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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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die Ärztin und stützte die Füße gegen das Bett. Dann grinste sie. »Wer nicht fragt, bleibt dumm.«
    Peter fiel ihr ein. »Mein bester Freund ist ein Junge, aber wir sind nicht zusammen oder so.«
Und dann ist da noch Simon.
Riley konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    »Diesen Blick kenne ich. Du hast ein Auge auf jemanden geworfen. Das ist gut.«
    Riley war sich da nicht so sicher. »Ich glaube nicht, dass daraus etwas wird. Er ist Harpers Lehrling.«
    »Simon Adler?«, riet die Ärztin. Riley nickte. »Echt schnuckelig. Du hast einen guten Geschmack.«
    »Er ist ziemlich zurückhaltend«, gab Riley zu.
    »Immerhin brauchst du dir keine Sorgen zu machen, er könnte dich überall begrabschen. Manche Kerle …« Empört schüttelte Carmela den Kopf.
    Rileys Blase meldete sich und schickte eine dringende Nachricht an ihr Kleinhirn. »Äh, darf ich aufstehen und zur Toilette gehen? Und duschen? Ich stinke«, sagte sie und verzog die Nase.
    »Ja zur Toilette, nein zur Dusche«, Carmela erhob sich. »Das Bein wird sich wie totes Holz anfühlen, und ich möchte nicht, dass sich deine Infusionsschläuche verheddern. Wenn du willst, kannst du dich am Waschbecken waschen und dabei auf einem Stuhl sitzen.«
    »Wann kommt der raus?«, fragte Riley und starrte auf den durchsichtigen Schlauch in ihrem Arm.
    »Wenn du oft genug zur Toilette gehst, morgen früh. Die Wunden sehen schon wesentlich besser aus.«
    »Kann ich sie sehen?«
    Carmela streckte den Arm aus, um das Laken über Rileys Bein wegzuziehen. »Bist du bereit?«
    »Ist es echt so schlimm?«, fragte sie und verzog das Gesicht.
    »Ziemlich. Aber nicht mehr so schlimm wie vor zwei Tagen.«
    »Zwei Tage?« Riley schnappte nach Luft. »So lange bin ich schon krank?«
    Carmela nickte. Sie nahm den Verbandsmull ab. »Tata!«
    Riley schnappte erneut nach Luft. Ihr Schenkel sah aus wie eine Mondlandschaft. Die Kratzer waren von roter, geschwollener Haut umgeben, aber zumindest sickerte kein brauner Schleim mehr heraus. »Shorts kann ich mir in Zukunft wohl abschminken.«
    »Hey, ich würde mit diesen Narben angeben. Wie viele Mädchen können schon von sich behaupten, sie hätten einen Dämon gefangen?«
    »Aber ich habe es nicht geschafft, ihn zu behalten.«
    »Darum geht es nicht. Du hast einen Dreier
gefangen
. Dazu bedarf es Chuzpe. Sorg beim nächsten Mal dafür, dass Beck dir Rückendeckung gibt, für alle Fälle. Er wird diesen Dieben ein wenig Manieren beibringen.«
    Das klang nach einem guten Plan, obwohl Beck mit einbezogen war. Riley konnte sich ausmalen, was der Dorftrottel mit seinem Stahlrohr mit Dodger und seinem fetten Kumpel anstellen würde.
    »Es heilt so schnell«, sagte sie und blickte auf die Wunden.
    »Das kommt vom Weihwasser. Bei normalen Verletzungen nützt es nicht viel, aber wenn du von einem Dämon in die Mangel genommen wurdest, ist das die Behandlung der Wahl.« Carmela sah sich im Zimmer um, als suchte sie etwas. »In einer Wunde war noch eine Kralle. Ich habe sie herausgeholt. Sie muss hier irgendwo sein.«
    Hui …
    Riley grübelte noch darüber nach, während sie ins Badezimmer hüpfte. Carmela hielt sie am Arm fest. Als sie ihr Bild im Spiegel erblickte, stöhnte sie auf.
    »Haare wie Medusa. Grässlich!«
    »Aber heilbar.«
    Riley schob sich eine fettige Strähne aus dem Gesicht. Dann überkam sie ein entsetzlicher Gedanke.
    »Simon hat mich doch nicht so gesehen, oder? Ich meine, er war nicht hier und …«
    Carmelas melodisches Lachen erfüllte den kleinen Raum. »Das hätte ich dir nie angetan. Jetzt geh aufs Klo, und dann wasch dich. Dir wird ziemlich schnell die Puste ausgehen.«
    Riley hasste es, ihr sagen zu müssen, dass das jetzt schon der Fall war.
    *
    Am nächsten Morgen kam der Infusionsschlauch raus, und Riley genoss eine lange heiße Dusche. Eigentlich sogar zwei, obwohl eine genügt hätte. Das Weihwasser, mit dem sie behandelt wurde, brannte jetzt nur noch, und die Wunden schlossen sich noch weiter. In einer Schublade hatte Carmela frische saubere Bettwäsche gefunden, und als Riley sich nach der zweiten Dusche ins Bett fallen ließ, fühlte sie sich wie im Himmel.
    Als sie am späten Nachmittag aufwachte, stellte sie fest, dass Beck auf dem Stuhl saß. Die Arme vor der Brust verschränkt, starrte er sie finster an wie ein bösartiger Wasserspeier. Er hatte einen Dreitagebart und tiefe Furchen in der Stirn.
    Er war eindeutig über das Stadium hinweg, in dem er sich Sorgen um sie machte.
    »Siehst besser aus«,

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