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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sie das unverhohlene Staunen.«
    Paula sog scharf die Luft ein und wich den bewundernden Blicken der anderen aus, während sich die Aufzugtüren schlossen.
    Laut seiner Akte war Justin Friland Ende des zwanzigsten Jahrhunderts zur Welt gekommen. Als sie ihm leibhaftig gegenüberstand, konnte Paula dies jedoch ganz und gar nicht einschätzen. Und das, obwohl sie sich normalerweise etwas darauf einbildete, bei ihren Gegenübern jene verräterischen Eigenheiten erkennen zu können, die deren wahres Alter offenbarten. Er besaß keine. Seine überbordende Herzlichkeit passte perfekt zu seiner jugendlichen Erscheinung. Wie schon die Foundation-Mitglieder im Atrium sah auch er Paula mit einem ungläubigen Lächeln entgegen, als sie sein Büro betrat.
    »Direktor, ich weiß es zu schätzen, dass Sie dieses Treffen möglich gemacht haben«, sagte Paula. »Besonders zu dieser nachtschlafenden Zeit.«
    »Ach, was! Es ist mir eine absolute Ehre!« Er schüttelte ihre Hand eine Spur zu energisch, während er übers ganze Gesicht strahlte.
    »Danke schön«, sagte Paula freundlich und entwand ihre Hand seinem Griff.
    »Ich habe fünfundzwanzig Jahre auf Huxley’s Haven damit verbracht, die Geburtszentren mit aufzubauen«, meinte Justin Friland. »Und Sie nun hier zu sehen, ist …« Er breitete seine Arme aus. »… einfach erstaunlich. Wir hätten nie gedacht, dass eine von Ihnen sich an das Leben in der Außenwelt anpassen könnte.«
    »Eine von mir?« Paula hob eine Augenbraue.
    »Tut mir leid! Es ist nur … Wir haben uns hier im Haven so viel gefallen lassen müssen. Schon vor fünfzig Jahren waren die Grenzanlagen von Protestlern nachgerade umlagert. Nun gut, die Tage, in denen ein Mob von zehntausend Menschen hier auflief, sind längst vorbei, aber es gibt immer noch einen harten Kern, der vor dem Haupttor campiert. Und das sind … nun, keine angenehmen Leute. Insofern ist mein Denken immer noch in den Kriegsmodus geschaltet. Mein Fehler.«
    »Ich verstehe.«
    »Bitte setzen Sie sich doch.« Er eilte hinüber zu einer breiten Couch. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich brauche Informationen.«
    »Ich werde tun, was ich kann.« Er nickte enthusiastisch, während Paula sich neben ihm niederließ.
    »Es gibt Gerüchte, die besagen, dass es die Foundation war, die Merioneths Isolation finanziert hat.«
    »Wir nicht«, sagte Friland mit Nachdruck. Er strich sich eine schlaffe Strähne haselnussbraunen Haars aus der Stirn. »Allerdings hat die Foundation im letzten Vierteljahrhundert einige Abspaltungen erlebt. Ich stehe mithin einer der, wie Sie es vermutlich nennen würden, konservativen Fraktionen vor.«
    »Was ist mit den anderen Fraktionen?«
    Er seufzte. »Die Person, mit der Sie sprechen sollten, heißt Svein Moalem.«
    Paula sah Friland erstaunt an. »Er ist ein Foundation-Mitglied?«
    »Ein Exkollege, ja. Und nun Anführer der New Immortals.«
    »Das wussten wir nicht. Wir haben nämlich keinen Zugriff mehr auf die Merioneth-Akten.«
    »Die hätten Ihnen ohnehin nichts genützt. Die New Immortals wollten sich deren Planeten schon seit geraumer Zeit unter den Nagel reißen. Sie haben viel mehr getan, als nur die Isolationsbestrebungen auf Merioneth zu finanzieren. Die haben schon vor einiger Zeit deren Geheimdienst infiltriert. SämtlicheAuskünfte, an die man über die Unisphäre gelangt, offenbaren im Grunde nur das, was die wollen.«
    »Und Sie haben sich nicht verpflichtet gesehen, uns darüber zu informieren?«
    »Uns?« Justin Friland lächelte schwach.
    »Den Intersolaren Senat. Das Serious Crimes Directorate.«
    »Ach, Ihre Regierung? Nein. Tut mir leid, Paula, ich war nicht gerade versessen darauf, ausgerechnet zu der Organisation zu laufen, die mein Projekt ganz offiziell als Teufelswerk verurteilt. Davon abgesehen: Bis sie beschlossen, Dynastie-Mitglieder zu töten, hatten unsere Brüder von den Immortals ja nichts Illegales getan. Politische Spielchen und Tricksereien sind doch ob unserer ach so liberalen Intersolaren Verfassung absolut statthaft. Die öffentlichen Daten für ideologische Zwecke zu manipulieren, ist doch gang und gäbe. Ich schätze, zu diesem Thema haben Sie genauere Zahlen als ich.«
    Paula erwog, mit ihm darüber zu diskutieren, entschied sich aber dagegen. Die Information mochte sich später als nützlich erweisen, falls das Direktorat beschloss, Friland wegen Mitwisserschaft anzuklagen. »Diese New Immortals«, fragte sie. »Ich vermute, der Name ist Programm. Welche Methoden wenden

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