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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Zwei aus seiner Segelbesatzung riss es aus den Wanten brüllend über Bord. Alle anderen Menschen purzelten herum. Die Soldaten an Bord der Miralbra Xli jedoch hatten sich festgehalten und den Aufprall gut überstanden. Jetzt schlug ihre Stunde. Sie enterten das gegnerische Schiff, bevor dieses neuerlich an Fahrt gewinnen konnte. Die Besatzung der Bescheidenen bestand ursprünglich aus zehn Mann, genau wie bei einem Aztrivavezer Schiff. Zwei waren schon über Bord. Die verbliebenen acht hatten gegen dreißig wutschnaubende Soldaten, denen der Schrecken über die um ein Haar fehlgeschlagene Mission, gleichzeitig aber auch das Bewusstsein der eigenen Heldentat wie zwei sich gegenseitig verstärkende Rauschmittel in den Knochen steckten, nicht den Hauch einer Chance.
    Als Kapitän Aiut mit seiner Miralbra Cix endlich längsseits kam, war schon alles vorbei. Sämtliche Bescheidenen , auch die beiden über Bord gestürzten – wenn die denn überhaupt noch am Leben gewesen waren – hatte man niedergemacht. Auch diese Bescheidenen hatten in ihren letzten Momenten lautstark um Hilfe gerufen, von ihren Mördern abgewandt in die Wüste hinaus, obwohl sich dort nichts regte und der allgegenwärtige Wind unbeeindruckt seiner Wege rauschte.
    »Das war knapp«, ächzte Aiut, und Tornhir musste ihm beipflichten, fügte jedoch hinzu: »Nicht auf alle Kapitäne, jedoch auf alle Soldaten ist Verlass.« Aiut warf ihm einen giftigen Blick zu, beschloss jedoch, darauf lieber nichts zu erwidern. Die Kapitänin Celif jedoch, ohnehin stets gut gelaunt und für jeden Spaß zu haben, wurde als Heldin gefeiert. Kapitän Renechs Eifersucht auf sie, die ihn erst vor zwei Wochen schiffbrüchig in der Wüste aufgelesen hatte, stieg ins Unermessliche.
    Adain dagegen lächelte. Er hätte es durchaus amüsant gefunden, wenn die Stadt Kirr vor dem Eintreffen der Angriffsflottille gewarnt worden wäre. Und er sagte zu Koaron, der zufällig neben ihm stand: »Interessant ist, dass sie um Hilfe rufen. Wen? Ihren König? Oder die Wüste selbst?«
    Koaron wusste darauf nichts zu erwidern. Er war müde und hasste das Ganze, und dass Wennim nicht dabei war, um etwas strategisch zu durchdenken, oder Frentes, um ihm ganz persönlich Ratschläge zu erteilen, schmerzte ihn wie Durst.
    Kirr war noch nicht ganz in Sicht, als Aiut und Tornhir den anderen Kapitänen und Präpositi den Angriffsplan mitteilten. Grundlegend war eine flüchtig hingekrakelt wirkende Stadtkarte. Man war mit Kirr bei Weitem nicht so vertraut wie mit dem schon oftmals zum Plündern überfallenen Tjet, aber dennoch hatte man auf Deseiferers Initiative hin von See aus schon vor Jahren von speziell erhöhten Masten herab mithilfe von Sichtglasstangen versucht, die Stadt und ihre Beschaffenheit auszuspähen, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Aus dieser überwiegend noch präventiven Zeit stammte die Karte von Kirr. Tornhir wies auch gleich darauf hin, dass einzelne Gebäude sich mittlerweile verändert haben könnten, dass »die Bescheidenen aber wohl kaum die gesamte Stadt neu strukturiert haben werden, dazu sind sie zu bescheiden «. Der Angriffsplan war verblüffend simpel: Die zehn Miralbras fuhren in Sichtweite der Stadt, pflanzten deutlich sichtbar eine übergroße Flagge von Aztrivavez in den Wüstensand, schickten dann den Roten Hund und die Mannshohen los, die die Stadt in Schutt und Asche legen sollten, und kümmerten sich anschließend um die Überlebenden/Flüchtlinge/Verschanzten/Unbelehrbaren/Übergabeformalitäten. Die Einwohnerzahl von Kirr betrug geschätzte 8000 . Die Bescheidenen hatten niemals so rigorose Vermehrungsprogramme in die Tat umgesetzt wie die Besamer . In all ihren drei Städten zusammengerechnet mochte es gerade 30000 bis 40000 von ihnen geben.
    »Nun sind 8000 Menschen aber immer noch deutlich mehr als wir 400 «, wandte einer der Kapitäne ein. »Und wenn man bedenkt, dass wir Schiffsbesatzungen nicht mitkämpfen, sind wir ja sogar nur 300 .«
    »Erstens«, zählte Tornhir an Daumen und Zeigefinger ab, »haben wir den roten Hund und die Mannshohen, und zweitens ist jeder Sammler, der mitkämpfen möchte, herzlich dazu eingeladen, sodass wir unsere Zahl bestimmt auf 330 bis 350 erhöhen können. Die Kapitäne sollen die Zuweisung ihrer kämpfenden Mannschaftsteile mit ihren jeweiligen Präpositi absprechen. Die Präpositi übernehmen im Feld dann das Kommando sowohl über ihre Kohorte als auch die Kampfsammler. Weitere Fragen?«
    »Wie kontrollieren wir

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