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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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– Porträts von Haien.
    «Es ist nicht richtig, Harry, das ist alles.»
    Mit zwei langen Schritten durchquerte Harry den Raum. Er packte Jeb am Kragen, dass dessen Cocktailglas herunterfiel und auf dem Boden zerschellte. Der Kobold, dem das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand, wurde in Harrys Griff ganz schlaff. Die rote Flüssigkeit tropfte von seinen polierten Lederschuhen.
    «Gaaaaaagh!»
, machte Harrys Fee.
    «Hör zu, du Rattengesicht», keifte Harry. «Noch ein Wort gegen meine Haifischchen, und ich …»
    Slik räusperte sich.
    «’tschuldigung, wollt ihr die blöde Neuigkeit jetzt hören oder nicht?»
    Harry ließ los. Jeb richtete sich schwankend auf, strich seinen Rock glatt und versuchte mit einem Hüsteln seine übliche selbstgefällige Haltung zurückzugewinnen.
    «Schon gut, schon gut. Leg los. Was hast du zu berichten?»
    «Was ist mit dem Zucker, den Sie mir versprochen haben?»
    «Lass zuerst hören.»
    Slik seufzte theatralisch.
    «Schön. Was das Päckchen angeht, hinter dem Sie her sind, ist die schlechte Nachricht, dass die Dämonenwache es jetzt hat.»
    «Und die gute Nachricht?»
    «Ich hab nicht gesagt, dass eine gibt, oder?»
    Jeb dachte einen Augenblick nach und schlenderte dann zu Harry hinüber, der damit beschäftigt war, eine weitere Flasche Feuerwasser zu öffnen. Er hob die Hand und klopfte dem Elf auf den Rücken.
    «Harry, mein alter Freund … du hast doch einen ganzen Schlägertrupp, der gerade nichts zu tun hat. Da habe ich mich gefragt, ob –»
    «Vergiss es, Kleiner», sagte Harry, schüttelte die Hand des Kobolds ab und füllte ein Glas mit Feuerwasser. «Ich schicke meine Jungs nicht los, um gegen die Dämonenwache zu kämpfen, falls du das im Sinn hast. Wenn Newtons Leute dein Päckchen haben, ist das Spiel aus. Du hast verloren. Es ist Zeit, dir was Neues zu suchen.»
    «Das denkst du vielleicht», sagte Jeb naserümpfend. Er zog sich auf den Tisch. «Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, brauche ich dich sowieso nicht. Der Schnüffler hat nämlich noch einen Trumpf im Ärmel.»
    «Und das heißt?»
    Grinsend fletschte der Kobold die spitzen Zähne, bis er aussah wie einer von Harrys Haien.
    «Das heißt, dass die Dämonenwache nicht nur ein gewisses Päckchen, sondern auch eine gewisse Person in den Händen hat – eine Person, hinter der ein gewisser, sehr gefährlicher Freund von mir her ist. Ich schätze also, dass sich hier eine kleine Zusammenarbeit anbietet. Wir nehmen es zusammen mit der Wache auf, verstehst du? Das ist so leicht, wie einen Wichtel in einem Fass zu ertränken. Dieser Freund von mir kriegt, was er will, und ich kriege, was ich will.»
    Slik nickte. Diese Art von Plänen hatte er am liebsten – verschlagen, brutal und für alle von Vorteil. Abgesehen von der Dämonenwache natürlich.
    Harry schüttelte seufzend den Kopf.
    «Dein Problem ist, dass du immer zu viel willst, mein Goldjunge. Irgendwann kostet dich das den Hals. Ich rate dir, es gut sein zu lassen.»
    «Lass es gut sein», wiederholte Harrys Fee von der Schulter ihres Herrn.
    «Ich lasse es gut sein», sagte Jeb, «wenn ich so reich bin, dass ich zum Frühstück Diamanten essen kann.»
    «Dann nimm dich in Acht», sagte Harry und schüttete sein Feuerwasser hinunter. «Du könntest von den Diamanten schreckliche Verstopfungen kriegen.»

21. Kapitel
    D ie Bootle-Brüder hatten Clagg über eine Stunde lang verhört, doch der Mann konnte sich immer noch nicht erinnern, in welcher Schänke er das geheimnisvolle Päckchen verloren hatte. Newton hielt es für hoffnungslos, aber die Zwillinge waren nicht bereit aufzugeben.
    «Gab es dort irgendwas Besonderes, an das Sie sich erinnern können?», versuchte es Paddy.
    Clagg runzelte die Stirn und starrte vor sich hin. Er hatte endlich etwas zu essen bekommen und benahm sich, als wäre sein Verhör eine lästige Unterbrechung beim Abendessen.
    «Es gab dort Grog», sagte er schließlich und fuhr fort, an einer rohen, braunen Wurzelknolle zu knabbern.
    «Prima. Das grenzt die Sache ein auf … ja, sämtliche Schänken von Port Fayt.»
    «… und Aale. Wunderbare Aale.»
    «Na», sagte Frank und verdrehte die Augen. «Das ist schon mal ein Anfang.»
    «Habt ihr keine Pasteten mehr übrig?», fragte Clagg. «Diese Knolle schmeckt wie rohe Erde.»
    «Sie kriegen eine Pastete, wenn Sie uns was Brauchbares erzählen», sagte Paddy. «Und passen Sie bloß auf, was die Knollen angeht. Ma hat sie gerade frisch von einem Schiff aus der Neuen

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