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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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nur zu seinem Vorteil“, ergänzte der HETAERIA MAGI.
    „Ansichtssache“, meinte die Wicce.
    „Auf jeden Fall bleibt er solo“, sagte Cat.
    „Pah! Ich und mein hübscher Anhänger werden unseren sexy Hintern jetzt in den Geräteraum begeben und ihr könnt uns beim Fortgehen beobachten“, sprach Valerian und schlenderte betont lässig von dannen.

Kapitel 38
    Die Wochen flogen vorbei und Flint hatte das Gefühl, dass er niemanden mehr zu Gesicht bekam. Natürlich stimmte das so nicht. Sie besuchten immer noch gemeinsam die Kurse, aber in ihrer studienfreien Zeit war jeder an dem Ort zu finden, an dem er am besten lernen konnte. Und diese Orte lagen meist weit auseinander. Valerian pflasterte hektisch das ganze Zimmer mit Lernzetteln zu, während Linda es sich im Park auf einer Bank bequem machte und ihre Unterlagen las beziehungsweise sich diese von ihrem Laptop vorlesen ließ. Da Flint weit weniger ehrgeizig als Cendrick und von Natur aus begünstigter als die anderen war, lernte er am wenigsten. Das bedeutete, dass er bei den Mahlzeiten häufig alleine im Speisesaal saß und nur ab und zu einen seiner Kommilitonen hastig sein Mahl einnehmen sah. Und schon waren sie wieder fort. Doch Flint war es gewohnt, alleine zu sein, und es bekümmerte ihn nicht. Was ihm jedoch Gedanken machte, war, dass er so wenig von Katharina zu Gesicht bekam. Sie machte sich noch rarer als die anderen und er konnte sich denken, weshalb. Während die meisten zuerst für die schriftlichen Prüfungen lernten und sich in der letzten Woche vor Semesterende Sorgen um ihre praktischen Ordensprüfungen machten, versuchte das Medium sich bereits jetzt so viele Zauber wie möglich anzueignen. Da sie von Geburt an kaum Talent zur aktiven Magie hatte (wie in ihrer Familie eigentlich üblich), musste sie härter als jeder andere dafür arbeiten. Sie hatte zwar jetzt keine Visionen mehr, um die sie sich sorgen musste, doch dafür setzte sie sich selbst ständig unter Druck. Es war, als gäbe es nichts anderes mehr für sie.
    Sie macht sich noch völlig kaputt, wenn sie nicht bald einmal an sich selbst denkt.
    Seine Befürchtung war nicht allzu weit hergeholt. Bereits letzten Montag hatte eine Kommilitonin einen Nervenzusammenbruch erlitten, nachdem sie eine von Lichtensfels’ „hilfreichen Lernfragen“ (wie er sie titulierte) nicht prompt beantworten konnte. Weinend war sie aus dem Zimmer gestürzt und der Professor hatte trocken die Nummer eines Arztes an die Tafel geschrieben – mit der beiläufigen Bemerkung, dass jener kaum Fragen stelle, wenn es darum ginge, ein Rezept für leichte Beruhigungsmittel aufzuschreiben.
    Der Vorfall hatte die allgemeine Spannung ins Unermessliche getrieben. Viele verzweifelten über der großen Menge des Lernstoffes. Von der Schule waren sie regelmäßige Klausuren und somit kleinere Einheiten gewöhnt. Über den Lernstoff eines ganzen Jahres geprüft zu werden, löste regelrecht Panik bei einigen Studenten aus. Flint wollte nicht, dass Katharina unter der Doppelbelastung durch ihr Geheimnis zusammenbrach. Ständig grübelte er darüber nach, wie er ihr eine Hilfe sein konnte, doch eine befriedigende Lösung schien nicht in Sicht. Schließlich beschloss er, dass er ihr am meisten nützte, wenn er einfach da war und sie zu ihm kommen konnte, wenn sie sich dazu entschied. Ansonsten wollte er ihr nicht im Wege stehen.
    Na schön, eigentlich traue ich mich immer noch nicht, ihr direkt meine Hilfe anzubieten oder sie zu fragen, ob es ihr gut geht. Aber was soll ich sagen, wenn sie mit Nein antwortet? Dann stehe ich total lächerlich da. Eine peinliche Situation ist entstanden und keinem von uns wäre damit geholfen.
    Es ärgerte ihn selbst, dass er so feige war, doch lieber wollte er heute auf Nummer sicher gehen, als morgen eine Abfuhr von Cat zu erhalten.
    Die Woche der schriftlichen Prüfungen kam und obwohl viele Studenten Angst davor hatten, waren sie auch gleichzeitig erleichtert. Die Woche zu beginnen, bedeutete, dass man jeden Tag für ein Fach weniger lernen musste, und darüber waren die meisten froh. Jeden Tag etwas weniger Last, unter der man zusammenzubrechen drohte, und etwas mehr Luft zum Atmen.
    Die Prüfungen wurden im Großen Saal geschrieben und diejenigen unter den Studenten, die sich Hoffnung gemacht hatten, den einen oder anderen Spickzettel in den Raum zu schmuggeln, wurden spätestens jetzt enttäuscht. Der Saal war magisch präpariert worden. Kristalle lagen in alle Himmelsrichtungen im

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