrat, sei es über das innere Treppenhaus wie jetzt, sei es von der Außentreppe her, regte sich eine stille Freude in Carolyn, und das Herz wurde ihr weit.
    Sie hatte die Wohnung für einen lächerlich niedrigen Preis – mehr hätte sie sich allerdings auch gar nicht leisten können – von Natty McCall gemietet, von daher gehörte sie ihr nichtwirklich. Trotzdem war die Wohnung insgesamt, so bescheiden sie auch war, Carolyns Zuhause.
    Sicher, manchmal fühlte sie sich einsam, besonders wenn der Laden geschlossen war. Aber es war nicht die gleiche Art von Einsamkeit, die sie empfunden hatte, als sie noch ständig von einem Haus ins

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