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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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freundlich.
    „Oh … okay … Und welcher wäre das? Wie viele Kurse gibt es denn? Sind wir überhaupt im selben Kurs?“
    Erst bist du weggetreten und dann der Streber vom Dienst?! Nur weiter so, dann hat sie schon jemanden, über den sie mit den anderen Mädels lachen kann!
    Manchmal glaubte Valerian, ein kleines Teufelchen auf seiner Schulter sitzen zu haben. Das empfand er als höchst einseitig, hatte sich bisher doch noch nie ein kleiner Engel auf der anderen Schulter gezeigt.
    Lindas fröhliches Lachen durchbrach seine pessimistischen Gedanken. „Machen wir es wie vorhin: Ich sage dir, wohin wir gehen müssen, und du führst mich hin, ja?“
    Valerian konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Sie war echt süß, diese kleine Hexe.
    Er hatte sie in gerader Linie vom Eingang zu einem Tisch geführt. Sie befand sich demnach in der ersten Reihe. Ihre Hand strich kurz über die Oberfläche des Holzes. Ein kleiner Tisch, sie würde ihn sich mit niemandem teilen müssen, sehr gut. Eine Umgebung für sich alleine war eine Umgebung, die man kontrollieren konnte.
    Der Raum war für die blinde junge Frau völlig schwarz. Nur die Menschen darin leuchteten in bunten Farben. Es sah aus, als wäre um jedes Lebewesen eine ovale Hülle gespannt. Eine farbige Strahlenkorona , dachte sie.
    Bewegte sich ein Mensch, so konnte sie vage die Extremitäten und die Drehung des Kopfes ausmachen. Normalerweise waren diese Farben sehr kräftig, nur bei ihrem neuen Begleiter vermochte sie fast gar nichts zu sehen, als würde er abgeschirmt.
    „Danke fürs Herbringen, Valerian! Ab hier sollte ich alleine klarkommen.“
    Sie zog langsam ihre Hand aus seiner Armbeuge.
    Ein neues Gefühl zeigte sich in der Farbzusammensetzung seiner Aura. Enttäuschung? Da sie jedoch nur so wenig bei ihm erkennen konnte, vermochte sie es auch nicht genau zu deuten.
    „Ähm … ja … kein Problem. Ich sitze hier neben dir. Sag einfach, wenn du etwas brauchst.“
    Linda konnte spüren, wie er zurücktrat.
    Vorsichtig nahm sie auf ihrem Stuhl Platz. Um sie herum schien ein reges Treiben zu herrschen. Rucksäcke wurden auf- und zugezogen, vereinzelt hörte man ein Lachen und das allgemeine Stimmengewirr übertönte einzelne Dialoge. Sie konnte fühlen, dass sie von einer Person unverwandt angesehen wurde, doch in all dem Farbengewirr ihrer Mitstudenten konnte sie weder die Person ausmachen noch etwas Genaueres erspüren.
    Sie hörte, wie sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und der Kurs schlagartig still wurde. Das musste die Konrektorin sein. Wie war noch mal ihr Name? Foirenston. Keltische Vorfahren also. Das versprach, spannend zu werden.
    „Willkommen in Cromwell! Mein Name ist Professor Katlin Foirenston. Ich bin Ihre Kursleiterin und werde bei Ihnen im ersten Semester Rituale I unterrichten. Es werden bei Weitem nicht alle von Ihnen später einmal in der Lage sein, Rituale zu wirken, doch Sie werden ein Ritual erkennen und – sollte es gegen Sie gerichtet sein – auch nötige Gegenmaßnahmen ergreifen können. Die Kurse der Stufe I sollen für alle Lernenden eine Erweiterung ihres magischen Wissens und nicht unbedingt ihrer magischen Talente darstellen. Doch bevor wir weitermachen, hätte ich noch eine Frage an den Kurs: Sie sind in einem Alter, in dem es üblich ist, gesiezt zu werden. Ich persönlich benutze jedoch lieber die Vornamen der Studierenden. Hat jemand etwas dagegen?“
    Der Kurs verneinte einstimmig.
    Prof. Foirenston ging die einzelnen Namen der Studenten alphabetisch durch. Jeder sollte sich vorstellen. Name, Alter, letzter Wohnort und die magischen Talente, welche sich in den letzen Jahren herauskristallisiert hatten. Am Rücken der Stühle konnte Linda erkennen, dass die Studenten aufstanden, um sich vorzustellen. Bei solchen Gelegenheiten verfluchte sie ihren Nachnamen. B war einfach zu weit vorne im Alphabet.
    „Marlinde Benndorf.“
    Zögerlich schob sie, so leise wie möglich, den Stuhl nach hinten und erhob sich. Sie konnte die Blicke der anderen auf ihrem Körper spüren. Spannung und Erwartung wogten ihr entgegen. Ihr wurde heiß. Sie hörte hier und da Stoffgeraschel und wusste, dass sich einige zur Seite beugten, um den weißen Stab neben ihrem Tisch auf dem Boden neugierig zu betrachten.
    Einfach anfangen, dann hört zumindest das Spekulieren über mich auf!
    „Ich bin Linda und komme aus Heidelberg. Ich bin dieses Jahr, Ende August, 17 Jahre alt geworden.“
    „Ah, Ende August … Dann sind Sie eine

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