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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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sie vorher losgeht, schießt du dir entweder ins Bein oder du rufst die Schwarzmäntel auf den Plan oder beides.
    «Bereit?», flüsterte eine Stimme hinter seiner Schulter. Er drehte sich um und sah in das Gesicht von Newton, der mit einem langen schwarzen Stock über dem Knie hinter ihm kauerte. Grubb konnte kaum glauben, wie leise sich der große Mann zu bewegen vermochte.
    «Bereit», sagte er.
    Newton zeigte auf einen nur wenige Meter entfernten Springbrunnen, hinter dem Hal und Old Jon auf der Lauer lagen, und tippte ihm dann auf die Schulter.
    «Dann los!»
    Grubb stürzte vorwärts, an der Statue vorbei, wobei er bei jedem zweiten Schritt auf dem nassen Gras ausrutschte. Er versuchte nicht daran zu denken, was passieren würde, wenn die Milizsoldaten sie entdeckten.
Lauf einfach!
    Am Ende der Rasenfläche, direkt unter den Fenstern, befand sich ein Streifen Kies. Sobald sie ihn erreichten, kauerten sich die Wächter hin und krochen so leise wie möglich an die Hauswand.
    Schnaufend hielten die vier inne und lauschten. Von drinnen drangen gedämpfte Stimmen heraus.
    «Wie kommt es, dass du immer die dämlichen Aufgaben bekommst?», fragte jemand.
    «Was meinst du mit dämlichen Aufgaben?», kam es zurück. «Das hier ist wichtig. Das Leben des Gouverneurs liegt in unseren Händen.»
    «Ach, komm. Hier wird gar nichts passieren. Als ob irgendjemand so verrückt wäre, am Abend vor dem Karneval des Meeres in Wyrmwood Manor einzubrechen.»
    Wortlos schickte Newton Grubb zum nächsten Fenster. Dieser nickte und schob sich mit klopfendem Herzen an der Wand entlang, bis er direkt unterhalb des Fensters war. Er richtete sich auf und spähte hinein.
    Es war das größte Zimmer, das er je gesehen hatte; ein langer Tisch, auf dem ein weißes Tischtuch lag, stand mitten im Raum – einem Speisezimmer. Das Mondlicht fiel durch die großen Fenster und erleuchtete alte Wandteppiche, zarte Holzschnitzereien an den Stühlen und kunstvolle silberne Kandelaber. Grubb sah, dass seine spitzen Koboldohren auf dem Tisch lange Schatten warfen, und zog sofort den Kopf ein, um sich so unsichtbar wie möglich zu machen.
    Im Raum befanden sich zwei Milizsoldaten mit schwarzen Uniformjacken: ein dicker mit den Streifen eines Sergeanten, der mit hochgelegten Füßen auf einem Stuhl schaukelte; und ein kleiner, kräftiger, der auf dem Tisch saß und mit den Beinen baumelte. Jeder von ihnen hatte eine Armbrust umgehängt.
    Grubb brauchte einen Moment, um sie in ihren Uniformen wiederzuerkennen. Es waren Sergeant Culpepper und der Soldat Sprunt.
    «Das Problem ist», sagte Sprunt gerade, «dass Derringer da anderer Ansicht ist als du. Denk doch mal nach. Warum müssen wir sonst beim Gouverneur Kindermädchen spielen, wo wir doch diejenigen waren, die diese blöde Göre und ihren dämlichen Löffel gemeldet haben? Man sollte meinen, dass es an uns wäre, ihm zu helfen, mit der Dämonenwache fertigzuwerden, aber nein … Es sind Farringdon und Smythe, wie üblich. Er mag dich einfach nicht.»
    «Das stimmt nicht», sagte Culpepper verunsichert.
    «Und ob das stimmt. Corporal Finch hat es mir gesagt.»
    «Was hat er dir gesagt?»
    «Dass er gehört hat, wie sich Colonel Derringer mit Sergeant Smythe unterhalten und gesagt hat, du wärst so nutzlos wie eine Schnapsbude, in der der Grog ausgegangen ist.»
    «Walrosskacke.»
    «Das ist keine Walrosskacke.»
    Grubb wandte sich zu den Wächtern um, hielt zwei Finger in die Höhe und zeigte ihnen, an welcher Stelle im Raum sich die Milizsoldaten befanden. Dann machte er das Zeichen für «Armbrüste», das Frank ihm beigebracht hatte. Newton nickte. Er und Old Jon waren beide bewaffnet – Newton mit seinem glattpolierten schwarzen Kampfstock, Old Jon mit einem knorrigen alten Eichenknüppel. Noch vor zwei Tagen wäre Grubb entsetzt gewesen, einen alten Elfen mit einer solchen Waffe zu sehen. Aber nachdem er in ein Haifischbecken geworfen und von einer Hexe angegriffen worden war, konnte ihn nicht mehr viel überraschen.
    «Also gut», war Sprunts Stimme wieder zu hören. «Vielleicht ist das alles Walrosskacke. Aber Fakten sind Fakten. Und wir sitzen hier und drehen Däumchen, während der Rest der Miliz Ruhm und Ehre einheimst. Was soll daran gerecht sein? Wenigstens haben wir einen freien Abend, mehr kann ich –»
    Musketenschüsse krachten, und irgendwo im Haus zersplitterte Glas.
    «Was ist das, zum Seeteufel noch mal?»
    «Jetzt!», brüllte Newton.
    Im gleichen Moment schlugen er und Old Jon

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