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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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nach noch mehr Schlägen winselnden Berater interessierte ihn weniger und weniger. Zugegeben: Körperliches Vergnügen konnte das warme, weiche Fleisch der Menschen besser bereiten als irgendein anderes. Aber war das eine ausreichende Motivation dafür, ihre von niedriger Gewinn- und Geltungssucht herrührenden Zielsetzungen mitzutragen?
    »Jetzt geht es los, meine Kinder«, hörte er Kapitän Renech hinter sich sagen. Renechs Worte klangen wie Zungenschnalzen. »Also, wer von euch will mir in die Schlacht folgen? Ich will unbedingt dabei sein. Mein Sammlerblut brodelt. Es wird viel zu sammeln geben in dieser Stadt, meint ihr nicht auch?«
    »Wir sind Steuerfrauen«, sagte Jitenji, und Tibe nickte. »Wir können das Schiff nicht verlassen. Voy sollte ebenfalls an Bord bleiben. Zemu auch, falls wir Verwundete haben.«
    Renech knirschte. Diese verfluchte Jitenji! Sie ließ keine Gelegenheit aus, ihn zu maßregeln. Immer schön innerhalb der Regularien, damit er ihr nichts vorzuwerfen hatte. Er hatte Lust, ihr zu befehlen , an vorderster Front mitzukämpfen. »Ich fragte nicht«, entgegnete er so kühl wie möglich, »wer nichts zu tun hat, sondern wer das Feuer in sich spürt, dem Fürsten, Gott, sich selbst, seinem Kapitän und der Miralbra Liv besondere Ehre zu machen.«
    »Ich werde mit Euch gehen, Kapitän«, sagte Gilgel grinsend und spielte dabei ganz unverschämt mit der Kampfmaske des Kapitäns herum. Renech zwang sich dazu, das zu übersehen, aber er spürte, wie seine Backenbartspitzen vibrierten.
    »Ich auch«, sagte Bechte und straffte sich dabei.
    »Ich auch«, sagte Koaron. Er wusste selbst nicht genau, warum er das tat. Vielleicht, weil er unmöglich hinter dem Neuling Bechte zurückbleiben konnte.
    »O nein, du nicht«, zischte Glai ihm zu.
    »Warum nicht? Warum nicht du auch?«
    »Nie und nimmer, Koaron. Nie und nimmer! Wir sind Sammler, keine Krieger!«
    »Na und? Wenn wir es mit Großen aufnehmen, werden wir es auch mit Bescheidenen aufnehmen können. Ich bleibe bei meiner Entscheidung, Kapitän. Ich komme mit.«
    »Sehr gut.«
    Durch Glai ging ein Rütteln. »Dann komme ich auch mit.« Sie hatte das Gefühl, auf Koaron aufpassen zu müssen.
    »Sehr gut. Bakenala?«
    »Ich nicht, Kapitän. Meine Rippen sind immer noch zu angeknackst.«
    »Stimmt. Ist entschuldigt. Adain?«
    »Ich komme ohnehin mit. Ich muss ja den Hund ausführen.«
    »Sehr gut. Also dann: Rüstet euch, meine Tapferen! Ihr anderen: auf eure Posten! Und dass ihr mir ja auf meine Miralbra achtgebt, während ich mich auf das Feld der Ehre begebe!«
    Tibe, Jitenji und Voy salutierten. Zemu zuckte nur mit den Schultern, warf Adain einen flirrenden Blick zu und verzog sich wieder unter Deck, vielleicht, um das Geschirr mit Sand zu waschen.
    Unterdessen ließ die Miralbra Cix die Mannshohen los. Die neun unterschiedlichen Gestalten stürmten der Stadt und der ihr entströmenden Truppe entgegen. Die Kohorten der Präpositi formierten sich nun ebenfalls außerhalb der Schiffe. Die Beschnittenen kamen langsam näher. Es mochten etwa zweihundert Mann sein, gegen dreihundert Soldaten plus mitkämpfende Sammler aus Aztrivavez. Alles sah nach einer offenen Feldschlacht aus. Doch das war nur eine Finte des Fürsten. Er beabsichtigte, den roten Hund einzusetzen und die Feldschlacht dadurch zu einem Nebenschauplatz zu degradieren, dessen Überflüssigkeit den Bescheidenen hoffentlich schnell einleuchten würde.
    »Worum geht es eigentlich in diesem Konflikt?«, fragte Adain den Kapitän, als die sechs freiwilligen Kriegsteilnehmer durch Jitenji und Tibe von Bord gefiert wurden. »Alles Land ist Wüste. Alles Meer ist unendlich groß. Weshalb kann sich nicht jede Partei an ihrer Küste einrichten, und man treibt Handel miteinander?«
    »Das wurde ja versucht. Aber die Bescheidenen haben uns immer wieder überfallen.«
    »Das passt aber gar nicht zu welchen, die sich als bescheiden bezeichnen.«
    »Ach. Wie man sich benennt, so lügt man! Die Beschnittenen nennen sich ja auch Beschnittene und haben in Wirklichkeit größere als die Besamer .«
    Unten im Sand gesellten sich die sechs von der Miralbra Liv der Kohorte von Präposita Daegren zu.
    Daegren hatte auch ohne diese zusätzliche Gruppe schon alle Hände voll zu tun. Ihre sechs Bescheidenen vertilger gebärdeten sich unter Prengvils Prahlereien, als wüssten sie allein, wie man nun vorzugehen hatte, um »möglichst viel Bluternte« einzubringen. Von den vier benetzstrumpfhosten

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