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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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Kopfsache. Aber verratet’s nicht allen anderen, sonst kriegen wir beide Probleme.
    »Schere schneidet Papier«, grinste ich und kniff ihm mit beiden Fingern in die ausgestreckte Hand.
    Mülli stöhnte und blickte die Leiter hinauf. Was würde uns da oben erwarten? Man sah ihm an, dass er sich fragte, warum er überhaupt mitgekommen war.
    Da tat er mir ein bisschen leid, und ich sagte: »Hey, kein Problem. Wenn du Schiss hast, dann mach ich’s.«
    »Wieso Schiss? Ich geh schon«, protestierte er.
    Ist doch prima, Freunde zu haben, oder?

»Boah, ey! Ist ja der Hammer! Ich glaub’s ja nicht! Das musste dir mal reinziehen, Mann!«, rief Mülli. Er stand oben auf der Leiter und guckte von der geöffneten Luke aus in die nächste Etage.
    »Was ist denn da?«, fragte ich verblüfft. Eben war Mülli noch so ängstlich gewesen – also, das war jetzt gar nicht die Reaktion, die ich erwartet hatte. Doch anstatt zu antworten, gab er nur einen Schreckenslaut von sich, duckte sich und schloss die Luke wieder.
    »Woah!, jetzt hat mich eins fast erwischt!« Er sah mich lachend an und grinste wie ein glückliches Geburtstagskind. Dann machte er ganz unerschrocken die Luke wieder auf und hechtete hinaus in die obere Etage, zu was auch immer er dort gesehen hatte.
    »Halt! Mülli! Warte!«, rief ich ihm hinterher, doch es nutzte nichts. Weg war er. Na ja, was immer er da oben gesehen hatte, schlimm konnte es nicht sein. Ich kletterte so schnell ich konnte die Leiter hinauf zur Luke, die Mülli gnädigerweise offen gelassen hatte, und steckte den Kopf hinaus. Und was ich da sah, verschlug mir schier die Sprache und zauberte mir ein genauso blödes Grinsen ins Gesicht wie meinem Kumpel: Die Luke befand sich mitten im Fußboden einer großen Werkhalle.
    Es war aber nicht mehr die Chip-Fabrik, sondern wir hatten es durch den unterirdischen Gang zu einem komplett neuen Werk geschafft. Und dies, meine Freunde, war wahrlich wie Weihnachten – denn es war die Abteilung für Robotik.
    Überall in der Halle liefen Roboter in allen möglichen Formen herum: wacklige Zweibeinige – wie explodierte Crash Test Dummies, die sich nach jedem Schritt wieder ausbalancieren mussten. Vierbeinige Lastenträger, die aussahen wie eine Mischung aus kopflosen Pferden und Gerätetischen mit lauter Apparaten drauf. Spinnenartige Roboter mit sechs oder acht Beinen und Kränen oben drauf. Kleine Kettenfahrzeuge mit Greifarmen, die an kleine Panzer erinnerten. Außerdem ganz kleine mit Rädern: im Prinzip nur fahrende Teller oder Skateboards, die aufpassen mussten, dass sie von den anderen nicht zertrampelt wurden, und deshalb im Zickzack in alle möglichen Richtungen herumschossen wie die Hasen bei der Treibjagd. Und schließlich gab es sogar kleine fliegende Hubschrauber und Zeppeline mit Krallen darunter, die durch die Luft schwirrten. Wie in einem ausgeklügelten Tanz schossen die Teile durch die Halle, ohne ineinanderzustoßen, und schienen alle irgendeine Aufgabe zu erledigen. Und das Beste war, dass die Roboter selbst wiederum von anderen Robotern zusammengebaut wurden: von großen greifarmähnlichen Kränen, die an einer Stelle befestigt waren und dort von den kleineren Robotern mit Teilen versorgt wurden.
    »Willkommen bei CyberDyne Systems«, zitierte Mülli den Terminator , einen unserer Lieblingsfilme.
    »Ohne Witz. Aufstieg der Maschinen«, sagte ich.
    Ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung gehabt, dass die Robotertechnik schon so weit war. Total abgefahren. Während Mülli sich kaputtlachte und durch die Halle tanzte wie ein Kleinkind beim Karneval, stand ich einfach nur da und bestaunte diese Wunderwerke. Sehr praktisch war, dass die Roboter dabei automatisch einen Bogen um uns machten. Und noch praktischer war die Tatsache, dass in der ganzen Robotik-Abteilung kein einziger Mensch zu sehen war. Es war das perfekte Versteck. Fürs Erste.
    Plötzlich sprach mich direkt hinter mir eine jugendliche Stimme an und erschreckte mich dermaßen, dass mir fast die Spucke wegblieb: »Willkommen in der Abteilung für Robotik.«
    Ich wirbelte herum und wollte mich schon kampfbereit machen. Doch da war keiner. Jedenfalls nicht auf meiner Augenhöhe. Langsam senkte sich mein Blick nach unten, während die Stimme weitersprach: »Wir freuen uns, Besuch zu bekommen. Ich werde heute ihr Führer durch die Robotik-Abteilung sein. Mein Name ist IZAAK – Intelligenter, Zentralprozessor-gesteuerter, autonomer, automobiler Kundenbetreuer.«
    Direkt vor mir, ungefähr

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