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Die Crock-Expedition

Die Crock-Expedition

Titel: Die Crock-Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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sein. Die Stadtbewohner allerdings hatten beachtliche Anstrengungen unternommen, ihre Ortschaft zu tarnen; alle Mauern und Dächer waren von Farn bedeckt, um sie in einen einheitlich grünen Fleck inmitten von Sand, Gestein und Felsen zu verwandeln, dessen Distanz von echter Vegetation nicht einmal auffällig wirkte, weil ein schmaler Fluß hindurch floß, der sich einige Meilen weiter in einen See ergoß, hinter dem über viele Meilen hinweg dichter Stechginster wuchs.
    Die Mühe war deshalb vergeblich, weil jemand, der niemals geflogen war, sich nicht vorzustellen vermochte, wie deutlich sich Gebäudeumrisse und Schatten aus der Luft erkennen ließen. Gegen die Kameras allerdings hatte die Tarnung sich als wirksam erwiesen. Den vielen tausend Bildern, die Rachel – auch mit Hilfe der Computer – ausgewertet hatte, war keine Spur von der Stadt zu entnehmen gewesen; es hatte einen menschlichen Piloten mit menschlicher Wachsamkeit und menschlicher Neugier erfordert, um etwas zu bemerken, das nähere Begutachtung verdiente, es zu begutachten – und die Stadt zu entdecken.
    »Vor elf Jahren gab es sie nicht«, sagte Blake.
    »Na, ich weiß nicht«, kommentierte Rachel. »Man dürfte sie übersehen haben, so wie es uns ergangen ist.«
    »Boston verfügte ebenfalls über Helikopter, und diese Stadt liegt nur dreihundert Meilen von dort entfernt. Jemandem wäre etwas aufgefallen, wie Clem.«
    Sie gingen tiefer. Die ›Stadt‹ glich eher einem Lehmdorf, doch auf Atonia konnte dergleichen ohne weiteres als Stadt gelten. Sie sahen lange Reihen von flachen Lehmhütten, breite lehmige Straßen, da und dort eine ungenutzte Schneise. Ein gewisses Gefühl von Vertrautheit verwirrte Blake. Dann schwebte der Helikopter über den Hauptplatz, und in diesem Moment fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    »Eine Rekonstruktion des alten Boston!« rief er. »Der Platz, die Straßen, die Gassen, die Häuser, alles!«
    Atonier starrten zu ihnen empor, liefen durcheinander, deuteten nach oben. Dies Verhalten war merkwürdig. Andernorts auf dem Planeten pflegten Atonier, vernahmen sie das leise Surren von Rotoren, nicht einmal aufzublicken.
    Noch seltsamer jedoch war die Tatsache, daß manche der Atonier Kleider trugen.
    »Unglaublich«, stöhnte Blake.
    »Was? Daß man innerhalb von elf Jahren eine Stadt gebaut hat?«
    »Nein, die Existenz intelligenter Atonier! Es muß eine andere Rasse sein.«
    »Für mich sehen sie genauso wie die anderen aus.«
    »Weißt du, woran ich denke?«
    »Nein. Du mußt es mir schon verraten.«
    »Bevor Clem sich meldete, als wir uns gerade über die Dinge unterhielten, die Hogan über den Stechginster herausgefunden hatte, stellte Turvey die Frage: Wer setzt den Ginster in Brand? Und nun frage ich mich, ob wir die Antwort gefunden haben.«
    »Ziemlich gewagt. Ist es nur eine vage Vermutung, oder kannst du deine Annahme irgendwie untermauern?«
    »Wie es scheint, lösen Ginsterfeuer den Wahnsinn aus. Oder umgekehrt, aber das wissen wir nicht. Eins ist allerdings klar: diese Leute sind nicht gerade erfreut, uns zu sehen. Ihnen war nicht daran gelegen, daß wir sie finden, deshalb haben sie sich zu verstecken versucht. Obwohl es zweifelhaft war, daß jemals wieder Terraner nach Atonia kommen würden, haben sie die Stadt ungefähr elf Jahre lang im Tarnzustand gehalten …«
    »Wir wissen nicht, ob sie eine Begegnung mit uns ablehnen. Womöglich hat nur unsere Ankunft sie erregt. Laß uns landen und sehen, was geschieht.«
    »Sicher. Aber nicht in der Stadt, sondern außerhalb. Hundert zu eins, daß sie uns abmurksen, sollten wir ihnen die Gelegenheit bieten.«
    Er landete den Helikopter zweihundert Meter von den abgelegensten der Lehmhütten entfernt und gab Spring über Funk einen kurzen Bericht, was sie bisher gesehen und unternommen hatten.
    Die Stadt besaß keine Mauern. Ihr Vorbild – Boston, Atonia – war eine expansive Siedlung gewesen. Diese hier war es nicht. Alle Bauten wirkten gleich alt. Vielleicht hielten die Einwohner Boston für die einzig mögliche Art von Stadt und glaubten, sie dürfe weder kleiner noch größer sein.
    Es gab keine Mauern, sondern nur eine schwach erkennbare Grenzlinie, dort, wo die Stadt endete und die umliegende Wüstenei begann. Hunderte von Atoniern versammelten sich und starrten herüber zum Helikopter; sie blieben jedoch alle innerhalb der Stadtgrenze und machten keinerlei Anstalten, sich zu nähern.
    »Doch, sie sind anders«, murmelte Blake. »Sie sind neugierig,

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