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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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mich jetzt hören könnte, dann würde er mich ein Weichei nennen. Und er hätte recht damit. Was ist nur los mit mir?
    Tamara ließ sich von dem Gerede der anderen gar nicht beeinflussen. Unbeeindruckt führte sie ihr Verhör fort.
    „Du hast also Informationen über uns sammeln können, weil du dich unsichtbar machen kannst. Spionierst du noch mehr Leuten hinterher oder beschränkt sich deine Neugierde auf uns?“
    „Ich weiß viele Dinge, die sonst keiner weiß. Aber ich spioniere nicht!“, antwortete Maxi mit einer hellen Kinderstimme.
    „Wie nennst du das sonst?“
    „Ich bin eben zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, erklärte die Verdächtige mit Unschuldsaugen.
    „Aus welchem Film hast du den Spruch geklaut?“, kam es spöttisch von Valerian.
    „Zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und zufällig kann dich keiner sehen, weil du unsichtbar bist. Raffiniert formuliert. Sag mir, was du in Cromwell machst“, fuhr Tamara fort, ohne Valerian zu beachten.
    „Ich werde unterrichtet.“
    „Du bist doch noch viel zu jung, um hier zu studieren“, schaltete sich Linda verwundert ein.
    Tamara wandte sich stirnrunzelnd an die blinde Seherin.
    „Also erstens führe ich hier die Befragung und zweitens: Woher willst du wissen, ob sie zu jung ist? Siehst du ihr Alter etwa auch in ihrer Aura?“
    Linda lief vor Verlegenheit rot an.
    „Nein, aber an ihrer Größe.“
    Nun ging Flint ein Licht auf.
    Deshalb diese seltsamen Blicke! Linda konnte Maxi sehen, als diese noch unsichtbar war, und sie hat Valerian auf sie aufmerksam gemacht!
    Wenn der Geisterseher darüber nachdachte, dann machte es Sinn.
    „Und wenn sie kleinwüchsig wäre? Schon mal daran gedacht?“, wollte Tamara von Linda wissen.
    Linda schwieg betreten. Die Wicce schnalzte ärgerlich mit der Zunge und wandte sich erneut Maxi zu. Die hatte aufmerksam der Auseinandersetzung gelauscht und sah mit leuchtenden Augen zu der Hexe hoch. Sie wirkte begierig, die nächste Frage zu beantworten.
    „Um ein für alle Mal dieses lästige Thema geklärt zu haben: Wie alt bist du?“
    „Ich bin neun Jahre alt“, ertönte es selbstbewusst.
    „Und du erhältst hier Unterricht?“
    „Ja!“, krähte Maxi stolz.
    „Seit wann?“
    „So lange wie ihr auch.“
    „Wie kommt es, dass wir dich noch nie gesehen haben. Bist du sonst immer unsichtbar?“
    „Nein. Ich lebe in einem separaten Trakt des Gebäudes. Und ich habe mein Essen immer auf mein Zimmer bekommen.“
    „Welche Begründung hat man dir genannt, weshalb du so abgesondert von uns gelebt hast?“
    „Sir Fowler hat mir gesagt, dass es meinem Schutz dient. Er sagte, dass so begabte Mädchen wie ich selten sind und dass er deshalb besonders gut auf mich aufpassen müsse.“
    „Hat Sir Fowler dich unterrichtet?“
    „Ja, der auch … und noch andere. Aber meistens spiele ich.“
    Valerian und Flint warfen sich versteckte Blicke zu. Sie dachten das Gleiche.
    Die Kleine bekommt Fowler und wir plagen uns mit Lichtenfels herum. Großartig!
    Das erklärte natürlich auch, weshalb der Rektor immer wieder nicht zu sprechen war.
    „Weiß jemand außer den Dozenten, dass du in Cromwell bist?“
    „Ja, Emma aus der Küche!“
    „Wer?“, fragte Katharina.
    „Emma, die kleine alte Frau vom Küchenpersonal. Sehr nett. Macht mir immer eine Kleinigkeit, wenn der Hunger kommt“, flüsterte Valerian zurück.
    Wieder wurden eindeutige Blicke ausgetauscht. Diesmal allerdings unter den van Gentens. Flint war sich sicher, dass er wusste, was die beiden dachten, und grinste kurz.
    Eine „Kleinigkeit“ … Ja, klar, Valerian.
    „Sonst noch jemand?“, führte Tamara ungerührt ihre Befragung fort.
    „Hm … der Chauffeur? Der hat mich sicher gesehen.“
    „Wissen deine Eltern von deiner Begabung?“
    „Nein. Ich hab doch gar keine Eltern.“
    Maximas Stimme klang vorwurfsvoll.
    „Woher kommst du dann?“
    „Na, aus dem Heim! Sir Fowler hat denen gesagt, dass ich auf sein Internat soll, weil ich so klug bin, und dann haben sie mich gehen lassen.“
    Flint bezweifelte, dass es sich so verhalten hatte. Sicherlich würde keine städtische Einrichtung einfach so ein Kind in die Hände eines Fremden übergeben. Aber offenbar war das, was die Kleine sagte, die Wahrheit, wie sie sie verstanden hatte.
    „Bist du wirklich klüger als andere Kinder oder war das nur eine Ausrede, weil du magische Fähigkeiten hast?“
    „Ich bin wirklich klüger! Ich hab bald schon mein Abitur!“
    Die anderen sahen sie

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