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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Flachzange! Noch besteht die Möglichkeit, dass wir dich bald loswerden.“
    „Ihr zwei seid wirklich erstaunlich“, keuchte Linda, die von Valerian geführt wurde. „Ihr schafft es, in einem Affenzahn hier durch den Wald zu marschieren und euch nebenbei auch noch ausgiebig zu beleidigen. Ist das eine Sportart oder ein Talent, das man von Kind auf mitbringt?“
    „Valerian zu beleidigen ist keine Anstrengung. Es ist ein natürlicher Prozess. Wie das Atmen.“
    Im fahlen Licht der Sterne sah der Unsterbliche Tamara zum ersten Mal lächeln und er musste sich mit großem Widerwillen eingestehen, dass sie viel zu gut aussah, um sie als Punchingball zu verwenden. Zu blöd aber auch …
    „Wäre es nicht viel netter, wenn ihr beiden gut miteinander auskommen könntet?“, erkundigte sich Graciano hoffnungsvoll.
    „Ja, das wäre wohl wirklich besser. Doch leider hat Wagner eine dumme Angewohnheit: Er atmet. Aber das werde ich ihm schon noch austreiben.“
    „Du bist wirklich ein Herzchen, Wuschelköpfchen“, sagte Valerian und strubbelte ihr durchs Haar.
    Daraufhin fing sie laut an zu protestieren.
    „Hört auf zu blödeln! Wir sind gleich da!“, meinte Cat nüchtern von hinten.
    „Entschuldige bitte, wir blödeln nicht!“, ereiferte sich Tamara.
    „Genau, Cat! Tamara in weniger als drei Sekunden von null auf hundert zu bringen, ist eine Kunst!“
    Für diesen Spruch fing sich Valerian einen Ellbogenstoß in die Rippen ein.
    „Aua!“
    „Hör auf zu weicheien, du Pseudo-Unsterblicher!“
    „Ich sehe etwas! Ist es das?“
    Cendricks Frage veranlasste die zwei Streithähne schließlich, sich wieder auf ihre derzeitige Aufgabe zu konzentrieren. Vor ihnen schimmerte etwas Bläuliches durch die Bäume und Sträucher.
    „Haben die hier eine Lasershow vorbereitet?“, witzelte Valerian.
    „Wohl eher nicht.“
    Ihr Schritt beschleunigte sich. Jeder wollte sehen, worum es sich bei dem blauen Licht handelte. Und dann sahen sie es: Am Boden stand eine alte silbern glänzende Schale mit Ornamenten und darin brannte ein blaues Feuer. Wenn man überhaupt „brennen“ sagen konnte … Es war merkwürdig. Weder Holz noch ein anderer Brennstoff befand sich darin, trotzdem wanden sich blaue flackernde Zungen lautlos nach oben. Es war unheimlich – und doch schön anzusehen.
    „Habt ihr so etwas schon einmal gesehen?“, hauchte Graciano.
    Die anderen schüttelten die Köpfe. Sie waren nähergetreten, jeder wollte dieses seltsame Feuer hautnah studieren. Das blaue Licht erhellte ihre Züge auf schauerliche Art und Weise.
    „Physikalisch ist das gar nicht möglich. Man kann die Farbe einer Flamme zwar durch Metallspäne ändern, doch auch dann benötigt der Oxidationsvorgang eine Zufuhr von Energie“, hörten sie Flint sinnieren.
    „Vielleicht ist es ein Hologramm?“, mutmaßte der Unsterbliche.
    Eine technische Lösung war mehr nach seinem Geschmack.
    „Oder aber es ist eine Illusion? Fühlt doch mal! Es gibt keine Wärme ab. Es ist tatsächlich ein ‚kaltes Feuer‘“, präsumierte der Hetaeria Magi.
    „Wenn es wirklich ein magisches Feuer ist, dann hat es eventuell doch eine Energiequelle. Es könnte sich aus der Essenz in der Umgebung speisen“, überlegte Flint laut.
    „Die Frage ist doch: Wie kriegen wir das raus?“, bemerkte Katharina.
    „Ganz einfach!“, meinte ihr Bruder und lehnte sich nach vorn, um in das Feuer hineinzugreifen.
    Flint und Linda brüllten gleichzeitig: „Nein!“
    Doch es war bereits zu spät.
    Schlagartig wurde es hell um sie. Die blauen Flammen züngelten in Windeseile an Cendricks Arm hoch und schlossen seinen Körper ein. Dann sprang der Funke auf die anderen über und nur einen Lidschlag später waren alle in dieses magische Feuer gehüllt. Die Welt verschwand.
    „Wo sind wir?“
    „Keine Ahnung.“
    „War hier schon mal jemand?“
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    So plötzlich, wie die Flammen sie umhüllt hatten, so plötzlich waren sie auch wieder verschwunden. Doch nun befanden sich die sieben nicht mehr in dem kleinen Wäldchen auf dem Cromwell-Gelände. Sie standen auf einem Hügel.
    Das blaue Feuer hatte keinerlei Rückstände auf ihrer Haut oder der Kleidung hinterlassen. Es hatte sich nach … nichts … angefühlt. Allein das empfand Valerian schon als im höchsten Maße beunruhigend. Feuer, an dem man sich verbrannte, war schlimm. Aber Feuer, das man nicht spüren konnte, war wider die Natur.
    „Großartig, Cendrick! Gut gemacht!“, fuhr Tamara ihn ärgerlich

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