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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Eine Welt, in der jeder genetisch auf seinen künftigen Job vorbereitet wird, eine Gesellschaft, in der jeder seinen sicheren Platz hat. Das lebende Beispiel dafür,dass Alternativen durchaus funktionieren können. Aber das ist wohl ein gern gesehenes und bewundertes Konzept?«
    »Seine Funktionalität ist bewundernswert. Und doch gefällt mir die statische Natur des Ganzen nicht. Diese Menschen können sich nicht mehr weiterentwickeln.«
    »Und doch führen sie ein absolut glückliches Leben.«
    »Ja«, sagte Paula. »Innerhalb der Parameter, die von der Human Structure Foundation festgelegt wurden.«
    »Das heißt, Sie würden das Projekt Huxley’s Haven beenden, wenn Sie könnten?« Er klang sehr überrascht.
    »Keinesfalls. Die Bürger dort haben ein Recht auf ihre Existenz. Es wäre pure imperialistische Arroganz, wenn Außenstehende ihnen das absprechen wollten.«
    »Sehen Sie, Investigator, das ist doch genau das, was ich sage. Da haben Sie Ihre Antwort. Das Recht auf Selbstbestimmung ist ein menschliches Grundbedürfnis. Und ein selbstbestimmtes Leben ist unter der finanziellen Hegemonie der Dynastien und Großen Familien nun mal nicht möglich.«
    »Tja, am Ende läuft wohl alles aufs Geld hinaus«, räumte Paula ein.
    »Das stimmt.«
    »Und doch kann ich nicht glauben, dass allein eine abstrakte Ideologie Fiech dazu gebracht haben soll, sich zu opfern.«
    »Abstrakt wohl kaum.« Moalem deutete durch das Fenster auf die Stadt. »Sein Traum ist wahr geworden.«
    Paula schürzte die Lippen, folgte seinem Blick. »Ich hoffe, er ist es wert.«
    »Ganz sicher.«
    Sie stand auf und verbeugte sich leicht. »Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Herr Premierminister.«
    »Gern geschehen, Investigator. Tatsächlich würde ich Ihnen hier gern eine Stelle anbieten. Unsere Polizeikräfte müssen nach der Loslösung von Grund auf neu organisiert werden. Wer könnte das besser als Sie? Sie werden auf jeder Welt des Commonwealthgeschätzt und respektiert. Ihre Ehrlichkeit und ihr Gerechtigkeitsstreben haben die Mauern aus Hass und Vorurteil niedergerissen. Auf gewisse Weise verkörpern Sie das, was wir als unser Ideal anstreben.«
    »Ich fühle mich sehr geschmeichelt, aber die Antwort lautet Nein.«
    »Warum nicht? Seien Sie so nett und sagen Sie es mir. Ich bin neugierig. Sie verließen Huxley’s Haven. Die Einzige unter Millionen, die es je getan hat. Sie fanden das Commonwealth offenbar reizvoller als ihre Heimatwelt. Warum uns nicht?«
    »Ich habe meine Welt nicht verlassen«, erwiderte Paula, und sie spürte, wie sich ihre Schultermuskeln anspannten. »Ich wurde aus meiner Geburtsklinik entführt. Die Aktivisten, die mich mitnahmen, glaubten, damit ihre Kampagne zur ›Befreiung‹ von Huxley’s Haven unterstreichen zu können. Aus diesem Grund wuchs ich im Commonwealth auf. Und ich beschloss zu bleiben.«
    »Und dort fanden Sie es besser als in der sichersten Zivilisation, die je begründet wurde?«
    »Ich wurde als Polizeibeamtin geschaffen; das bin ich. Im Commonwealth gibt es mehr Kriminalität als auf Huxley’s Haven, und in dieser Kultur bin ich nun einmal groß geworden. Insofern erschien es mir logisch, zu bleiben. Hier gehen mir die Herausforderungen niemals aus.«
    »Also hatten die Aktivisten demnach recht? Die auf Huxley’s Haven geschaffenen Persönlichkeiten können sich durchaus im Intersolaren Commonwealth niederlassen?«
    »Physisch ja, doch ich bezweifle, dass sie sich intellektuell in diese Gesellschaft integrieren könnten. Ich und andere Polizisten, wir stellen doch nur eine verschwindend kleine Minderheit an der Gesamtbevölkerung dar. Wir sind die Ausnahmen. Soviel ich weiß, hat die Foundation bei allen Menschen, die nach meiner ›Charge‹ erzeugt wurden, das psychoneurale Profiling verändert. Die neuen Polizeibeamten von Huxley’s Haven sind nicht mehr halb so liberal wie ich.« Sie leckte sich amüsiert überdie Lippen. »Ein Gedanke, der dem Commonwealth noch viel mehr Unbehagen bereitet. Können Sie sich eine noch weniger duldsame Version von mir vorstellen, Herr Premierminister?«
    »Nur schwer, wie ich zugeben muss.« Endlich erhob er sich zum Abschied, ein schwaches Lächeln umspielte seinen Mund. »Guten Tag, Investigator.«
    Zwei Tage später wurde Paula durch eine Kontaktanfrage von Christabel geweckt, die in ihrer virtuellen Sicht aufblitzte. Sie gähnte, streckte sich, wies den Maidbot an, ihr erst mal einen Tee zu bringen. Dann berührte sie mit ihrem

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