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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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derartiger Verfahrensweisen für die betreffenden Welten, das ist nun einmal der Deal.«
    »Ich weiß, aber Nelson ist die einzige Wahl, die mir bleibt.« Sie schlürfte einen Schluck von ihrem Tee. »Warum hast du mich eigentlich angerufen?«
    »Ich hab ein bisschen dort rumgeschnüffelt, wo ich’s eigentlich nicht sollte, aber du hattest mich ja drum gebeten. Ich weiß nicht, wie wichtig das ist, aber die Dynastien kennen den Unterstützer dieser ganzen Merioneth-Befreiungsbewegung.«
    »Wer ist es?«
    »Aber du musst mir versprechen, dass du den Überbringer der Nachricht nicht tötest.«
    Paula grinste und nahm einen weiteren Schluck. »Werde ich nicht.«
    »Die Human Structure Foundation.«
    Die Überraschung ließ sie zusammenfahren. Fast hätte sie den Tee aufs Bett verschüttet. »Verdammt!«
    »Alles klar bei dir?«
    »Ja, ja.«
    Auf der anderen Seite der Matratze rührte sich Aidan aufgrund des Tumults.
    »Okay, hör zu«, sagte Christabel. »Vielleicht kann ich in dieser Sache noch ein paar Auskünfte einholen, herausfinden, ob meine Dynastie bei einer verdeckten Operation mitziehen würde. Diese ›Armee zur Befreiung Merioneths‹ hat schließlich auch vielen Halgarths Schaden zugefügt. Heather war ganz und gar nicht glücklich darüber, sie in die Isolation zu entlassen. Wir könnten uns zu einer Operation mit den Sheldons zusammentun.«
    »Das klingt mir eher nach einem Rachefeldzug«, erwiderte Paula leise. »Und weniger nach einem rechtsstaatlichem Verfahren.«
    »Allzu viele Möglichkeiten hast du aber nicht mehr.«
    »Ich weiß. Ich muss diesbezüglich noch ein paar Erkundigungen einholen. Ich rufe dich an.«
    Aidan blinzelte, hob den Kopf vom Kissen. »Ärger?«
    »Nein.« Sie fuhr ihm durch das zerzauste Haar. »Nur ein Kaltstart am frühen Morgen. Es ist was Unerwartetes geschehen. Ich muss geschäftlich verreisen.«
    »Wohin denn diesmal? Wieder ans andere Ende des Commonwealth?«
    »In die Karibik, um genau zu sein.«
    Die für ihre Reise nächstliegende Verbindung auf dem trans-Earth-Loop war New York. Nach ihrer Ankunft am Bahnhof von Newark, nahm Paula ein Taxi zum JFK-Flughafen und flog mit einer Hypersonic des Direktorats entlang der Ostküste Richtung Süden nach Grenada. Das Gelände der Human Structure Foundation beanspruchte einen breiten Streifen Landes am Ende einer Reihe sanft geschwungener Strände, deren bleicher Sand im schwachen Mondlicht schimmerte. Im Zentrum des Areals stand ein runder weißer Glasturm, akzentuiert durch Flüssigbifluronröhren, die in die Struktur eingebettet waren. Das ausgedehnte orangefarbene Straßennetz, das sich von diesem Zentrum aus in alle Richtungen erstreckte, erhellte die umliegende Stadt mit ihren kunstvollen Bungalows. Die Mitglieder der Foundation wohnten nicht in den Städten der gewöhnlichen Inselbevölkerung; nur wenige hatte es im letzten Jahrhundert auf die andere Seite des schwer bewachten Grenzstreifens gezogen. Es war ein von aller Welt verachteter Zwergenstaat von Genforschungsideologen, der dennoch unter Einhaltung der Forschungsbeschränkungen des Senats weiterbestehen durfte; Beschränkungen, die mit der Gründung von Huxley’s Haven noch einmal verschärft worden waren.
    Paula war mit dem Aufbau der Anlage vertraut, obwohl sie die Heimatwelt seit ihrer Entführung nie besucht hatte. Das Gefühl, an den Ort zurückzukehren, an dem sie gezeugt worden war – intellektuell wie physisch – war ein eher unerwünschtes.
    Ihr Flugzeug ging auf einem runden Platz nahe des Turms herunter. Lange, blütenförmige Plyplastikblätter entrollten sich von den Ecken der Landefläche her und stülpten sich wie ein Schutzschirm über die kleine Maschine. Eine erstaunlich attraktive Frau namens Ophelia geleitete sie zu Dr. Frilands Büro, das in der obersten Etage des Turms lag. Auf ihrem Weg durch die Eingangshalle blieben die Menschen stehen und starrten Paula an. Es war drei Uhr morgens Ortszeit; eigentlich hätte das Gebäude verwaist sein müssen. Paula war Aufmerksamkeit gewöhnt, aber das hier hatte fast etwas von religiöserVerehrung. Es schien, dass einige sich am liebsten vor ihr verneigt hätten, als sie vorbeiging. Das alles war enervierend – und sie war mit diesem Gefühl ganz und gar nicht vertraut.
    »Sie sind der lebende Beweis dafür, dass das Konzept, das wir verfolgen, von Erfolg gekrönt ist«, murmelte Ophelia, als sie den Lift betraten. »Über die Jahrzehnte mussten viele Opfer gebracht werden, also bitte entschuldigen

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