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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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wich zwei auf ihn zukommenden Säbeln aus, schob einen seiner Angreifer beiseite und schlug den anderen mit der flachen Seite seines Degens zu Boden. Dann trat Captain Gore vor ihn und verstellte ihm den Weg.
    Slik quietschte vor Vergnügen. Es war ein köstlicher Gegensatz. Der schlanke Elf mit seinen eleganten Degenkünsten gegen die blindwütige, unaufhaltsame Kraft des verrückten Kapitäns. Rund um sie herum kamen die Kämpfe zum Erliegen, und eine Lücke tat sich auf.
    «Schlagt ihm die verdammte Rübe ab!», brüllten die Piraten.
    Die beiden Anführer umkreisten einander. Derringers Klinge schien wie eine Schlange durch die Luft zu gleiten, während Gore sein mächtiges Hackbeil schwenkte und die ausgestreckte Klingenhand wie eine Pistole auf den Kopf seines Gegners richtete. Er räusperte sich, spuckte aus und stürmte mit hocherhobenem Beil los.
    Die Piraten johlten vor Begeisterung. Slik hielt die Luft an. Jetzt galt es. Sieg oder Tod. Das größte Duell, das ein jeder von ihnen jemals erleben würde. Ein Kampf bis zum bitteren Ende. Zwei Krieger in einem tödlichen Zweikampf. Es war, als hätte das Schicksal die beiden zusammengeführt, nur für diesen einen furiosen Moment der –
    Ein dumpfer Schlag war zu hören, als Captain Gore auf dem Boden aufschlug.
    Cyrus Derringer ging in die Hocke und wischte seine Klinge auf dem Rücken des Piraten ab. Er wirkte völlig ruhig, als habe er nichts anderes getan, als einen Fisch aufzuspießen. Blut rann in die Spalten zwischen den Pflastersteinen.
    Es war vorbei. Und Slik hatte den tödlichen Stich nicht einmal gesehen.
    Es dauerte einige Sekunden, ehe Bootsmann Tuck die Initiative übernahm. «Verschwinden wir», krächzte er.
    Die Piraten ergriffen die Flucht und liefen davon wie Kakerlaken vor einem Feuer.
    Slik schlug mit der Faust auf das Dach. Das war gemein! Der Kampf war immer besser geworden, und jetzt hatte der Milizen-Colonel alles kaputtgemacht.
    «Der Laden!», brüllte Derringer seine Männer an. «Steht nicht herum – durchsucht den Laden, ihr Seeschnecken!»
    Eingeschüchtert vom schwarzen Rauch, der aus dem Schornstein und den Fenstern des Pastetenladens quoll, rückten die Milizsoldaten vor.
    Slik jedoch hatte das Interesse verloren. Mit einem Flügelschlag schoss er davon und schwirrte über die Dächer. Dieser verwünschte Derringer und seine affige Fechterei … Immerhin hatten Newton und der Schnüffler bekommen, was sie verdienten. Alles in allem, befand er, war es ein guter Abend gewesen.
    Er flog hoch über die Stadt und grinste vor sich hin, während unter ihm die Dächer verschwammen und er den Wind um sich spürte. Er umrundete ein Lagerhaus, ließ sich in die unter ihm liegende Straße absinken und sauste um eine Ecke, wobei er ein Pferd erschreckte, das vor einer Schnapsbude angebunden war. Er lachte.
    Es war ein gutes Gefühl, frei zu sein, fort von dem langweiligen, ernsten Newton und dem feigen, nichtsnutzigen Jeb. Vielleicht sollte er Port Fayt für immer verlassen. Das war ein Gedanke … Andererseits gab es hier immer noch jede Menge Zucker zu verdienen. Vielleicht konnte er jemanden finden, der seine Dienste verdient hatte. Und selbst wenn das nicht der Fall war, würde es Spaß machen, ihn später hereinzulegen.
    Ja, das war es, was er brauchte. Einen neuen Dienstherrn.

27. Kapitel
    G rubb rutschte auf der Straße aus, und sein Fuß versank in einer tiefen Pfütze. Er stöhnte, als ihm das Wasser in den Schuh lief. Das war genau das, was er noch brauchte.
    «Alles in Ordnung, mein Lieber?»
    «Mir geht’s gut, danke», sagte Grubb, bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. In Wirklichkeit war er niedergeschlagen, ganz zu schweigen von seiner Beschämung darüber, dass das alte Trollpaar mit diesem unvorhergesehenen nächtlichen Streifzug viel besser zurechtzukommen schien als er selbst.
    Es war kühl oben auf dem Hügel. Der Wind strich durch das Gras und fuhr Grubb mit Eiseskälte durch die feuchten Kleider. Er schlang die Arme um sich, um warm zu bleiben, und sah wieder zur fernen Silhouette des Leuchtturms hinauf, der einfach nicht näher zu kommen schien.
    Dass ihm die Geschehnisse in der Gasse unentwegt durch den Kopf gingen, machte die Sache auch nicht besser. Das Gesicht der Hexe, verzerrt wie eine Maske, mit der man kleine Kinder erschreckte. Der letzte Blick auf Tabitha, die triumphierend zu ihnen zurücksah und den Kochlöffel umklammerte …
    Nein, es hatte keinen Zweck, darüber nachzudenken. Er konzentrierte

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