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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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auf Bauchhöhe, stand ein kleiner zweibeiniger Apparat, der aussah wie ein Astronaut mit Helm und Rucksack, und darauf stand in fröhlichen Buchstaben: IZAAK.
    Ha, ha. Guter Witz. Der Roboter war offenbar nach Isaac Asimov benannt, dem Gottvater aller Science-Fiction-Autoren: Der hatte die berühmten Drei Gesetze derRobotik formuliert – so wie die zehn Gebote, nur einfacher. (Da gab’s auch mal’n Film mit Will Smith, glaube ich.) Und dann hatte er sich einen Spaß daraus gemacht, diese Gesetze gegeneinander auszuspielen.
    »Intelligent« war wohl ein bisschen übertrieben, denn Izaak begann mehr oder weniger auswendig seinen Text runterzurattern – mit einer dieser Stimmen wie aus dem Sprachgenerator vom Computer oder vom Navi im Auto: »Hier in der Robotik-Abteilung der Immens AG findet die Zukunft bereits heute statt: Hier werden Roboter von Robotern gebaut, für vielfältige Einsatzzwecke, von der Industriemontage bis zur Altenpflege und von der Unterwasserforschung bis zum Bombenräumkommando. Ich selber bin einer der am höchsten entwickelten zweibeinigen Roboter und kann zum Beispiel eine Treppe steigen oder ein Tablett tragen...«
    Sprach er und drehte sich zu einem Tisch, von dem er ein Tablett mit einem Wasserbecher drauf hochhob. Dann begann Izaak tatsächlich, mit dem Tablett in beiden Händen eine kleine Metalltreppe hinaufzusteigen. Das schaffte er, aber es dauerte. Nach jeder Stufe machte er eine kleine Pause und stabilisierte sich, bevor er den nächsten Schritt machte.
    » Aufstieg der Maschinen, oder?«, scherzte Mülli an meiner Seite über den wackeligen Treppengang, und ich musste laut losprusten. Das eiernde Ding hier von der Größe eines Gartenzwergs hatte wirklich nicht viel von der Bedrohlichkeit eines Terminators. Eher die eines Teddy-Bärs. Aber putzig war er schon irgendwie. Da wurde mir mit einem Schlag erst klar, was für ein Wunder das eigentlich war, dass wir überhaupt in der Lage waren, als Menschen auf zwei Beinen zu gehen. Wie diese Geräte hier zeigten, wäre es von der Bauweise viel einfacher, wenn wir vier Beine hätten. Oder gleich Räder. Aber wie blöd würde das denn aussehen? Gott hatte sich offenbar für uns ganz schön ins Zeug gelegt, als er uns mit unseren Hirnen ausgestattet hatte. Also, an dieser Stelle sei es kurz gesagt: Danke, Gott. Coole Sache.
    Während ich dermaßen in mich ging, hörte ich plötzlich Geräusche vom anderen Ende der Halle: Jemand öffnete die Tür nach draußen, Schritte näherten sich. Oh Schreck! Die Wachleute! Beinahe hatte ich vor lauter Wunder der Technik ganz vergessen, dass wir auf der Flucht waren. Rasch blickte ich mich in der großen Halle um, die voller Bauteile für die Robotermontage war – und da sah ich es. Perfekt! Das war’s! Das könnte funktionieren!
    »Mülli! Komm! Hier rüber!« Wir liefen zu der Ecke, die ich gesehen hatte, und Izaak trottete hinterher, immer noch Belangloses über die Wunder der Robotik vor sich hin plappernd. »Izaak!«, zischte ich. »Halt den Rand!«
    »Bitte wiederholen Sie den Befehl«, sprach die kleine Blechbüchse mechanisch, während wir liefen.
    »Sei still!«, fauchte ich und tatsächlich: Das schien er zu verstehen, denn er verstummte. Mülli und ich stellten uns in die Ecke und blieben ganz still. Da betraten zwei Wachleute mit Taschenlampen die Fabrik, was ziemlich albern aussah, denn es war ja total hell erleuchtet in der Halle. Vor ihnen sahen sie ein verwirrendes und schier unüberschaubares Gewühl aus Robotergewusel. Sie leuchteten mit ihren Taschenlampen hierhin und dahin, aber erkannten uns nicht. Mülli und ich hielten total still. Unsere Tarnung war perfekt. Denn wir hatten immer noch unsere weißen Schutzanzüge aus der Chipfabrik an. Darüber hatten wir jeder einen runden Helm aufgesetzt –so einen, wie ihn Izaak als Kopf hatte. Wir standen hinter mehreren Reihen weißer Astronauten-Roboter, die alle so aussahen wie Izaak. Der Einzige, der uns jetzt noch einen Strich durch die Rechnung machen konnte, war Izaak selber.
    Und da kam er auch schon, unser Strich durch die Rechnung: Izaak. Mit einem ziemlich unguten Gefühl im Magen sah ich, wie der kleine Fremdenführer-Roboter durchs Gewühl der anderen Automaten schnurstracks auf uns zugewatschelt kam. Ich hatte ihm zwar den Mund verboten, aber nicht, uns hinterherzudackeln. Und da er nun mal viel langsamer war als wir, kam er erst jetzt bei uns in diesem Roboter-Regal an.
    Die Wachleute hatten ihn gesehen und kamen jetzt

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