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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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Freundchen, weil du mich so nett gefragt hast, lass ich mir die Sache durch den Kopf gehen. Aber wenn ich es tue, muss für mich auch etwas herausspringen.»
    «Lassen Sie hören», sagte Frank.
    Phineus Clagg wies mit dem Daumen auf die Wächter.
    «Ein Jahr lang Ruhe vor denen da. Ihr lasst mich unter der Hand meinen Geschäften in Port Fayt nachgehen. Wie hört sich das an?»
    «Einen Monat», sagte Newton streng.
    Clagg machte den Mund auf, um zu widersprechen, schloss ihn aber wieder. Er sah zur Decke auf, als versuche er durchzurechnen, wie viel Fracht er in dieser Zeit verschieben konnte.
    «Also gut, meine Täubchen.» Er grinste. «Für alte Freunde tue ich alles.» Er wandte sich an einen dicken Zwerg, der neben ihm saß. «Bootsmann. Macht den
Stachelhai
bereit. In einer Stunde legen wir ab.»
    «Das hört sich schon besser an», sagte Paddy.
    Da ertönte auf der anderen Seite der Schänke ein Schrei.
    « BAAASTAAAAARD !»
    Grubb spürte, wie seine Ohren zuckten, und das Herz rutschte ihm in die Hose. Er hatte gerade angefangen zu hoffen, dass sie es vielleicht rein- und wieder rausschaffen könnten, ohne diese Stimme noch einmal hören zu müssen. Pech gehabt.
    Unter den anderen Gästen wurde es unruhig, als Mr. Lightly sich mit seiner massigen Gestalt und violettem Gesicht zu Captain Claggs Tisch durchdrängte und dabei ein Geschirrtuch wrang, als wollte er Grubb den Hals umdrehen. Grubb glitt hinter den Tisch, um ein solides Möbelstück zwischen sich und seinen Onkel zu bringen.
    « BASTARD !», brüllte Mr. Lightly abermals und hieb mit den Fäusten auf den Tisch, dass die Humpen schepperten. «Du stinkende, hinterlistige Kakerlake! Du Trollrotze! Wo, in drei Seeteufels Namen, hast du gesteckt?»
    «Mr. Lightly, ich –»
    «Wie KANNST du es wagen, so davonzulaufen, du Bastard von einer Wanze? Ich stecke hier bis zum Hals in Arbeit und hab niemanden, der mir zur Hand geht! Hast du auch nur eine Minute an mich gedacht, du selbstsüchtiger grauhäutiger Abschaum? Du nutzloser gesprenkelter Grützkopf? Eins sage ich dir, Bastard, ich lasse dich die Fußböden schrubben, bis du um Gnade winselst. Ich lasse dich Geschirr spülen, bis –»
    «Entschuldigen Sie bitte», sagte Newton. «Haben Sie gerade
Bastard
gesagt?»
    Mit einem Mal schien es in der Schänke ganz leise zu werden. Ohne sich darum zu kümmern, stieß Mr. Lightly Newton den Zeigefinger gegen die Brust.
    «Ja, das hab ich. Und wer, bei Thalin dem stinkenden Navigator, sind Sie, dass Sie mir meinen Schänkenjungen klauen, ohne auch nur –»
    «Bastard», sagte Newton nachdenklich. «So bezeichnet man vielleicht einen Hund. Aber keine Person.» Er trat vor und ließ seine hünenhafte Gestalt vor dem Schänkenwirt aufragen, dessen Selbstbewusstsein rapide zu schwinden schien.
    «Mein Großvater war ein Oger», sagte Newton. «Wollen Sie mich vielleicht auch einen Bastard nennen?» Er nahm dem Wirt das Geschirrtuch aus den bebenden Händen und legte es auf den Tisch.
    Mit Augen so groß wie Kanonenkugeln schüttelte Mr. Lightly den Kopf. Grubb hatte seinen Onkel noch nie so blass gesehen.
    «Sehen Sie diese Narben?» Newton streckte die Arme aus und zeigte ihm die roten, blasigen Male rund um seine Handgelenke. «Die hat mir die Liga verpasst. Die Liga des Lichts. Vor langer Zeit musste ich in der Alten Welt in Garran in den Zephyrum-Minen arbeiten, weil mein Großvater ein Oger war. Sie haben ihn abgeholt, und ich ging mit, genau wie der ganze Rest meiner Familie. Wir konnten ihn dort drinnen nicht allein lassen. Zehn Jahre war ich in den Minen. Die Dinge, die sich dort abgespielt haben …» Er verstummte und machte eine lange Pause.
    Inzwischen war es in der Schänke totenstill.
    «Ich war noch ein Junge, als ich das erste Mal einfuhr. Aber ich hatte Glück – ich habe es wieder herausgeschafft und kam nach Port Fayt. Ich wünschte, ich könnte das auch über den Rest meiner Familie sagen. Sie sollten also wissen, dass ich nicht über das Elfenbeinmeer gekommen bin, um mir ein solches Gewäsch anzuhören. Verstanden?»
    Mr. Lightly nickte eifrig.
    «Also. Wir werden Josephs Hilfe brauchen. Und es ist Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Wollen Sie sich vielleicht von ihm verabschieden?»
    Die ganze Schänke sah zu. Mr. Lightly machte den Mund auf und suchte nach Worten, mit denen er sein Gesicht wahren konnte. Dann knickte er ein.
    «Auf Wiedersehen», murmelte er. «Auf Wiedersehen, Bas… äh, Grubb.»
    «Joseph», korrigierte

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