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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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etwas erwiderte.
    Wenn du es jetzt nicht zugibst, dann schwöre ich dir, Cendrick, werde ich dir ungeheuer schaden – und wenn ich dir die Prüfung versaue! Jemand mit so wenig moralischem Pflichtbewusstsein verdient es nicht, in die Ordensgeheimnisse eingeweiht zu werden. Kein Wunder, dass Foirenston die neuen Kurse eingeführt hat. Vermutlich hat sie das nur wegen dir und deinesgleichen getan.
    Vor lauter Wut bemerkte Katharina nicht einmal, was sie da gerade gedacht hatte.
    Schließlich ertönte ein Seufzen vom Magier und er hob mit einer Erklärung an: „Von mir aus, wenn du dann Ruhe gibst … Ja, ich wollte den Zauber sprechen. Ja, ich hielt es für ein akzeptables Risiko. Und nein: Ich empfinde keine Reue. Durch mich ist Valerian am Leben, ob du das wahrhaben willst oder nicht. Es war gefährlich, doch der Erfolg gibt mir Recht. Hätte ich einen schwächeren Zauber gewählt, hätte der Zombie womöglich noch mehr Fleisch aus ihm herausgerissen und somit den Schaden irreparabel gemacht. Auf diese Weise konnte ihm selbst diese Beterei helfen.“
    Seine Schwester sah ihn abgrundtief enttäuscht an. Sie sagte kein Wort. Ihr Blick sprach Bände und appellierte an sein schlechtes Gewissen.
    Der blonde Schönling stöhnte gequält auf.
    „Ach, komm schon, Cat! Glaubst du wirklich, dass ich den Spruch benutzt hätte, wenn es nicht Valerian gewesen wäre?“
    „Da bin ich mir mit einem Mal nicht mehr so sicher“, antwortete sie leise.
    Der Ärger hatte sie verlassen und sie fühlte sich ausgebrannt und abgekämpft.
    „Der Kerl hat einen direkten Essenzangriff von Tamara überlebt. Ich war mir sicher, dass der Zauber ihm nicht schaden würde.“
    „Er ist aus zwei Metern Höhe auf den Boden gestürzt. Er hätte sich das Genick brechen können“, argumentierte sie tonlos.
    Nun erwachten Cendricks Kampfgeister zum Leben. Je aktiver er wurde, desto mehr zog sie sich zurück.
    „Das wäre schon nicht passiert!“, behauptete er leidenschaftlich.
    „Fakt ist, du hattest es nicht unter Kontrolle“, stellte sie nüchtern fest.
    „Er hat es überlebt!“
    „Du hast heute Nacht bewiesen, dass du deiner Kräfte noch nicht würdig bist.“
    „Was? Bist du jetzt total irre?“
    „Ich sollte direkt zu Sir Fowler gehen und dich melden.“
    „Das wirst du nicht tun! Ich habe sehr hart gekämpft, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Keiner der anderen Studenten ist so gut wie ich. Keiner! Und weißt du was? So langsam glaube ich, dass du eifersüchtig bist.“
    „Wie bitte?“
    „Ja, es ärgert dich, dass du nie so gut sein wirst wie ich, gleichgültig, wie viel du dafür lernen wirst. Am liebsten hättest du selbst einen mächtigen Zauber gegen den Zombie gesprochen, doch deine Magie reicht dafür einfach nicht aus.“
    Katharina sah ihren Bruder ungläubig an.
    „Du hast sie ja nicht mehr alle! Das glaubst du wirklich?“
    „Ja.“
    Sie starrten sich schweigend an. Schließlich trat Cat dicht an ihren Zwilling heran und flüsterte leise: „Das war das letzte Mal, dass du so ein Risiko eingegangen bist. Wenn ich auch nur ahne, dass du jemanden der anderen aus selbstsüchtigen Gründen in Gefahr bringen willst, dann wird deine strahlende Karriere in Cromwell schneller beendet sein, als du ‚unfair‘ sagen kannst. Und glaube nicht, dass du mir mit der Familienehre kommen kannst. Mir ist vollkommen egal, was das für Konsequenzen für uns hätte. Unser Vater wäre unendlich enttäuscht von dir, wenn er wüsste, was du heute getan hast. Vergiss das nie.“
    Cendrick hatte die Lippen aufeinandergepresst. Sein Blick war hart geworden.
    „Wenn das dann alles ist, kann ich ja wieder gehen.“
    Cat hasste es, sich gegen ihren Bruder stellen zu müssen. Doch offenbar brauchte er diesen Widerstand, damit er zu Vernunft kam. Schweigend wandte er sich ab und ging zu den anderen zurück.
    Katharina merkte, wie sie aufatmete und ihre innere Anspannung nachließ. So enttäuscht und verärgert sie auch über ihn war, so sehr musste sie anerkennen, dass er gerade darauf verzichtet hatte, ihr ebenfalls zu drohen. Denn sie wusste, dass er sehr große Mühe damit hatte, sich von anderen etwas sagen zu lassen. Gleichzeitig tat es ihr leid, dass sie ihr gutes Verhältnis beschädigen musste.
    Aber ich hatte keine andere Wahl , versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Er kann nicht immer durch die Welt wandern und meinen, dass alles, was er tut, gut ist und die anderen sich nach ihm zu richten hätten.
    Doch auch wenn sie davon

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