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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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unterbrach ich ihn.
    »Das heißt, wenn ich hier draufdrücke...«, grinste Mülli und presste auf »Feuer«...
    Das MG auf dem kleinen Kampfroboter machte plötzlich einen Höllenlärm, und Feuerzungen spuckten aus dem Lauf, den er zum Glück in die Luft gerichtet hatte. Doch anstatt die Wände der Halle zu zerfetzen, passierte gar nichts. Izaak hatte wohl recht. So gefährlich, wie die Dinger aussahen, so harmlos waren sie in Wirklichkeitausgerüstet. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Gleichzeitig reifte eine Idee in mir. »Hey. Mülli, meinst du...«
    Er sah mich mit der Fernbedienung in der Hand an: »...wir könnten damit eine kleine Ablenkung schaffen...?«
    »...und unsere Flucht decken?«, feixte ich.
    »Das wird der Hammer!«, gluckste er.
    Ich lief die Reihe der Killerroboter ab und fand hinten bei jedem ein paar Stecker, Ports und Schalter. Sie waren offenbar noch nicht ganz fertig entwickelt und hatten noch ein paar mechanische Knöpfe und Regler, mit denen man sie bedienen konnte – unter anderem einen An/Aus-Kippschalter und einen Drehknopf für den Fernbedienungskanal. »Warte, Mülli, mach mal noch nichts...«, warnte ich ihn wieder. Ich lief die Reihe der Roboter ab, schaltete sie an und stellte sie auf denselben Kanal. Damit würden sie alle dasselbe Signal von Müllis Fernbedienung empfangen. Und wenn sie alle die gleiche Bauweise hatten, dann würde das heißen...
    »Okay, los geht’s!«, rief ich ihm zu.
    Mülli drückte vorsichtig den Pfeil nach oben, und die ganze Reihe von ungefähr 20 kleinen Kampfrobotern rollte wie auf ein Kommando nach vorne. Mülli kiekste und ließ sie alle ihre diversen Kanonen, Maschinengewehre und Raketenwerfer einmal im Kreis drehen. Danach brachte er sie dazu, sich auf ihren Ketten in die Gegenrichtung zu drehen. Und schließlich kombinierte er beides, und das sah noch besser aus. Dann drehte sich der Roboter, während die Kanone immer noch in dieselbe Richtung zeigte. Ziemlich furchterregend.
    »Sag mal, Izaak, gibt’s hier irgendwo einen Hinterausgang?«
    »Die Abteilung verfügt über mehrere Notausgänge auf der Rückseite, die alle ins Freie führen. Im Brandfall ist das Gebäude sofort zu räumen, da erhöhte Explosionsgefahr besteht...«
    »Okay, okay, schon gut. Danke.« Ich sah zu den Notausgängen hinüber. Wenn wir Glück hatten, würden wir von dort unbeobachtet das Werksgelände verlassen können. Falls wir eine Ablenkung schaffen könnten, die groß genug war...
    Mülli hatte die Alligatoren alle in eine Reihe manövriert, damit sie einer nach dem anderen durchs Hallentor fahren konnten und von dort nach draußen. Während ich ihm zusah, bewunderte ich im Stillen die Sicherheit, mit der er die Roboter über die GameBox-Fernbedienung steuerte. Und da beschlich mich irgendwie ein schlechtes Gewissen. Ich hatte das Gefühl, als wenn ich in letzter Zeit aus lauter Sorge um Tarkans Geschäft und wegen des ganzen Stresses mit dem Binhexer Mülli nur noch veräppelt und aufgezogen hätte. Dabei war er ein richtig guter Kumpel und manchmal sogar echt nützlich. Konnte schon sein, dass er nicht so viel von Computern verstand wie ich. Aber, na und? Wenn’s hart auf hart kam, war er an meiner Seite. Er war sich schließlich auch nicht zu gut dafür gewesen, mit mir hierherzukommen und echt Ärger zu riskieren. Das rechnete ich ihm hoch an. Ich sollte wirklich versuchen, weniger fies zu ihm zu sein – na ja, zumindest solange er nicht wieder was wirklich Blödes machte...
    Da kam Mülli freudestrahlend auf mich zugelaufen: ganz der stolze Besitzer und Oberbefehlshaber einer eindrucksvollen Roboterarmee. »Und, was nun?«, wollte er wissen.
    »Entscheide du«, sagte ich nur und war in dem Moment wirklich dankbar, dass er hier war, um mir aus der Patsche zu helfen. »Du kannst das viel besser, Mülli.«
    Da strahlte er noch mehr und ließ seine Kolonne aus Killerrobotern nach draußen auf den Hauptplatz vom Firmengelände der Immens AG rollen.
    Dies sollte wahrlich ein denkwürdiger Tag für die Mitarbeiter der Immens AG werden. Zuerst hatte es dieser Computervirus namens VX auf rätselhafte Weise hinter die Firewall in das Firmennetzwerk geschafft und dort einen Großteil der Rechner lahmgelegt. Jetzt konnten viele Angestellte nicht weiterarbeiten oder nutzten das gleich mal als Ausrede, um nicht weiterarbeiten zu müssen. Also standen viele von ihnen, viel mehr als sonst, in Grüppchen auf der Plaza herum, rauchten Zigaretten und zerrissen sich die Mäuler über

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