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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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mehr als vor den Schwarzmänteln; es war, als hielten sie die Wächter für die Nachkommen des Großen Rachens persönlich. Aber dieses Mädchen war eindeutig nicht älter als er selbst. Vor ihr würden sie sich sicher nicht fürchten.
    Natürlich wurde das Grinsen des Dicken nur noch breiter, und seine Freunde begannen spöttisch zu keckern.
    «Dämonenwache, ja? Na, so was. Und wie heißt du denn, meine Süße?»
    «Das geht Sie gar nichts an.»
    «Ho, ho, was sind denn das für Manieren … Na, wenn du nicht willst, dann erlaube mir, meine Freunde vorzustellen. Das hier sind die Soldaten Rudge, Sprunt und Waters. Und ich bin Sergeant Culpepper von der Hafenmiliz.»
    «Ach», sagte die Fee. «Oje.»
    «Colonel Derringer wird von der Sache hier erfahren, mach dir mal keine Sorgen, Prinzesschen. Und höchstwahrscheinlich auch der Gouverneur. Also warum gehst du nicht nach Hause, bevor die Sache noch schlimmer wird?»
    Das Mädchen wägte die Lage einen Moment lang ab.
    «He», sagte der Soldat Sprunt, kniff die Augen zusammen und starrte das Mädchen an. «Moment mal. Kenne ich dich nicht? Bist du nicht das Mandeville-Kind, das –»
    Mit unglaublicher Geschwindigkeit griff das Mädchen nach dem nächstbesten Hocker und schlug ihn dem Soldaten ins Gesicht. Die Fee flatterte mit einem Schrei der Entrüstung davon. Sprunt drehte sich um die eigene Achse und brabbelte unsinnige Laute vor sich hin. Das Mädchen schwang sich auf den Tisch, sprang von der Kante und platzierte ihren Stiefel mitten auf der Brust von Sergeant Culpepper, der das Gleichgewicht verlor und auf die Fliesen fiel.
    Grubb merkte, dass sie mitten in ihrer Turnerei ein langes, schmales Messer gezückt und es mit der Spitze voran vor ihm in die Tischfläche gejagt hatte. Dort steckte es nun, und der schwarze Ledergriff schwankte surrend hin und her. Erwartete sie, dass er sich mit ihr zusammentat? Er wusste doch nicht einmal, wer sie war …
    Sergeant Culpepper rappelte sich hoch, und Sprunt sah sich nach einer Waffe um. Rudge verfolgte den Feenmann mit einer Flasche und schlug wild durch die Luft, während Slik ihn wüst beschimpfte, unter Tische und Stühle sauste und hinauf zwischen die Deckenbalken. Auch ohne die zehn Humpen Grog, die er intus hatte, hätte der Soldat die Fee nicht getroffen. Die Flasche zerschellte an einem Stuhlbein, und Rudge jaulte überrascht auf, als er sich die Hand an einer Scherbe schnitt. Der Feenmann kicherte und gab ein unanständiges Geräusch von sich.
    Waters, der Grubb aus dem Haifischbecken geholt hatte, zog einen Dolch hinten aus der Hose und fixierte ihn mit einem Blick, der halb mordgierig, halb betrunken wirkte.
    Ganz ruhig. Ganz ruhig.
Grubb schüttelte seine Decke ab, legte den Kochlöffel hin und zog mit zitternden Händen das Messer aus dem Tisch. Es wog weniger, als er erwartete hatte. Adrenalin durchflutete seinen Körper. Mit weichen Knien stand er auf.
    Waters hob die Messerhand, und Grubb, der begriff, dass der Stich weit über ihn zielte, duckte sich weg. Der Mann wurde von seinem eigenen Schwung herumgewirbelt, sodass seine Seite ungeschützt war. Grubb ging mit seinem ganzen Gewicht auf ihn los und wollte ihn umwerfen.
    Doch leider besaß Waters mehr Masse, als er erwartet hatte. Grubb prallte an ihm ab und sackte mit schmerzender Schulter in sich zusammen. Das Messer fiel klirrend zu Boden. Der Milizsoldat starrte verdutzt zu ihm hinab, als begreife er nicht genau, was soeben passiert war. Dann wurde sein Blick wieder klar, und mit einem Grinsen hob er abermals den Dolch.
    Das Mädchen mit den blauen Haaren kam einfach aus dem Nichts, trat ihm die Füße weg und ließ ihn krachend zu Boden gehen.
    «Kleiner Rat», sagte sie, während sie Grubb an der Hand packte und auf die Beine zog. «Beim Kampf geht es darum, deinen Gegner außer Gefecht zu setzen. Nicht dich selbst. Kapiert?»
    Grubb hatte nicht einmal Zeit, um verlegen zu werden, als sie ihn auch schon zur Seite schubste. Ein abgebrochenes Tischbein sauste genau dort herunter, wo er eben noch gestanden hatte. Noch während er herumwirbelte, sah Grubb, wie das Mädchen das Tischbein mit einem Fuß beiseitedrückte und ihrem Gegner einen heftigen Schlag auf die Nase versetzte. Sprunt ließ die Waffe fallen, fasste sich ins Gesicht und wandte sich heulend ab. Das Mädchen drehte sich um und schnappte sich den Kochlöffel vom Tisch.
    «Pass auf!», schrie Grubb.
    Waters, Rudge und Culpepper gingen gemeinsam auf sie los, der eine schwang eine

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