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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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denen der Übeltäter sich bei Immens eingeloggt hatte. Ich probierte zuerst eine whois -Abfrage mit seiner IP-Adresse, aber ohne Erfolg. Genau wie Mülli ging der Binhexer von daheim über einen der großen Internet-Anbieter ins Netz. Das Einzige, das ich durch diese Abfrage erfuhr, war, dass er irgendwo in unserem Stadtgebiet saß. Aber – wir hatten ja noch seine Daten, mit denen er sich bei Immens eingeloggt hatte. Mit einem bisschen Googeln hatte ich den Zugang zur internen Firmenwebsite gefunden, mittels derer Angestellte auch von zu Hause arbeiten konnten. Solche Dinger waren zwar immer total gesichert und verschlüsselt, damit es sicher war – obwohl es übers Internet lief. Das hieß dann VPN, Virtuelles Privates Netwerk. Aber wenn du den User-Namen und das Passwort hattest – so wie wir! – dann standen dir Tür und Tor offen.
    Ich hatte ja das Passwort, mit dem er sich ins FTP eingeloggt hatte. Mit etwas Glück würde es dasselbe sein, dass er fürs Firmennetzwerk benutzt hatte. Dennwie gesagt – die Leute müssen sich so viel Passwörter merken, dass sie immer dieselben benutzen anstatt jedesmal ein neues. Und den Nutzernamen hatten wir auch: fvonxanthen. Ich fragte mich, was das wohl für ein Vogel war.
    Aber das würden wir gleich rausfinden. Ich loggte mich mit dem Usernamen und dem Passwort ein. Das Passwort war einer von diesen leicht zu erratenen Eigennamen, die ich wahrscheinlich auch aus dem Telefonbuch hätte herauskriegen können: Gerlinde. Ich tippte den Namen ein, aber – nichts. Falsches Passwort. Mist. Die Computer-Jungs von Immens hatten wohl doch ihre Hausaufgaben gemacht...
    Moment mal... Telefonbuch? Wie wär’s denn damit? So einen Name wie »von Xanthen« konnte es ja nicht so oft in der Stadt geben, oder? Ich fragte Mülli danach, und er kramte mir – immer mit einem Auge auf der GameBox – die älteste Datenbank überhaupt heraus. Das Telefonbuch L–Z. Und da, zwischen »Xander, Frieda« und »Xanthopoulos, Georgios«, stand tatsächlich:
    Xanthen, von, Friedelin und Gerlinde
    Alpenglühenweg 7 (Grü)
    6412345
    »Grü«? Grü, das war – Grünwald. Na logisch. Irgend so ein Von-und-Zu, der im reichsten Vorort der Stadt wohnte und einen auf Superbösewicht machte. Und da fiel es mir erst auf: von Xanthen. VX. Der Virus. Das war er! Na warte, Freundchen, dir werden wir schon noch Manieren beibringen!
    Am nächsten Tag nach der Schule saß ich also in der ruckeligen Straßenbahn Richtung Grünwald – zusammen mit Mülli, der immer noch ganz begeistert auf der neuen GameBox rumzockte. Dabei besaß er nach wie vor nur die alten Spiele, die er schon seit Monaten durchgespielt hatte.
    Die Grünwalder waren so elitär, dass es nicht mal eine U-Bahn dahin gab. Die fuhren nämlich mit ihren Limousinen jeden Tag zur Arbeit. Wer keine Limousine hatte, musste vom Hauptbahnhof mit der U-Bahn zur Trambahn im Süden der Stadt fahren und von dort mit der Tram weiter. Da saßen dann lauter Omis drin, die keine Autos hatten, sowie Putzfrauen, Haushälterinnen und Kindermädchen, von Polinnen bis zu Philippinas. Hätte auch meine Mutter dabei sein können.
    In Grünwald war dann Endstation, an einer Wendeschleife im Grünen umgeben von Linden. Dort stiegen alle Putzfrauen und Haushaltshilfen aus und trotteten in verschiedene Richtungen davon, die Blicke gesenkt.
    Oh Mann, wo waren wir denn hier gelandet? Mülli und ich sahen uns um. Wir hatten uns extra unsere frischesten Klamotten und neusten Kapuzensweatshirts angezogen, um nicht aufzufallen. Doch die Handvoll Jugendlicher, die hier rumhing, sah dermaßen anders aus – da wären wir gar nicht auf die Idee gekommen, uns so anzuziehen: Die kleideten sich wie irgendwelche Opis vom Golfklub. Mit Lacoste-Hemden, Benetton-Pullis und Segelschuhen und so. Ohne Witz.
    »Guck dir den da drüben mal an. Ist das ’ne Schuluniform? «, flüsterte Mülli und stupste mich an. Ich blickte dezent in die Richtung und sah einen schnöseligen Typen, der etwas älter war als wir, seine Porsche-Design-Brille aufsetzen.
    »Nee, das ist, glaub ich, ’ne Kapitänsjacke vom Yachtklub«, zischte ich zurück.
    »Boah. Krass.«
    Bei dem Typen standen ein paar Mädels, die hatten Sachen an, die auch ihre Mamis hätten tragen können: die eine ein Blumenkleidchen und die andere ein graues Kostüm – wie eine dieser Business-Frauen, die wir gestern auf dem Firmengelände gesehen hatten. »Das gibt’s doch nicht«, staunte ich. »Dürfen hier überhaupt normale Leute

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