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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Valerian gesund gepflegt und der Pater verständigt worden war, ging Katharina ohne Umwege zu ihrem Bruder.
    „Klar. Was gibt es?“
    „Nicht hier. Bitte begleite mich ein Stück.“
    Cendrick hob misstrauisch die Brauen, zuckte dann aber mit den Schultern und sie gingen ein paar Schritte zur Seite. Die anderen waren noch in Sicht-, jedoch nicht mehr in Hörweite.
    „Also? Was kann ich für dich tun?“
    „Wie konntest du nur diesen Zauber auf ihn sprechen?“, brauste Cat auf.
    Cendrick, für den dieser Ausbruch völlig überraschend kam, sah sie verwundert an.
    „Was meinst du?“
    „Du hast direkt auf Valerian gewirkt!“
    „Ich habe auf den Zombie gewirkt.“
    Sie funkelte ihn wütend an.
    „Erzähl mir doch keinen Blödsinn! Wir hatten denselben Lehrer, schon vergessen? Ich weiß ganz genau, welche Reichweiten Zauber haben. Und wir beide wissen, dass man einen Angriffszauber nicht so genau auf eine Person fokussieren kann. Zumindest du kannst es nicht!“
    Die Augen des hübschen Magiers wurden schmal.
    „Ich habe den Untoten vernichtet, oder nicht? Was regst du dich so auf?“
    „Ich rege mich auf, weil du Valerian für das Ausprobieren dieses Zaubers missbraucht hast!“, schäumte seine Schwester.
    „Hör auf, so zu schreien!“, zischte er.
    Cendrick sah schnell zu den anderen, um sich zu versichern, dass sie nichts gehört hatten. Dann griff er sie beim Arm und zog sie energisch weiter weg.
    „Wie kommst du überhaupt darauf? Willst du etwa andeuten, dass ich Valerian in Gefahr bringen wollte?“
    „Du wolltest zumindest unbedingt diesen Zauber ausprobieren. Dazu hattest du bisher noch nie die Gelegenheit. Angriffszauber dürfen von uns noch nicht aktiv geübt werden, es sei denn, wir werden angegriffen. Du hast den Augenblick genutzt.“
    „Und wenn schon? Ich habe Valerian das Leben gerettet. Was regst du dich also darüber auf? Es ist doch alles gut gegangen.“
    „DAS DARF JA WOHL NICHT WAHR SEIN!“, schrie sie ihm ins Gesicht.
    Cat war so wütend, dass sie am ganzen Körper zitterte. Der Gedanke, dass dieser rücksichtslose Mensch ihr Bruder war, widerte sie an. Und dass er noch nicht einmal einsah, in welch eine Gefahr er ein Zirkelmitglied gebracht hatte, das machte sie einfach nur krank.
    „Wir beide wissen doch genau, hättest du diesen Zauber auf einen anderen in der Gruppe gesprochen, dann hätte Graciano tausend Gebete sprechen können und es hätte nichts mehr gebracht! Der Zauber ist tödlich. Nicht nur für Zombies, sondern vor allem für uns Lebende! Du hast Valerians Gesundheit, sein Leben riskiert, damit du einen Zauberspruch testen konntest, der womöglich in der Prüfung drankommt! Damit du vorbereitet bist! Wie abartig ist das denn?!“
    „Hey, hey! Jetzt beruhige dich mal! Das denkst du also von mir?“
    „Ich denke noch ganz andere Sachen von dir, Cendrick van Genten!“
    Katharinas Gesicht war rot angelaufen. So lebendig hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. All der Frust, der sich in den letzten Wochen aufgestaut hatte, die Angst, entdeckt zu werden, und der ständig wachsende Druck der Prüfungen explodierten nun. Und sie war mehr als zufrieden, dass ihr Ausbruch ihren unmöglichen Bruder traf.
    Dieser reagierte jedoch nicht besonders gut auf Kritik und verschränkte in einer Abwehrhaltung die Arme.
    „Ich habe den Zauberspruch gewählt, weil ich ihn als einzigen für mächtig genug befunden hatte, um den Zombie zu vernichten. Und das Ergebnis gibt mir recht: Es hat funktioniert und war die richtige Entscheidung“, stellte er kühl fest.
    „So ein Unfug! Du hast einen Auslöschen-Zauber verwendet! Er hätte Valerian in Stücke reißen können!“
    „Er hat den Untoten in Stücke gerissen! Das ist doch wohl das Entscheidende!“
    „Du hättest einen Lähmen-Zauber sprechen können oder etwas, was beide fesselt! Es hätte ein Dutzend anderer und besserer Möglichkeiten gegeben!“
    „Ich wollte es eben schnell beenden. Hast du gesehen, wie viel Blut Valerian bereits verloren hatte?“
    „Cendrick! Ich werde dir gleich deine eigene Magie zu spüren geben, wenn du nicht sofort aufhörst, dich herauszureden! Trüge er nicht das Vermächtnis der Unsterblichen in sich, dann hätte es ihn sein Leben gekostet! Gib es endlich zu! Du hast gedacht, dass es ein tragbares Risiko ist, und hast darauf spekuliert, dass seine Magie ihn schützt.“
    Cendrick blickte widerwillig zur Seite und schwieg. Cat stand mit geballten Fäusten da und wartete darauf, dass er

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