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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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gemischten Gefühlen an. Denn je mehr sie ihr halfen, desto länger dauerte die Vision. Am liebsten hätte sie die Visionssuche überhaupt nicht erst begonnen. Cat wurde schlecht bei dem Gedanken, was sie wohl als Nächstes mit ansehen und mit handeln müsste. Als sie näher kam, erkannte sie, dass die kleinen Gräber strahlenförmig angeordnet waren.
    Genau wie die Sonne auf dem Schild.
    Und im Zentrum der Sonne befand sich eine große, helle Statue. Es war ein Mädchen oder eine Frau. Zumindest schloss Katharina das aus den langen Haaren. Genaue Konturen waren nicht zu erkennen, aber die Hände der Statue deuteten eine Schale an. Als wartete sie darauf, dass man etwas hineinlegte.
    Sie ist wunderschön.
    Cat hätte gerne noch länger bei diesem Anblick verweilt, doch die Vision zog sie weiter, ohne auf ihre Wünsche zu achten. Das Medium hatte sich vor einem Grab hingekniet und zog etwas aus einer Umhängetasche. Sie konnte die Anspannung der anderen Person fühlen und wusste, dass sie sich dem Höhepunkt der Vision näherte – und plötzlich gefror ihre Umgebung! Es war, als würde eine fremde Kraft zur Fernbedienung greifen, um die Vision anzuhalten. Katharina war mitten in der Bewegung erstarrt. Sie konnte sich nicht mehr rühren.
    Okay … und was jetzt?
    Langsam und mechanisch hob sich ihr Kopf. Und da hörte sie sie wieder: die Worte, die leise in ihrem Geist wisperten, ohne dass Cat die Stimme erkannt hätte oder ihr Ursprung offenbart worden wäre.
    Tanz, Tanz, Hexentanz.
    Cats Blick glitt über die Spielsachen, den kleinen Blumenstock und an einem Windrad vorbei.
    Tanz, Tanz, Hexentanz.
    Die Worte hauchten durch ihren Kopf und sie spürte, wie sie Teil eines Zaubers waren, der jeden Augenblick zu wirken beginnen würde.
    Tanz, Tanz, Hexentanz.
    Als der Satz zum dritten Mal erklang, fiel ihr Blick auf den Grabstein. Doch anstelle eines Namens sowie Geburts- und Todesdaten erspähte sie darauf die fein säuberlichen Hexenrunen, die sie vor etwas mehr als einem halben Jahr zum ersten Mal gesehen hatte.

    Katharina bedauerte, dass sie die Runen nicht lesen konnte, doch sie hoffte auf ihre Freunde, die ihr bei diesem Rätsel zu Seite standen.
    Keine drei Sekunden waren vergangen, als ein kräftiger Stoß sie aus der Vision herauskatapultierte – und sie schlug in ihrem Zimmer die Augen auf.
    „Wahnsinn!“, rief Tamara begeistert.
    „Du meine Güte“, hauchte Linda.
    Sie war blass geworden.
    „Du hast alles mit angesehen?“, erkundigte sich Graciano bei ihr.
    „Ja, es waren ja nicht meine Augen, die sahen, sondern Cats. Deshalb konnte ich sehen, was sie sah. Das war ein Kinderfriedhof, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Du meine Güte! Überall diese Kindersachen! Das war so traurig! Was wollte er oder sie dort?“
    „Gute Frage.“
    „Hört auf zu quatschen! Erzählt mir lieber, was ich verpasst habe. Wenn ihr schon all meine Essenz raubt, dann lasst mich wenigstens daran teilhaben!“, beschwerte sich Valerian.
    Flint hatte sich sofort um Katharina gekümmert und ihr geholfen, sich aufzurichten. Sie ist nicht so blass wie beim letzten Mal , stellte er beruhigt fest.
    „Danke“, murmelte sie.
    Dann bat er Katharina um Papier und notierte die fremden Schriftzeichen.
    Als er fertig war, hatte auch Valerian den Inhalt der Vision erzählt bekommen.
    Flint verließ die anderen für einen Moment, um die Übersetzung anzufertigen. Kurz darauf war der Text bereits entziffert.
    „Bist du fertig?“
    „Was steht da?“
    „Lies bitte vor.“
    Flint sah in die Runde und nickte leicht, ehe er zu lesen begann:
Tanz den Hexentanz mit mir!
Großes Wissen geb ich dir.
Musst folgen den Krumen, die ich dir leg!
Musst folgen und finden den richtigen Weg!

Tanz, Tanz, Hexentanz!
Hör die Schritte, spür das Grauen!
Musst Toten in die Augen schauen!
Tanz, Tanz, Hexentanz!
    „Mich fröstelt jedes Mal, wenn ich diesen Text höre“, stellte Linda fest. „Als ob es etwas Verbotenes wäre. Tanz den Hexentanz … Warum nicht gleich: Tritt unserer Sekte bei ?“
    „ Hör die Schritte, spür das Grauen fand ich ziemlich passend“, bemerkte Valerian ungewohnt ernst.
    „Was für Schritte sind wohl damit gemeint?“, überlegte Graciano.
    „Natürlich die von dem Kerl, der auf den Friedhöfen herumhüpft“, behauptete der Unsterbliche.
    Tamara wirkte skeptisch und diesmal schien es nichts damit zu tun zu haben, dass sie grundsätzlich gegenteiliger Meinung war als Valerian.
    „Da wär ich mir nicht so sicher. Das

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