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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Friedhof? Einen Geist? Wer hätte das gedacht?!“
    Valerian verzog bei so viel Sarkasmus das Gesicht.
    „Ich werde es herausfinden.“
    „Mach das, Alter!“, lachte Cendrick leise.
    Flint hatte sich im Laufe des Gesprächs von den anderen entfernt und war an die Stelle getreten, wo der Voodoo-Wirker gestanden hatte. Dort starrte er ins Leere. Zumindest sah es so für Valerian aus. Der Unsterbliche gesellte sich zu ihm.
    „Hey, was treibst du hier, Flint?“
    „Hm? Oh, ich sehe ihm zu.“
    „Wem siehst du zu?“
    „Dem Geist.“
    „Ich wusste, dass du einen Geist beobachtest!“
    Valerian machte die „Strike“-Geste in Richtung der Gruppe. Cendrick lächelte müde und Tamara runzelte die Stirn. Cat hatte kein Wort gesprochen, seitdem sie und ihr Bruder zu den anderen zurückgekehrt waren. Viele (überwiegend negative) Gedanken kreisten in ihrem Kopf herum und sie hatte kein Bedürfnis, sich zu unterhalten. Stattdessen beobachtete sie die zwei von Weitem.
    „Er sieht einen Geist“, rief der Unsterbliche nun erklärend.
    „Das wissen wir“, rief Tamara zurück.
    „Woher, zum Teufel …?“
    Valerian klang enttäuscht. Linda lächelte leicht und winkte in seine Richtung. „Hätte ich mir ja denken können“, beschwerte er sich und sah wieder zu seinem Zimmerkameraden.
    „Also, Flint, gib mir die schmutzigen Einzelheiten, damit ich denen den Mund wässrig machen kann“, flüsterte er.
    „Pssst! Lass mich in Ruhe, ich versuche hier gerade etwas“, zischte Flint zurück.
    „Was denn? Du machst doch gar nichts“, entgegnete Valerian genauso leise.
    „Ich sagte doch, ich beobachte den Geist!“
    „Und was tut er?“
    „Er repariert eine Taschenuhr.“
    „Eine was ?“
    „Eine Taschenuhr. Du weißt schon, die Dinger, die einem die Zeit anzeigen und zusammengeklappt in der Hosentasche stecken.“
    „Du meinst diese Uralt-Teile, die kein Mensch mehr benutzt?“
    „Genau.“
    Flint unterdrückte ein Seufzen.
    „Äh … hä … Und wie ist das bitte hilfreich?“
    Der UMBRATICUS DICIO sah den anderen genervt an.
    „Ist ja schon gut, ich lass dich machen. Komm zurück, wenn tatsächlich mal was passiert“, forderte Valerian ihn auf.
    Klar, du bist der Erste, dem ich Bescheid gebe , dachte der Geisterseher genervt.
    Zehn Minuten verstrichen, bis der Unsterbliche zurückkam und ungeduldig das Gespräch wieder aufgriff: „Und?“
    „Was – und ?“
    „Schon was passiert?“
    „Er repariert immer noch.“
    „Ah …“
    Stille.
    Flint konnte Valerians penetranten Blick auf sich spüren, doch er weigerte sich, ihn anzusehen. Der Unsterbliche begann mit dem Fuß auf den Boden zu klopfen und sein Starren wurde aufdringlicher.
    „Was denn?“, seufzte Flint und gab sein Schweigen auf.
    „Inwiefern hilft uns eine reparierte Geisteruhr?“
    „Gar nicht.“
    „Und warum wartest du dann darauf?“
    „Ich warte nicht darauf, dass er die Uhr repariert.“
    „Sondern? Was genau treibst du hier?“
    „Ich versuche, die Realität des Geistes besser kennenzulernen, ehe ich mit ihm Kontakt aufnehme. Damit es ihm leichter fällt, mich wahrzunehmen, und es mir leichter fällt, zu ihm durchzudringen.“
    „Aha! Okay, jetzt macht das Sinn für mich. Denk ich mal …“
    „Da bin ich froh“, kommentierte Flint trocken.
    „Und wenn du dann Kontakt zu ihm hast, was genau möchtest du herausfinden? Wie man Uhren repariert?“
    „Die Uhr hat gar nichts damit zu tun, okay? Der Verstorbene war vermutlich Uhrmacher in seinem früheren Leben, deshalb repariert er sie jetzt. Das ist aber nicht das Entscheidende. Klar?“
    „Glasklar. Uhren sind unwichtig.“
    „Genau.“
    Erneutes Schweigen.
    „Und was ist dann wichtig?“
    Boah, Valerian, du gehst mir – im wahrsten Sinne des Wortes – auf den Geist!
    Mühsam beherrscht versuchte Flint zu erklären: „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist … Wir haben keine Anhaltspunkte mehr, um den Voodoo-Wirker zu verfolgen. Also will ich den Geist fragen, ob ihm etwas aufgefallen ist.“
    Der Blick des Geistersehers war weiterhin auf ein unsichtbares Objekt vor sich gerichtet.
    „Du suchst nach einer neuen Fährte?“, folgerte Valerian.
    „Richtig.“
    Stille.
    Valerian schob seine Hände in die Hosentaschen und runzelte die Stirn.
    „Was?“, verlangte Flint zu wissen.
    Langsam, aber sicher strapazierte der Unsterbliche seine Geduld.
    „Ich denke nur gerade nach.“
    „Oha.“
    Valerian überging diese Spitze.
    „Also, wenn dieser Geist schon Schwierigkeiten

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