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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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immer spazieren?“
    „Wüsste nicht, was dich das angeht … Was machst du eigentlich hier?“
    Pff! Wie reizend! Kein Wunder, dass die sich hinter irgendwelchen Büchern vergräbt. Diese arrogante Zicke hält doch kein vernünftiger Mensch aus!
    Valerian lächelte ironisch und deutete auf seine Sportklamotten und Joggingschuhe. „Wonach sieht’s denn aus? Ich geb dir einen Tipp: Es hat etwas mit Bewegung zu tun.“
    „Ach, stimmt, du bist die Sportskanone!“, kommentierte sie unbeeindruckt. „Na ja, mit irgendwas muss man sich wohl beschäftigen, wenn man ansonsten eine Null ist.“
    „He, Tamara, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein Kotzbrocken bist?“
    „He, Valerian, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du eine Nervensäge bist?“, imitierte die Wicce ihn.
    Das veranlasste den Unsterblichen, in schallendes Gelächter auszubrechen.
    „Also, weißt du was? Du bist wirklich einmalig! Kein Mensch kann dich leiden, du kapselst dich immer ab und versteckst dich hinter einem Buch, schleimst bei den Lehrern – und du sagst mir, dass ich eine Nervensäge bin? Mädel, du hast ja so was von keine Ahnung!“
    Tamara sah ihn stumm an. Es war nur zu deutlich, dass er sie gehörig gereizt hatte. Gedanklich rieb er sich schon mal die Hände und machte sich auf einen Ausbruch gefasst. Doch er wurde enttäuscht.
    „Weißt du was, Schlaumeier? Du bist es nicht mal wert, dass ich mich zu einer Antwort herablasse. Spotte nur, so viel du willst. In vier Jahren bin ich hier weg und eine talentierte Wicca. Du bist dann vielleicht auch weg, aber du wirst immer der beschränkte Trottel bleiben, der du jetzt schon bist. Denk mal darüber nach!“
    Mit diesen Worten hob sie ihr Kinn leicht an und wollte sich abwenden.
    Wie? Das war alles?
    „Was denn? Das war es schon? Die begnadete Hexe blafft mich nur dumm von der Seite an und zieht dann ab? Damit willst du mich fertigmachen? Ich lach mich tot! Uups, geht ja gar nicht! Ich bin ja unsterblich – hätte ich fast vergessen. Wenn ich also in vier Jahren hier weg bin, dann sehe ich einer rosigen Zukunft entgegen, während du in deinen todsicheren Untergang läufst! Wird sicher lustig für dich, du talentierte Wicca!“
    Er schenkte ihr ein höhnisches Grinsen.
    Tamara kniff ärgerlich die Augen zusammen. Offenbar hatte er nun ihr Blut genug in Wallung gebracht. Das hatten diese Wicca wohl alle gemeinsam: Sie waren leicht reizbar.
    „Wie kannst du es wagen, in diesem Ton mit mir zu reden?“, fauchte sie ihn wütend an. „Ich werde dir zeigen, was es heißt, eine Wicca zu verärgern!“
    „Oh, Hilfe! Jemand möge mich retten!“, flehte Valerian sarkastisch und faltete theatralisch die Hände. „Eine wildgewordene Tarantel droht damit, mich zu beißen!“
    Was dann geschah, vermochte Valerian später nicht mehr zu rekonstruieren. Sämtliche Handlungen schienen zur gleichen Zeit abzulaufen: Flint und Linda bogen um die Ecke und riefen seinen Namen. Er sah zu ihnen hinüber und hob die Rechte, um ihnen zuzuwinken. Im selben Moment brüllte Tamara etwas aus voller Kehle, von dem er kein Wort verstand. Dabei wedelte sie – für seine Begriffe wirr – mit den Händen in der Luft herum.
    Ein Schlag traf ihn mitten in den Magen und warf ihn mit voller Wucht nach hinten. Er flog erst noch einige Meter, bevor er hart auf dem Rasen aufkam. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und er lag für einige Sekunden wie betäubt da. Valerian hörte, wie sich schnelle Schritte näherten, und er sah kurz Flints besorgtes Gesicht, ehe er in Dunkelheit versank.
    Stöhnend schlug er die Augen auf. Sein ganzer Rücken brannte. Er wollte sich aufsetzen, merkte jedoch, dass ihm alle Knochen wehtaten, also ließ er es bleiben. Ein freundliches Gesicht kam in sein Blickfeld und lächelte zu ihm herab. „Dozentin Frey?“, murmelte er benommen.
    „Willkommen zurück! Du hast deinen Freunden einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, meinte sie sanft.
    Valerian warf einen Blick an die helle Decke. Er kannte keinen Raum, der so aussah.
    „Wo bin ich?“
    „Du bist im Krankenzimmer. Professor Lichtenfels hat dich hierher gebracht.“
    Das angenehme Gefühl in ihrer Gegenwart wurde brutal ausgelöscht von Valerians übergroßer Verachtung für diesen Mann.
    „Oh … wie nett …“
    Sie schmunzelte gutmütig und griff nach einer grünen Blutdruckmanschette, die sie ihm um den Oberarm legte und aufpumpte. „Ruhig liegen bleiben“, ordnete sie an.
    „Wie lange bin ich denn schon

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