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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Benndorf auch schon eingetroffen ist.“
    Dann war sie wieder verschwunden.
    Der Rektor umrundete den Tisch.
    „Hier ist die erste Gelegenheit für Sie, sich zu beweisen, Valerian. Eine zukünftige Mitstudentin von Ihnen ist gerade eingetroffen. Das arme Kind ist blind und wird sich sicher in dem großen Haus nicht gleich zurechtfinden. Bitte bringen Sie sie doch in den Großen Saal, damit sie sich nicht verläuft und rechtzeitig zur Begrüßungsfeier da ist.“
    Shit!
    Der ältere Herr sah Valerian verblüfft hinterher, als dieser fluchend die Türe aufriss und aus dem Zimmer eilte.
    „Aber Sie wissen doch gar nicht, wie sie aussieht?!“, rief er ihm vergebens nach.
    Mann, Mann, Mann! Das wird ja immer besser!
    Er sollte ausgerechnet auf die Kleine aufpassen, die er schon gleich zur Begrüßung umgerannt hatte. Die würde sich bedanken, dass sie ausgerechnet ihn als Eskorte bekommen sollte.
    Marlinde hieß sie also. Der Name klang fremd und anziehend. Sie sollte auch eine Hexe sein? Wie jemand, der jeden Moment mit leuchtenden Steinen und Feuerbällen um sich warf, wirkte sie eigentlich nicht.
    Merkwürdig … Er fühlte sich kein bisschen beunruhigt durch die Neuigkeit, dass alle seine Mitstudenten magische Fähigkeiten besaßen. Er war nicht einmal auf die Idee gekommen, dass ihm jemand schaden könnte. Hin und wieder begegneten ihm verwunderte Blicke, als er den Gang zurückhetzte. Gefährlich aber wirkten die anderen nun wirklich nicht. Vermutlich lag das daran, dass sie noch keinen Unterricht genossen hatten. Womöglich wurden sie erst später zu machtbesessenen Monstern … oder so ähnlich.
    Also, jetzt spinnst du wirklich, Alter!
    Nach zwei weiteren Schritten kam er um die Biegung, bei der er vorhin mit Marlinde zusammengestoßen war. Fünf Meter daneben sah er sie stehen. Weiter war sie nicht gekommen.
    Schuldgefühle stiegen in ihm hoch. Er hatte sie angerempelt, aus dem Gleichgewicht gebracht und völlig orientierungslos stehen lassen.
    Was bist du doch für ein Idiot! Jetzt kannst du nie bei ihr landen!
    Er überbrückte die restlichen Meter mit wenigen Schritten und räusperte sich leicht. Sie drehte sich zu ihm um.
    Er konnte sie einfach nur anstarren. Sie war nicht im herkömmlichen Sinne attraktiv, dafür war sie zu blass und verletzlich. Doch es war gerade diese Verletzlichkeit, die sie mit einem Zauber umgab.
    Ein Zauber! Mensch, hör dich doch nur mal selbst denken! Sie ist eine Hexe! Sicher hat sie einen Liebeszauber gesprochen! Und du bist ihr wahrscheinlich als Einziger auf den Leim gegangen! Bist halt doch eine dumme Raupe!
    „Wer auch immer du bist, ich kann dich leider nicht sehen.“
    Ihr Lächeln war entwaffnend und befreiend zugleich. Jeder lästige Gedanke war wie aus dem Kopf gefegt.
    Sag was!
    „Ja … also … ich bin es noch mal. Der Rüpel von vorhin.“
    Ihr Lachen klang fröhlich und schien den Gang zu erhellen.
    „Hallo, Rüpel! Hast du auch einen Namen?“
    „Äh … ja … klar. Ich bin Valerian. Ich soll dich hier etwas herumführen. Du bist Marlinde, richtig?!“
    Er hatte Mühe, flüssige Sätze zu formulieren.
    „Ja, genau. Aber nenn mich bitte Linda. Marlinde klingt so alt-backen.“
    „Finde ich überhaupt nicht!“, kam es mit ungewolltem Elan aus seinem Mund und Röte stieg ihm ins Gesicht.
    Zum Glück ist sie blind, sonst wüsste sie spätestens jetzt, was für ein Verlierer du bist!
    Linda lächelte unbekümmert.
    „Danke, das ist nett. Wohin sollst du mich denn bringen?“
    Ein Koffer stand an ihrer Seite.
    „Zum Großen Saal, wo auch immer der ist … Aber vielleicht bringen wir lieber zuerst einmal dein Gepäck aufs Zimmer?“
    „Das wäre großartig! Vielen Dank! Ich kann dir sogar sagen, wo es ist … oder eher, wo es laut Professor Foirenston sein soll“, meinte sie schmunzelnd.
    „Gut, dann machen wir es so: Du beschreibst und ich trage den Koffer dorthin.“

Kapitel 3
    Sie erreichten den Großen Saal pünktlich zu Beginn der Begrüßungszeremonie.
    Der Große Saal war in der Tat groß. Eine Sporthalle hätte nicht größer sein können. Die Decke war gut und gerne fünf Meter hoch. Helle Steinsäulen trennten einen mittleren von zwei äußeren Bereichen. Auch der Boden war aus Stein. Helle und dunklere Marmorplatten bildeten ein riesiges Mosaik. Von dessen Pracht war jedoch leider wenig zu sehen, denn der Raum war mit jungen Leuten prall gefüllt. Alle drängten in den hinteren Teil des Raumes. Dort konnte Valerian auch einige Erwachsene

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