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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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grinste. Es ging los.
    Eine Horde Gestalten bog mit lodernden Brandfackeln in den Händen um die Ecke und erleuchtete sich selbst ebenso wie den Rest der Straße. Es war ein Pöbel aus Menschen, Zwergen, Elfen, Wichteln, Kobolden, Trollen und Ogern, mindestens dreißig an der Zahl und mit Säbeln, Donnerbüchsen, Messern, Knüppeln und Äxten bewaffnet. Die meisten hatten sich eine primitive schwarze Kriegsbemalung aufgemalt oder Taschentücher vor das Gesicht gebunden. Vor Bootles Pastetenladen kamen sie schwankend zum Stehen, warfen ihre leeren Schnapsflaschen gegen die Wand, lachten und scherzten untereinander und machten insgesamt einen äußert unangenehmen Eindruck. Einer von ihnen trug eine lange Stange mit einer schwarzen Fahne daran. Sie flatterte im Wind und zeigte einen großen weißen Totenkopf, unter den ein Hackbeil gestickt war.
    Gedrungen und glatzköpfig wie immer trat Jebs gefährlicher Freund aus der Menge. Er trug seine übliche schwarze Weste ohne ein Hemd darunter, sodass Slik seine Armprothese sehen konnte – ein Gebilde aus geschnitztem Holz und verrostetem Metall.
    Captain Gore.
    Diesmal war dort, wo seine linke Hand sein sollte, ein großes gezacktes Sägeblatt befestigt, und in der Rechten hielt er ein überdimensionales rostiges Hackbeil. Jeb der Schnüffler stand in einem aberwitzigen pinkfarbenen Rock neben ihm. Er wirkte ungeheuer zufrieden mit sich. Gore dagegen sah einfach nur sehr, sehr wütend aus.
    «Ist es das, Jeb?», fragte Gore.
    «Ja genau.»
    «Gut. Niemand legt Captain Gore aufs Kreuz und kommt ungeschoren davon. Niemand.»
    Er warf den Kopf in den Nacken und begann aus vollem Halse zu brüllen. Es hätte einem das Blut in den Adern gefrieren lassen können, aber Slik war nicht leicht zu verängstigen.
    « PHINEUS CLAGG », brüllte der Pirat in Richtung Pastetenladen. « GEBT MIR PHINEUS CLAGG !»
    «Und den Kochlöffel», ergänzte Jeb und rieb sich die Hände.
    « UND DEN KOCHLÖFFEL !»
    «Warum kommst du nicht und holst ihn dir, du Kielratte?»
    Ungläubige Pfiffe waren zu hören und ein oder zwei wütende Rufe.
    «Das wird dir noch leidtun, Newt», höhnte Jeb.
    «Das Einzige, was mir leidtut, ist, dass ich dir vertraut habe, du mieser Lump.»
    «Tja, das ist einzig und allein Ihre Schuld. Ich hab immer gesagt, dass man sich in dieser Stadt auf niemanden verlassen kann, Newt. Nicht mal auf Ihre eigene Fee. Er hat uns auf Sie angesetzt, falls Sie sich das gefragt haben sollten.»
    Es kam keine Antwort.
    Captain Gore wandte sich an seine Männer und grunzte.
    «Macht sie nieder, Jungs. Alle miteinander. Ich will keine Gefangenen.»
    Pistolen klickten beim Entsichern, und Klingen fuhren klirrend aus den Scheiden.
    Slik kicherte vor Vergnügen. Das Beste war, dass die Piraten zu betrunken oder zu dumm waren, um die Milizsoldaten zu bemerken. Derringers Schwarzmäntel verharrten immer noch in ihren Verstecken und warteten auf Befehle, während sich ihr Anführer den Kopf zerbrach, was zum Seeteufel er tun sollte.
    Ein Stockwerk tiefer krachte eine Muskete, gefolgt von einem mühsam unterdrückten Fluch. Slik sprang zurück in den Schutz des Schornsteins, während sich mehrere Piraten umdrehten und nach oben sahen.
    «Was war das?», hörte er einen von ihnen einfältig fragen.
    Idioten
, dachte Slik.
Nichts als Idioten.
    Wie zum Beweis ertönte auf der rechten Seite des Pastetenladens plötzlich ein Schlachtruf. Slik lugte hinter dem Schornstein hervor und sah, wie eine Milizeinheit aus ihrem Versteck stürmte und mit ausgestreckten Bajonetten auf die überraschten Piraten losging.
    «Woaah»
, schrien die Schwarzmäntel.
«Woooaaaaaaaaah!»
    Idioten.
    «Attacke!», brüllte Derringer und sprang hinter seinem Fass hervor.
«Attaaaaaaacke!»
    Im Zimmer darunter krachten Musketenschüsse, die von Schüssen aus dem Pastetenladen erwidert wurden. Der Milizzauberer stand auf, riss die Arme hoch und schickte dem nächstbesten Piraten eine schimmernde Druckwelle entgegen. Ein Armbrustpfeil zerschlug ein Fenster. Ein anderer schwirrte, weitab vom Ziel, neben Slik über das Hausdach. Im hohen Bogen flog eine Granate aus dem Pastetenladen und landete mit einem Blitz und ohrenbetäubendem Krachen mitten in der Piratenmannschaft.
    Diese war im Kreuzfeuer gefangen. Die Piraten gerieten in Panik und griffen blindlings nach allen Richtungen an, hackten und hieben mit ihren Waffen drauflos.
    «Miliz!», brüllte Captain Gore. «Macht sie nieder!»
     
    «Verbarrikadieren!», schrie Newton

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