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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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gegeneinander kämpfen zu lassen. Wenn Thalin die Stadt jetzt sehen könnte …
    Mit einer Fontäne durchbrach eine Gestalt die Wasseroberfläche und sprang hoch in die Luft. Grubb erblickte straffe, muskulöse Arme, einen schmalen Dreizack und einen silbernen Schwanz, der Wassertropfen versprühte. Der Körper des Wassermannes funkelte, als er sich in der Luft drehte und wieder ins Wasser glitt.
    Die Zuschauer brüllten und jubelten aus vollem Hals. Wahrscheinlich hatten die meisten von ihnen Wetten auf den Kampf abgeschlossen. Es würde kein schöner Anblick sein, wenn der Haikämpfer verlor, doch das schien sie nicht zu kümmern. Es gab Geschichten über Spieler, die an den Becken ein Vermögen gewonnen hatten. Und es gab Geschichten über andere, die verloren und nicht bezahlen konnten. Die Besitzer der Haifischbecken waren häufig nicht sehr verständnisvoll. Und die Haie brauchten natürlich Futter.
    Als Grubb unter der Wasseroberfläche etwas Graues, Schlankes, Schnelles erblickte, schauderte er. Natürlich hatte er schon häufiger Wasserleute gesehen, draußen in der Bucht; manchmal kamen sie sogar an die Landungsstege im Hafen, um Tauschgeschäfte zu betreiben und mit den Kaufleuten von Port Fayt um versunkene Schätze zu feilschen. Aber ein Hai war etwas völlig anderes.
    «Bewunderst du meine herrlichen Haifischchen, mein kleiner Freund?»
    Grubb war so sehr auf das Becken unter sich konzentriert gewesen, dass er gar nicht gemerkt hatte, wie Harry hinter ihn getreten war. Er spürte die schmalen Finger des Elfs auf seiner Schulter und unterdrückte den Impuls, sie wegzuschlagen. Jeb drängte sich neben ihn. Er trug das Päckchen immer noch im Gürtel, so nah, dass Grubb die Hand hätte ausstrecken und es an sich bringen können.
    «Ja, Sir.»
    «Kein Wunder, mein Goldjunge. Schau dir nur deinen feinen Rock an … Du bist jemand, der die schönen Dinge des Lebens zu schätzen weiß.»
    Jeb brüllte vor Lachen.
    «Genau wie meine Kunden hier.» Harry wies mit einer ausholenden Handbewegung in die Galerie. Seine Stimme war schrill und hätte vermutlich lächerlich geklungen, wäre ihr Besitzer nicht so furchterregend gewesen. Jetzt sah Grubb seine Kleidung aus nächster Nähe, betrachtete das grob strukturierte Haileder, das mit dunklen Flecken übersät war. Woher die Flecken stammten, war keine Frage.
    «Sind alles wichtige Leute hier oben, mein Freund. Siehst du den Herrn mit dem Fächer?» Er zeigte auf einen schlaksigen Troll in teuer wirkender Kleidung, dessen Gesicht mit weißem Make-up zugekleistert war. «Das ist der Mime. Du hast sicher schon von ihm gehört, ein Mann von Welt, wie du einer bist? Nein? Ihm gehören so gut wie alle Straßenbanden und Spielhöllen im Marlinspike-Viertel.» Harry senkte die Stimme. «Er ist vor zwei Jahren aus der Alten Welt gekommen. Seine ganze Familie wurde umgebracht. Von der Liga des Lichts. Mit Bajonetten.» Er stach Grubb in den Bauch. «Einfach so. Mausetot. Die Leichen haben sie vor dem Dorf aufgehängt, um zu zeigen, dass dort nur Menschen willkommen sind. Reizend, nicht? Aber so ist die Liga nun mal.»
    Grubb versuchte nicht allzu genau über das nachzudenken, was Harry da erzählte. Geschichten über die Gräueltaten der Liga machten in der
Beinlosen Nixe
seit Monaten die Runde, und an Tagen, an denen Mr. Lightly ihn heftiger geschlagen hatte als sonst, hatte er sich immer vor Augen gehalten, dass er wenigstens nicht in der Alten Welt lebte.
    «Auf jeden Fall, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, die feine Dame, die neben ihm sitzt, ist Lady Harlekin. Sie mag hübsch anzusehen sein, aber lass dich davon nicht täuschen, kleiner Freund. Sie schneidet dir schneller die Nase ab, als du wegschauen kannst.»
    Grubb sah schnell auf seine Füße und hoffte, dass die Frau nicht gesehen hatte, wie er sie anstarrte. Die Fee auf Harrys Schulter beobachtete ihn und keckerte.
    «Dann haben wir noch Lord Wren.»
    Harry deutete auf einen großen, schwarz gekleideten Mann mit Augenklappe, der eine Pfeife rauchte. «Der Kompagnon des Knabenkönigs. Natürlich ist er gar kein echter Lord, mein Goldjunge, aber versuch mal, ihm das klarzumachen.» Er brüllte los vor Lachen, und Grubb zuckte zusammen. «Ehrenwerte Gäste, alle miteinander, ob Kaufmann oder Bastard – wenn du mir den Ausdruck verzeihst. Aber du bist sicher ein vielbeschäftigter Bursche und willst dir nicht das Geschwätz des alten Harry anhören. Du bist wegen der Haikämpfe gekommen, nicht? Darüber kann

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