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Die Dämonen

Titel: Die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fëdor Michajlovic Dostoevskij
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wenigstens Wasser!«
    »Bitte, plinze nicht, Praskowja Iwanowna, und Sie, meine Herren, treten Sie, bitte, zurück; tun Sie mir den Gefallen; ich brauche kein Wasser!« sagte Warwara Petrowna mit blassen Lippen in festem Tone, wenn auch nicht laut.
    »Liebe Freundin!« fuhr Praskowja Iwanowna fort, nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, »liebste Warwara Petrowna, ich habe mich allerdings durch unvorsichtige Worte vergangen; aber ich bin auch gar zu sehr durch diese anonymen Briefe gereizt worden, mit denen mich schlechte Menschen bombardieren; na, sie sollten die Briefe doch lieber an Sie schicken, da sie sich ja doch auf Sie beziehen; aber ich habe eine Tochter, liebe Freundin!«
    Warwara Petrowna sah sie mit weit geöffneten Augen sprachlos an und hörte erstaunt zu. In diesem Augenblicke öffnete sich geräuschlos in einer Ecke eine Seitentür, und es erschien Darja Pawlowna. Sie blieb einen Augenblick stehen und sah um sich; unsere Aufregung befremdete sie. Marja Timofejewna, von deren Anwesenheit niemand sie vorher benachrichtigt hatte, fiel ihr wohl nicht sogleich in die Augen. Stepan Trofimowitsch war der erste, der sie bemerkte; er machte eine schnelle Bewegung, errötete und rief, man wußte nicht recht wozu, laut: »Darja Pawlowna!« so daß die Augen aller sich mit einem Male nach der Eintretenden hinwandten.
    »Wie? Also das ist eure Darja Pawlowna!« rief Marja Timofejewna. »Nun, lieber Schatow, deine Schwester sieht dir nicht ähnlich! Wie konnte nur mein Teuerster ein so reizendes Wesen ›die leibeigene Magd Dascha‹ nennen!«
    Darja Pawlowna hatte sich inzwischen schon Warwara Petrowna genähert; aber überrascht von Marja Timofejewnas Worten wandte sie sich schnell um, blieb stehen und sah die Irre mit einem langen, starren Blicke an.
    »Setz dich, Dascha!« sagte Warwara Petrowna mit erschreckender Ruhe; »näher bei mir, so; du kannst dieses Mädchen auch im Sitzen ansehen. Kennst du sie?«
    »Ich habe sie nie gesehen,« antwortete Dascha leise und fügte nach kurzem Stillschweigen sofort hinzu: »Es ist gewiß die kranke Schwester eines Herrn Lebjadkin.«
    »Auch ich sehe Sie, meine Liebe, jetzt zum erstenmal, obgleich ich schon lange sehr gewünscht habe, Sie kennen zu lernen; und in jeder Ihrer Bewegungen erkenne ich die gute Erziehung!« rief Marja Timofejewna entzückt. »Und was da mein Bedienter schimpft, wie wäre es denn überhaupt denkbar, daß Sie ihm Geld weggenommen hätten, ein so gebildetes, liebenswürdiges Fräulein? Denn Sie sind liebenswürdig, liebenswürdig, liebenswürdig; das sage ich Ihnen aus eigener Überzeugung!« schloß sie enthusiastisch mit lebhaften Gestikulationen.
    »Verstehst du etwas davon?« wandte sich Warwara Petrowna mit stolzer Würde an ihre Pflegetochter.
    »Ich verstehe alles.«
    »Hast du das von dem Gelde gehört?«
    »Das ist gewiß dasselbe Geld, das ich auf Nikolai Wsewolodowitschs Bitte, als ich noch in der Schweiz war, diesem Herrn Lebjadkin, ihrem Bruder, zuzustellen übernahm.«
    Es folgte ein Stillschweigen.
    »Hat Nikolai Wsewolodowitsch selbst die Bitte an dich gerichtet, es zu übergeben?«
    »Es lag ihm sehr daran, dieses Geld, es waren dreihundert Rubel, Herrn Lebjadkin zu übersenden. Und da er dessen Adresse nicht kannte, sondern nur wußte, daß er in unsere Stadt ziehen werde, so beauftragte er mich damit, es Herrn Lebjadkin zuzustellen, falls dieser herkäme.«
    »Was für Geld ist denn ... verloren gegangen? Wovon redete dieses Mädchen eben?«
    »Das weiß ich allerdings nicht; auch mir ist zu Ohren gekommen, daß Herr Lebjadkin laut von mir gesagt habe, ich hätte ihm nicht alles abgeliefert; aber diese Behauptung ist mir unverständlich. Es waren dreihundert Rubel, und ich habe ihm dreihundert Rubel übersandt.«
    Darja Pawlowna hatte sich bereits fast vollständig beruhigt. Und überhaupt bemerke ich, daß es schwer war, dieses Mädchen durch irgend etwas auf längere Zeit in Verwirrung und aus der Fassung zu bringen, welches auch immer innerlich ihre Empfindungen sein mochten. Sie gab jetzt alle ihre Antworten ohne Eile, antwortete sogleich auf jede Frage bestimmt, leise, gleichmäßig, ohne die geringste Spur ihrer ursprünglichen plötzlichen Erregung und ohne irgendwelche Verwirrung, die von einem Schuldbewußtsein hätte zeugen können. Warwara Petrowna hatte die ganze Zeit über, während sie sprach, den Blick nicht von ihr abgewandt und dachte nun etwa eine Minute lang nach.
    »Wenn,« sagte sie endlich in festem

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