Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch
der das Gelände umgibt? Hast du nicht erst gerade gesehen, wie gut diese Dinger funktionieren?“
„Vielleicht stehen da draußen ein paar WICCA herum und jagen gerade ihre Flüche rein?“
„Hehe, nur weil ich das kann, heißt das noch lange nicht, dass irgendeine andere Hexe so was fertigbringt“, gab Tamara an.
„Ja, klar, du bist ja auch etwas Besonderes, Tammi-Schatz.“
„Eben.“
Offenbar hatte Tamara gelernt, mit ihren wechselnden Spitznamen zu leben, denn sie beschwerte sich schon seit einer Weile nicht mehr darüber.
Irgendwie auffällig , befand Flint.
Valerian löffelte fröhlich weiter, bis er plötzlich stutzig wurde.
„Hey, wenn Cromwell auch so einen Schild hat, wer steht dann in der Mitte rum und sorgt dafür, dass er nicht aufhört?“
„Du meinst, wer ihn aktiv hält, indem er seine Essenz einspeist?“, wiederholte Cendrick die Frage auf einem gehobenen Niveau. Seine Worte wurden von einem smarten Lächeln begleitet.
Valerian schnitt eine Grimasse.
„Ja, ja, genau das.“
„Keine Ahnung, das hat damals nicht in dem Buch gestanden, das ich gelesen habe. Aber es wäre vermutlich interessant, der Sache nachzugehen.“
„Gute Idee. Das kannst du ja dann machen, wenn du so viel Zeit hast. Wir anderen werden lieber weiter lernen“, kommentierte Tamara trocken.
„Wie kommst du eigentlich mit dem Lernen voran?“, fragte Katharina ihren Bruder.
Es war seltsam, dass sie ihn das beim Frühstück fragen musste und in Anwesenheit der anderen, doch viel hatte sich verändert. Früher hätte sie das gewusst.
„Danke, recht gut. In den letzten Wochen habe ich mich darauf konzentriert, unsere kleine Maxi aufzuspüren, und das Lernen darüber etwas vernachlässigt. Jetzt habe ich aber die ganzen Themengebiete einmal durch und kann mit dem Vertiefen anfangen.“
Valerian prustete den Löffel Milch, den er sich gerade in den Mund gesteckt hatte, aus und verschluckte sich. Laut hustend griff er nach seinem O-Saft.
„Du bist schon durch?“, fragte Tamara ungläubig.
„Wir haben doch noch vier Wochen“, wunderte sich nun auch Linda.
„Richtig – und ich werde jede einzelne davon brauchen, um das Gelernte zu vertiefen.“
„Ich dachte, dass du ein fotografisches Gedächtnis hättest. Ist dir das denn keine Hilfe?“, erkundigte sich Graciano freundlich.
„Oh doch, das ist es. Ich wüsste gar nicht, wie ich es ohne schaffen sollte.“
Tamara warf ihm einen finsteren Blick zu. Valerian lachte.
„Pass auf, das Hexchen ist bissig!“
„Sorry, aber das ist einfach dummes Getue. Wenn ich mir alles merken könnte, was ich je gesehen hätte, dann würde ich hier keinen Lern-Marathon veranstalten“, sagte die WICCA
„Ich lerne immer erst die Woche vorher“, stimmte Flint zu, der ebenfalls ein bildhaftes Gedächtnis besaß.
„Seht ihr?“
Tamara fühlte sich bestätigt.
„Ja, aber mein Bruder braucht die vier Wochen auch nicht, um den Stoff durchzugehen. Er braucht die vier Wochen, um jedes Buch der Bibliothek auszuleihen, das auf der Literaturliste steht oder auch nur ansatzweise mit dem Thema zu tun hat, und diese lernt er dann auswendig.“
Die Wicce starrte den Magus ungläubig an.
„Das ist ja krank!“
„Das ist nicht krank! Ich bin eben ehrgeizig! Außerdem will ich die volle Punktzahl haben.“
„Was hast du davon? Kauft dir dein Vater dann einen größeren BMW ?“
Cendrick ließ sein Prinz-Charming-Lächen aufblitzen.
„Ich spekuliere ja immer noch auf einen Jaguar .“
Tamara rollte theatralisch mit den Augen und warf schließlich Katharina einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Hey, sieh mich nicht so an! Ich kann nichts dafür, dass er mein Bruder ist. Er war eben schon immer ein Streber.“
„Ich bin kein Streber. Ich bin ehrgeizig.“
„Er ist wirklich ein Streber, aber es passt gar nicht zu ihm. Dafür, dass er ständig mit Frauen rummacht, auf Partys geht und Drogen nimmt“, zählte Tamara auf.
„Hey! Wer hat gesagt, dass ich Drogen nehme?“, mischte sich Cendrick empört in die Diskussion ein.
„Das stand in der Starportraitreihe.“
„Wir haben ja schon festgestellt, dass die nur Müll schreiben“, insistierte er.
„Eigentlich stimmte bisher alles, was sie geschrieben haben.“
„Das sagst du nur, weil Maxi ein Loblied auf dich gesungen hat.“
Tamara grinste breit.
„Ich finde, dass sie sich ein gutes Vorbild gewählt hat. Aus der wird sicher mal etwas Großartiges.“
„Ich sollte ein Dementi verlangen. Mein guter Ruf wurde
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