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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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hier?“
    „Noch nicht so lange. Zwanzig Minuten vielleicht.“
    Mit dem Stethoskop in seiner Armbeuge überprüfte sie seinen Blutdruck.
    „Zwanzig Minuten?“, rief er entgeistert.
    „So lange war ich ohnmächtig?“
    „Nicht bei Bewusstsein, ja. Das war eine gewaltige Magieentladung, die du da abbekommen hast. Du kannst von Glück reden, dass du so kräftig gebaut bist. Eine zierliche Person hätte schlimmere Verletzungen davongetragen. Jetzt bitte für einen Moment nicht reden, damit ich deine Werte aufschreiben kann.“
    Valerian fügte sich ungeduldig, doch weitere Worte sprudelten aus ihm heraus, als sie mit ihren Notizen fertig war.
    „Was heißt denn bitte ‚schlimmere Verletzungen‘? Mein Rücken fühlt sich an, als hätte man mir die obere Hautschicht abgeschliffen und noch ein paar Rippen gebrochen! Und aus irgendeinem Grund fühle ich meine Vorderseite nicht, was ich doch sehr beängstigend finde!“
    Felicitas Frey lachte leise.
    „Wenn Patienten sich so heftig beschweren, dann befinden sie sich meist schon wieder auf dem Weg der Besserung. Am Montag wirst du kaum noch etwas spüren. Ganz bestimmt. Und was deine Vorderseite angeht: Die habe ich absichtlich betäubt, damit du nicht so große Schmerzen hast. Aber auch das sollte sich bald wieder legen.“
    „Montag? Was ist mit meinem Wochenende? Ich hatte einige Pläne für die nächsten Tage! Das hat diese dämliche Hexe mir versaut, diese …“
    Er knurrte etwas Unverständliches und hob drohend eine Faust.
    „Professor Lichtenfels möchte dich sehen, sobald du dich gut genug fühlst, um aufzustehen.“
    „Oh, ich fühle mich auf einmal wieder viel schlechter. Kann ich die Nacht über hierbleiben? Unter ärztlicher Beobachtung? Sie sind doch Ärztin, oder nicht?“
    „Ich bin Medizinerin, schreibe aber noch an meiner Doktorarbeit.“
    „Na, macht nichts, ich habe vollstes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten.“
    Er versuchte, sich zu recken und die Arme hinter dem Kopf zu verschränken. Soweit konnte er sich bewegen. Das war schon mal ein Anfang.
    „Tut mir leid, Valerian, aber ich werde dich wohl entlassen müssen. Außerdem willst du deine Freunde doch nicht ganz alleine bei ihm lassen, oder?“
    Der Unsterbliche runzelte misstrauisch die Stirn.
    „Warum sind sie denn bei Professor Lichtenfels? Sie haben doch gar nichts damit zu tun.“
    „Ich weiß auch nichts Näheres. Du hast mich hier ziemlich beschäftigt“, meinte sie lächelnd und mit einem fröhlichen Zwinkern. „Ich weiß nur, dass der Professor die Leitung übernommen hat, solange Sir Fowler und Professor Foirenston fort sind.“
    Valerian sah sie entsetzt an.
    „Was? Sie sind weg? Warum? Seit wann? Sie kommen doch bald wieder, oder? Was heißt denn genau, er hätte die Leitung übernommen? Heißt das, dass er es sein wird, von dem wir uns eine Moralpredigt anhören müssen? Himmel bewahre!“
    Die Medizinerin verzog leicht das Gesicht.
    „Bei einer Moralpredigt wird es wohl kaum bleiben. Magie gegen einen Mitstudenten einzusetzen, ist ein schweres Vergehen, das in Cromwell nicht toleriert wird“, sagte sie in einem ernsten Tonfall.
    „Aber was hat das mit uns zu tun? Tamara war doch diejenige, die Magie benutzt hat! Ich kann das ja nicht mal!“
    „Ich weiß wirklich nicht, was gerade in seinem Büro vor sich geht. Ich war die ganze Zeit hier bei dir.“
    Seufzend und stöhnend drückte sich Valerian in eine sitzende Haltung und musste feststellen, dass das bedeutend angenehmer war, als auf der schmerzenden Rückseite zu liegen.
    Frey gebot ihm Einhalt. „Schön langsam! Gib deinem Kreislauf ein paar Minuten. Du bist zwar kräftig und jung, aber mit solch einer Ladung Magie ist nicht zu spaßen. Schone dich dieses Wochenende etwas. Keine anstrengenden Aktivitäten, kein Sport! Solltest du irgendwann Schwindelgefühle verspüren, dann komm wieder her oder lass mich rufen. Man wird ja nicht jeden Tag von einer Ladung Essenz in den Magen getroffen. Das kann einen schon umhauen.“
    „War es das, was sie mit mir gemacht hat? Hat sie mich mit ‚Essenz‘ angegriffen?“
    „Streng genommen ist sie einfach nur explodiert und hat versucht, dir mittels Magie Schaden zuzufügen. Da sie jedoch weder konzentriert noch vorbereitet war, fiel der Zauberspruch bedeutend schwächer aus als geplant.“
    Valerian machte große Augen.
    „Schwächer als geplant? Was soll denn das heißen? Besonders schwach fand ich den nicht.“
    Die Dozentin nickte ernst. „Das war ein Angriffszauber,

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