Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer
schon wieder völlig geplättet
war vielleicht doch ne dumme idee mit dem
fernstudium
magic_z:
du lässt dich ja sehr leicht demotivieren ^^
snowflake:
mach dich ruhig lustig!
magic_z:
*sich lustig mach*
snowflake:
*murr*
magic_z:
du musst ja nicht gleich eine entscheidung
treffen
jetzt überleg dir doch erst mal, was du studieren
willst
angebote gibt es jedenfalls genug, das steht fest
snowflake:
jo das mach ich wohl
*immer noch demotiviert ist*
magic_z:
ist deine mittagspause nicht langsam mal vorbei?
snowflake:
wie spät ist es denn?
magic_z:
13:55
snowflake:
uargh! 14h geht es weiter bei uns
ich muss los!
magic_z:
*winkt ihr grinsend hinterher und studiert selbst
mal weiter*
Kapitel 19
Valerian hatte große Pläne für dieses Wochenende. Zum einen würde er des Nachts nicht mehr als zehn Stunden mit Schlafen verschwenden, das hatte er sich fest vorgenommen. Tagsüber, so beabsichtigte er, würde er im Fitnessraum seinen Körper in Form halten. Und da sowohl Flint als auch Linda in Cromwell bleiben würden, hatte er genug Gesprächspartner vor Ort. Am meisten erhoffte er sich jedoch vom Essen. Er liebte die wochenendlichen Dessertreste bereits jetzt. Da konnte er frei wählen unter den Süßspeisen der ganzen Woche. Vorausgesetzt, er war früh genug da. Aber auch diesen Punkt gedachte er, um jeden Preis zu erfüllen.
Valerian spähte gut gelaunt auf seine Uhr und stellte fest, dass er noch eine knappe Stunde Zeit hatte, bevor er die anderen zwei treffen würde. Sie hatten sich für 20 Uhr in der kleinen Schwimmhalle verabredet.
Er war zwar immer noch verwundert, dass all diese Räume – inklusive ein Schwimmbecken – in ein einziges Gebäude passten, doch Cromwell war offenbar größer, als sich der menschliche Geist ein gewöhnliches Haus vorzustellen vermochte.
Nach dem Unterricht der liebreizenden – eher aufreizenden – Mytsereu hatte er das Bedürfnis verspürt, sich kräftig den Kopf durchpusten zu lassen. Er war immer noch etwas benebelt von dem Ambiente in ihrem Kursraum. Doch dieses Wochenende würde er nutzen!
Genau! Carpe … äh … Wochenende!
Vielleicht sollte er Flint mal mit auf eine seiner Touren nehmen? Er hatte zwar nicht einmal halb so viel Kondition wie der Unsterbliche, doch wenn er ihn nie mitnahm, konnte das auch nicht besser werden. Der Geisterseher verbrachte ohnehin zu viel Zeit in Räumen. Seit Neuestem hatte er die fixe Idee, ständig zu meditieren. Valerian bezweifelte, dass ihn das weiterbringen würde. Flint musste mal was erleben, sich unter Leute mischen. Vielleicht ein paar Frauen kennenlernen.
Am besten verkuppelst du ihn mit Tamara. Dann hast du schon zwei Miesepeter unter einem Hut. Valerian gönnte sich ein kurzes fieses Grinsen und streifte dann pflichtbewusst diesen illoyalen Gedanken ab. Nein, er würde sich benehmen. Flint war sein Zimmergenosse und er hatte bewiesen, dass mehr in ihm steckte als nur der wirre Geist eines Psychos. Valerian hatte Pläne für den Geisterexperten, er musste sie nur noch genau ins Auge fassen.
Diesen und anderen Überlegungen hing er an, während er seine Lieblingstour durch den herrlichen Park des Cromwell-Anwesens joggte. Die Luft war angenehm, die Umgebung friedlich und er genoss das satte Grün der Wiesen.
Plötzlich sah er sie wieder: die Augen! Er wäre vor Schreck fast gestürzt und hielt schwer atmend inne. Diese wundervollen Augen! Strahlend wie geschmolzenes Gold, durchmischt mit leuchtendem Grün. Augen, in denen man sich verlieren konnte. Und dieser starre, raubtierhafte Blick, der ihn immer mehr gefangen hielt. Er war ihm sowohl fremd als auch irgendwie vertraut. Wenn er ihn doch nur besser zuordnen könnte!
Langsam ging Valerian in die Hocke und versuchte, näher heranzukommen. Die Augen betrachteten ihn interessiert und aufmerksam. Diesmal würde er …
Hinter ihm knackte laut ein Ast. Valerian hatte seine Umgebung so sehr vergessen, dass er zusammenzuckte. Er hatte nur ein Mal kurz geblinzelt und schon waren die Augen verschwunden. Ärgerlich drehte er sich um und erspähte den Quell seines Grolls.
Tamara! Wie passend!
Die Hexe hatte ihn noch nicht bemerkt und folgte dem kleinen Pfad durch den Park, die Nase in einem Buch.
Ungehalten schnaubte Valerian und erhob sich. Nun war es Tamara, die zusammenzuckte.
„Oh, du bist es!“, meinte sie und verzog das Gesicht.
„Ja, ich bin es“, knurrte Valerian genervt und verschränkte die Arme. „Merkwürdiger Ort zum Lesen. Gehst du dabei
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