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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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wir kämen gut voran. Wir werden den Graben in wenigen Stunden erreichen.»
    «Sehr gut. Dann beginne ich mit meinen Vorbereitungen.»
    Tabitha starrte die Frau an.
    «Lady
Wyrmwood

    «Arabella Wyrmwood», sagte die alte Frau. «Ja, das war mein Name. Wie du siehst, war mein feiger Sohn am Ende doch noch hilfreich und hat mich mit diesem Schiff und einer Mannschaft ausgestattet und natürlich mit Colonel Derringer und seinen Schwarzmänteln.»
    «Aber dann … sind Sie ja … Gouverneur Wyrmwoods Mutter?»
    «Und du bist Tabitha Mandeville. Das brauchst du mir nicht zu sagen, Kind. Ich habe diese grauen Augen schon einmal gesehen, vor zehn Jahren. Du hast das Aussehen deiner Mutter, aber die Blindheit deines Vaters gegenüber der Wahrheit.»
    Derringer trat vor und hielt Tabitha fest, die aufgesprungen war.
    «Sie böse alte Vettel! Sie widerliche Hexe! Sie Monster!»
    «Ich habe nicht erwartet, dass du mich verstehst», sagte die Hexe mit einem traurigen Unterton in der Stimme. «Deine Eltern waren verdorben. Deshalb musste ich sie töten. Zum Wohle der Menschheit.» Nun endlich wandte sie sich um, um Tabitha anzuschauen. «Begreifst du nun, warum ich dich hergebracht habe? Damit du es siehst. Damit du die Zerstörung mitansiehst und miterlebst, wie dieser verderbte Ort, den deine Eltern zu beschützen versuchten, ausgelöscht wird. Damit du den Triumph des Lichts siehst. Du musst das alles sehen, Kind, bevor du selbst stirbst.»
     
    «Können wir nicht schneller fahren?»
    «Jetzt nicht. Nur Geduld, mein Freund.»
    Hal murmelte etwas, doch zum Glück hörte Clagg ihn nicht.
    Es war seltsam, mitanzusehen, wie Clagg sein Schiff befehligte, fand Grubb. An Land hatte er stets ein wenig hilflos und verloren gewirkt, aber hier draußen an der salzigen Luft war er in seinem Element. Die eine Hand am Steuerrad, in der anderen eine große Flasche mit etwas, was sicher kein Wasser war, brüllte er seiner Mannschaft Befehle zu. Selbst das Schielauge des Schmugglers schien sich jetzt, wo sie auf See waren, besser zu verhalten.
    Über ihnen blähten sich die Segel wie bauschige weiße Wolken und trugen sie davon. Der Wind stand günstig, Thalin sei Dank. Grubb war nervös gewesen vor seiner ersten richtigen Schiffsreise, aber nun genoss er sie. Er sah Claggs Männern bei der Arbeit zu, die Taue aufrollten und in der Takelage herumkletterten. Er sah Newton am Bug stehen, ein Bein auf den Bugspriet gestellt, und mit grimmiger Miene in die Ferne starren, ohne auf das Gewusel der Schmugglercrew hinter sich zu achten.
    Clagg bemerkte seinen Blick und lachte leise.
    «Das nenne ich einen verrückten Käpt’n, den ihr da habt, mein Junge.»
    Hal schüttelte angewidert den Kopf. Er saß ganz in der Nähe auf einem Fass, die Hände tief in den Taschen vergraben, und schien sich in der Gesellschaft der bunt zusammengewürfelten Schmugglercrew ausgesprochen unwohl zu fühlen. «Er versucht unsere Freundin zu retten und eine gefährliche Hexe zu verhaften. Und Ihnen fällt dazu nichts Besseres ein, als dass er verrückt ist?»
    «Aye», bestätigte Clagg. «In meinen Augen ist alles verrückt, was einem keinen ordentlichen Batzen Dukaten einbringt.»
    «Dann geht es Ihnen also immer nur ums Geld?»
    «Außerdem ist er überhaupt nicht mein Käpt’n», sagte Grubb schnell, in der Hoffnung, den Streit zu beenden, bevor er richtig Fahrt aufnahm. «Ich gehöre nicht zur Dämonenwache. Ich bin bloß ein Schänkenjunge, wissen Sie noch?»
    «Also auf mich wirkst du wie ein Wächter.»
    Grubb war sich nicht sicher, ob diese Worte aus dem Mund von Phineus Clagg ein Kompliment waren oder nicht.
    Der Kabinenjunge des Schmugglers brachte einen Korb und reichte das Frühstück herum: frittierte Tintenfischhappen. Grubb nahm ein Stück. Hal verzog das Gesicht und ging kopfschüttelnd unter Deck.
    «In zwei Stunden sind wir da», sagte Clagg, riss mit den Zähnen ein Stück Tintenfisch ab und schluckte es hinunter. «Zwei Seemeilen südlich der Einsamen Insel. Das kannst du deinem geliebten Newton ausrichten, wenn du willst. Ist mir ohnehin ein Rätsel, warum jemand unbedingt zum Fariangraben will.»
    Grubb hielt mitten im Kauen inne.
    «Was haben Sie gerade gesagt?» Er schluckte.
    «Zum Farian-Meeresgraben. Dahin sind wir unterwegs, mein Freund. Zwei Seemeilen südlich der Einsamen Insel. Mit Seekarten muss man sich schon auskennen, wenn man ein so guter Schmuggler sein will wie ich.»
    «Aber den Graben gibt es doch nicht wirklich, oder? Das

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