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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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stimmte.
    Das hieß, falls der Plan schiefging.
    «Fertig, Slik?», rief einer der Trolle, der mit seinem großen, hässlichen Gesicht zu ihm aufsah. Slik konnte die beiden kaum auseinanderhalten, und ehrlich gesagt, versuchte er das gar nicht erst.
    «Ich bin schon seit einer halben Stunde fertig.»
    Der andere Troll zeigte über das Wasser zu einem Beiboot, das von Port Fayt in Richtung Piratenschiff unterwegs war.
    «Na, dann zisch ab.»
    Slik verdrehte die Augen, sprang mit dem Kopf voran vom Bugspriet und holte richtig Schwung, ehe er mit den Flügeln zu schwirren begann und über das Wasser davonschoss.
«Zisch ab»
, murmelte er. «Stinkende Trolle …» Wenn es nach ihm ging, konnten sie im Meer ertrinken.
    Die Wellen unter ihm verschwammen, und wenige Sekunden später ließ er sich auf dem Bug des Beibootes nieder, wo er leicht schwankend um sein Gleichgewicht rang.
    «Was willst du?», knurrte eine Stimme über ihm.
    Er war es selbst.
    Der berüchtigte Captain Gore.
    Der brutalste Kerl auf dem ganzen Elfenbeinmeer.
    Oder zumindest der übelriechendste.
    Mit einem Fuß am Dollbord abgestützt, ragte der Piratenkapitän vor ihm auf, während zehn riesige Männer sich hinter ihm in die Riemen legten. Er war klein, kahlköpfig und hässlich und sah so böse drein wie ein Dämon, der mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden war. Sein linker Arm bestand aus einem Holzstumpf und einer daran befestigten, halb verrosteten Stahlprothese. Er trug schwarze Kniebundhosen, schwarze Stiefel, eine schwarze Weste und einen großen schwarzen Ledergürtel, dessen schwarze Schnalle die Form einer Krabbe hatte. Am Gürtel baumelten ein Hackbeil, eine Reihe Messer und verschiedene weitere ungewöhnliche Metallinstrumente, die man offensichtlich für den Einsatz am Handgelenk von Captain Gores hölzernem Ersatzarm umgearbeitet hatte. Es hatte den Anschein, als sei jedes einzelne von ihnen dazu bestimmt, auf unterschiedliche Art extreme Schmerzen hervorzurufen.
    Slik räusperte sich.
    Dann mal los.
    «Mein Herren möchten Sie um einen Gefallen bitten», sagte er und deutete zurück zur Schaluppe. «Es könnten einige Dukaten für Sie herausspringen, falls Sie interessiert sein sollten.»
    «Tatsächlich», sagte Gore. «Dukaten, ja?»
    Er wandte sich zu seinen Ruderern um.
    «Hart backbord!»
    «Aye-aye, Käpt’n!»
    Hmm. Offensichtlich war Captain Gore noch dümmer, als sie gedacht hatten.
     
    Auf der Schaluppe angelangt, stellten sich Frank und Paddy als Kaufleute vor, die Port Fayt einen kurzen Besuch abstatten und ihre Ladung natürlich nicht unbewacht zurücklassen wollten. Ob der gute Kapitän vielleicht für sie darauf aufpassen könnte?
    Als Nächstes führten ihn die Zwillinge in den Laderaum hinab, während Slik neben ihnen herflatterte. Einer der Trolle hielt eine Laterne hoch, sodass das Licht auf endlose Reihen von Kisten fiel, die sich in der Dunkelheit verloren. Der andere klappte den nächstbesten Deckel auf und enthüllte einen Berg antiker juwelenbesetzter Samtgewänder.
    Captain Gore machte ein Gesicht wie ein Kind, dem man gerade seinen Geburtstagskuchen überreicht hatte. Was er natürlich nicht wissen durfte, war, dass man die Gewänder erst am Morgen in einem billigen Kostümladen erstanden hatte und alle übrigen Kisten leer waren.
    «Keine Sorge», gluckste er, ohne seine Häme verbergen zu können. Er zeigte auf einen seiner Männer – einen riesigen Oger voller verschlungener schwarzer Tätowierungen. «Mein Bootsmann Tuck holt unsere gesamte Mannschaft zum Tra… äh, ich meine, um Ihre kostbaren Ware zu bewachen. Die Herren haben nichts zu befürchten.»
    Slik hatte seine liebe Mühe, nicht laut loszulachen. Jeder blinde Wichtel konnte sehen, dass Gore vorhatte, die Ladung auf sein eigenes Schiff zu verfrachten und mit ihr davonzusegeln. Er war einfach nur zu habgierig, um auf den Gedanken zu kommen, dass er selbst aufs Kreuz gelegt wurde und nicht umgekehrt.
    «Mein lieber Käpt’n», sagte einer der Zwillinge mit einer geradezu lächerlichen Fistelstimme. «Ich hoffe, Sie nehmen mir die Frage nicht übel, aber Ihr Arm – was ist damit passiert?»
    «Ach, der», stotterte Gore und klopfte mit seiner verbliebenen Hand auf die Stahlprothese. «Ähm, den hat ein Hai gefressen. Das Riesenvieh hatte einen kleinen Kabinenjungen in den Fängen, und ich habe versucht, ihn zu retten.»
    Ihn damit zu füttern, kam der Sache vermutlich näher.
    «Wir können Ihnen gar nicht genug danken», quiekte der

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