Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
anderen.
    „Da seid ihr ja! Wir haben uns schon gefragt, wo ihr steckt“, begrüßte Linda die Gruppe.
    Graciano saß bei ihr.
    „Wir haben nur ein bisschen geplaudert“, berichtete Valerian und schob sich einen Löffel mit Joghurt in den Mund.
    „Schon gehört, dass es eine neue Vision gab?“, verkündete Tamara ohne Umschweife.
    „Wirklich? Geht es dir gut, Katharina?“, erkundigte sich Graciano einfühlsam.
    „Ging die Vision weiter?“, wollte Linda wissen.
    Alle Blicke richteten sich auf das Medium, dem man ansehen konnte, dass sie an solch einem öffentlichen Ort lieber nicht über ihren Traum sprechen wollte.
    „Es war ziemlich schlimm“, berichtete Flint an ihrer statt.
    Cat nickte und lächelte ihm dankbar zu, dass er die Worte ausgesprochen hatte, die sie nicht zu sagen vermochte.
    „Oje, du Arme!“
    Linda warf ihr einen mitfühlenden Blick zu.
    „Wir helfen dir natürlich, wenn du ein Ritual machen möchtest“, bot Graciano sofort an.
    „Danke, ihr zwei, das ist lieb. Wir hatten wirklich schon überlegt, ob wir eins machen sollten. Aber ich wollte euch nicht schon wieder zur Last fallen.“
    Eine Woge des Widerspruchs erhob sich.
    „Du fällst uns doch nicht zur Last!“
    „So ein Unsinn!“
    „Das machen wir doch gerne für dich.“
    „Wofür sind Freunde eigentlich da?“
    „Der Zirkel ist geschwächt, wenn nicht alle Mitglieder dabei sind. Du brauchst doch die besten Voraussetzungen, die du kriegen kannst.“
    „Ich hab genug Essenz für euch alle.“
    „Wenn es hilft, dass du deine Visionen nicht mehr bekommst, dann sitzen wir gerne die Nacht für dich wach.“
    „Nachts lernt sowieso kein normaler Mensch.“
    „Außerdem sind wir neugierig, wie es weitergeht.“
    Tamaras Geständnis wurde mit einer Runde Nicken bestätigt. Katharina musste schmunzeln.
    „Okay, wenn das so ist, dann können wir es gleich heute Abend versuchen.“
    „Brauchst du nicht noch Zeit für die Vorbereitung?“, wunderte sich Flint.
    „Doch, eigentlich schon, aber ich schwänze lieber Selbstverteidigung, als dass ich noch so eine Nacht durchmache.“
    Die anderen nickten verständnisvoll und doch war Flint wohl der Einzige, der ihren Schmerz annähernd verstehen konnte.
    Ja, das glaube ich gerne.

Kapitel 20
    Ihre Schritte hallten über den steinernen Boden. Es war Nacht. Lange Beine trugen sie durch die Dunkelheit. Machtvoll und zielstrebig auf einen Ort zu, den sie nicht kannte.
    Wo bin ich?
    Als ihr Blick sich für einen Moment senkte, konnte sie kunstvoll behauene Steine entdecken. Darauf waren Schriftzeichen und Nummern eingemeißelt. Blumenschmuck und Kunsthecken verschönerten die irdenen Rechtecke, welche sich davor ausstreckten.
    Auf dem Friedhof. Ich bin auf einem Friedhof. Aber auf welchem?
    Ihr Blick hob sich erneut und sie steuerte auf ein hölzernes Schild zu. Darauf stand „TABEA“ geschrieben.
    TABEA. Was bedeutet das?
    Erst als die Person, in deren Körper Cat steckte, innehielt, konnte sie den Rest des Wegweisers ebenfalls lesen: „TABEA Kinderabteilung“
    Daneben war eine stilisierte Sonne mit ihren Strahlen eingeschnitzt. Der Wegweiser deutete nach links.
    Auch sie bewegte sich nun in diese Richtung und bald erkannte sie ihr Ziel.
    Die Kindergräber ...
    Katharina wusste nicht, weshalb, doch allein der Anblick dieser winzigen Gebilde wühlte sie auf und versetzte ihr einen Stich. Sie konnte spüren, wie sich ihr Unterbewusstsein sträubte, diesen Weg weiter zu beschreiten. Stattdessen müllte es sie mit Tausend Fragen zu und die Gedanken wirbelten wild durch ihren Kopf:
    Warum müssen manche Kinder so früh sterben?
    Wie schrecklich muss es sein, ein Kind zu verlieren?
    Wieso bin ich hier?
    Was will dieser Jemand von diesen armen Seelen?
    Wie lange wird die Vision noch andauern?
    Wann kann ich endlich etwas unternehmen?
    Muss ich bis zum Schluss zusehen?
    Werde ich später wieder im Körper des Kindes sein?
    Kann ich es verhindern?
    Hat das alles schon stattgefunden oder wird es noch passieren?
    Wer tut so etwas?
    Sie begann zu schlingern und die vorgegebenen Bahnen zu verlassen, das konnte sie spüren. Doch wie sollte sie angesichts so viel Elends ihre Gedanken zum Schweigen bringen? Es wäre eine übermenschliche Leistung gewesen.
    Ein starker Essenzimpuls von außerhalb der Vision traf sie und zwang sie zurück auf den Weg. Noch nie war sie weniger dankbar für die Unterstützung ihrer Freunde gewesen. Natürlich, sie wollten ihr helfen, doch diesmal nahm sie die Hilfe mit

Weitere Kostenlose Bücher