Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch
schlecht, wenn ich daran denke“, beschwerte sich die WICCA.
„Hey, Leute. Habt ihr schon gehört, welchen Fraß sie uns diese Woche aufdrücken wollen?“, begrüßte sie Cendrick, der gerade den Speisesaal betrat.
Von seiner Schwester war nichts zu sehen.
„Gerade eben“, nickte Tamara.
„Ich frage mich, wem wir diesen Mist zu verdanken haben“, dachte der Magier laut.
Im selben Moment ertönte ein laut quiekendes „Huhu!“ in der Nähe der Professorentische. Luna war aufgesprungen und schwenkte hektisch ihren Arm zum Gruß. Kurz darauf kam sie an den Studenten vorbeigestöckelt und eilte auf eine Person am Eingang des Speisesaales zu. Als sie die Gruppe passierte, bemerkten die Studenten ein neues Accessoire in ihrem Gesicht: Die schräge Schreibkraft hatte ihre (bereits auffällige) Brille mit einer Neuanschaffung ausgetauscht. Auf den seitlichen Bügeln prangte die amerikanische Flagge.
„Nicht zu fassen! Diese Frau schreckt vor keinem Mode-Fauxpas zurück“, murmelte die Hexe.
„Pancakes!“, rief Valerian und schob sich an den anderen vorbei.
Tamara rollte mit den Augen, während Linda in Gelächter ausbrach.
Es war bereits Abend, als Flint dazu kam, dem Chaoszirkel seine Theorie bezüglich des Amuletts zu erläutern. Das brachte Cat auf eine Idee …
„Der Familienname des Eigentümers ist Lindner. Und jetzt ratet mal, wo sich ein Mitglied dieser Familie gerade befindet!“, erkundigte sich Katharina bei ihren Freunden.
Alle – mit Ausnahme von Cendrick – hatten sich am nächsten Tag beim Frühstück zusammengefunden und diskutierten Cats frühmorgendliche Nachforschungen. Nachdem der Geisterseher ihr am Vortag seine Skizze überlassen hatte, konnte sie lange keinen Schlaf finden. Sie hatte die halbe Nacht im Internet gesurft und tatsächlich ein vergleichbares Amulett gefunden, welches sich in Privatbesitz befand. Den Eigentümer hatte sie ebenfalls ausmachen können und sie hoffte, damit diesem ominösen Markt der Möglichkeiten einen Schritt nähergekommen zu sein.
„Auf Hawaii?“
„Hör auf zu blödeln, Valerian!“, ermahnte ihn Linda.
„Sorry, das war eine Steilvorlage. Außerdem wäre ich gerne mal auf Hawaii.“
„In Berlin?“, riet Graciano.
„Genau. Und es kommt noch besser: Sie ist hier bei uns in Cromwell!“
„Eine Kommilitonin?“
„Ach was!“
„Wer?“
„Eliane!“, verkündete das Medium triumphierend.
„Die?“
„Die große Schlanke?“, fragte Valerian interessiert.
„Nein, die kleine Dicke“, antwortete Flint abwesend.
„Ach so … die …“, nickte der Unsterbliche und schob sich seine vierte Portion Rührei in den Mund.
„Sie ist nicht dick“, widersprach Cat.
Flint zog den Kopf ein und senkte schuldbewusst den Blick.
Valerian schaffte es, rechtzeitig zu schlucken, ehe er weitersprach. „Okay, die kleine Vollschlanke.“
„Nicht witzig!“, warnte Tamara.
„Ich kann es nicht fassen: Wir suchen dieses Teil und es liegt praktisch vor unserer Nase!“, rief Linda begeistert.
„Zufälle gibt’s!“, wunderte sich der Unsterbliche.
„Das kann unmöglich ein Zufall sein. Das ist Fügung“, behauptete der Wächter des Lichts überzeugt.
„Von mir aus. Das Schicksal kann ruhig mal auf unserer Seite sein“, räumte Valerian ein.
„Du sagst das so, als hätte es sich bisher gegen uns verschworen.“
„Na, zumindest hat es dem Voodoo-Kerl mehr geholfen als uns!“
„Wie kannst du das sagen? Wir haben verhindert, dass er dieses Kind zum Zombie gemacht hat!“, entrüstete sich die Seherin.
Tamara grinste breit.
„Du weißt wirklich, wie man sich unter Garantie Freunde vom Leib hält, Wagner.“
Er schnitt eine Grimasse und stopfte sich einen Pfannkuchen in den Mund.
„In welchem Orden ist Eliane eigentlich?“, brachte Katharina das Gespräch zurück zum Thema.
„Ich glaube, dass sie eine HETAERIA MAGI ist.“
„Auf keinen Fall! Hast du nicht gesehen, wie sie sich anzieht?“
„Sie ist eine Wächterin“, klärte Graciano die anderen auf.
„Tatsächlich?“
„Sehr gut! Die können wir leicht überzeugen“, strahlte Valerian gut gelaunt.
Graciano sah ihn bekümmert an.
„Ich frage lieber nicht, wie du das gemeint hast.“
„Ist vermutlich besser“, stimmte Tamara schadenfroh zu.
„Wieso? Ich finde eben, dass Wächter umgängliche Menschen sind“, behauptete Valerian, ohne mit der Wimper zu zucken.
Linda sah ihn mahnend an.
„Was denn? Warum denken alle immer nur das Schlechteste von
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