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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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hatte, ins Exil zu gehen, und dass sie nie zurückkehren durfte. Sie ging wegen eines Verbrechens, das sie im Namen der Liga des Lichts begangen hatte. Wir konnten doch nicht zulassen, dass man sie ins Gefängnis warf.»
    «Was war das für ein Verbrechen?», fragte Grubb. Doch noch während er die Frage äußerte, wurde ihm klar, wie die Antwort lauten würde. Tabithas Worte fielen ihm wieder ein.
Eugene Wyrmwood weiß mit Sicherheit etwas …
    «Das Verbrechen war Mord», sagte Gouverneur Wyrmwood mit hohler Stimme. «Der Mord an Alfred Mandeville, dem Gouverneur von Port Fayt, und seiner Frau Jessica. Es war meine Mutter, die die Flaschen mit Greifenblut aus dem Fenster geworfen hat.
Meine Mutter hat sie getötet.
»
    Wieder klopfte es an der Tür, diesmal lauter.
    «Das Mandeville-Attentat», hauchte Hal. «Und jetzt hat sie auch Tabitha Mandeville.»
    «Oh, Thalin», sagte Grubb.
    Die Tür flog auf, und Schwarzmäntel stürmten herein, die Musketen auf die Eindringlinge gerichtet.
    «Gehen Sie weg!», kreischte Wyrmwood. «Lassen Sie uns allein.»
    «Das kann ich nicht, Euer Gnaden. Colonel Derringers Befehl lautet, Sie zu beschützen und Eindringlinge fernzuhalten.»
    «Ich bin der Gouverneur von Port Fayt, Sie Idiot!»
    Der Sergeant rang mit diesem Problem und fand keine Lösung.
    «Legen Sie einfach die Waffen nieder», sagte er schließlich. «Dann können wir über –»
    PENG !
    Der Kopf des Sergeanten kippte nach hinten, und er plumpste wie ein Sack Mehl auf den Boden. Voller Panik flohen seine Männer mitsamt ihren Musketen.
    Old Jons Knüppel erwischte den nächststehenden Schwarzmantel, schleuderte ihn gegen ein Bücherregal und riss mehrere dicke Bände von ihrem Platz.
    «Feuer einstellen», rief jemand. «Zum Donnerschlag!» Aber die Milizsoldaten griffen bereits nach Säbeln und Pistolen.
    Als weitere Schüsse fielen, warf sich Grubb hinter ein Bücherregal. Er hörte ein unterdrücktes Wimmern und drehte sich um. Es war Gouverneur Wyrmwood, der mit schmerzverzerrtem Gesicht rückwärts gegen den Schreibtisch taumelte. In einer Hand hielt er eine rauchende Pistole, die immer noch dorthin zeigte, wo der Milizsoldat gestanden hatte.
    «Wie können Sie es wagen?», ächzte er. «Das hier ist Wyrmwood Manor …»
    Auf der anderen Seite der Bibliothek feuerte Newton hinter einem Regalgestell eine Pistole ab, während Hal herüberhastete und sich hinter den Schreibtisch des Gouverneurs warf. Grubb sah, dass sich seine Lippen bewegten und er mit einem Zauberspruch beschäftigt war. Er hoffte nur, dass der Zauber etwas taugte.
    Als er am Bücherregal vorbeispähte, sah Grubb, wie Old Jon einen weiteren Milizsoldaten niederstreckte und dann zu ihnen zurückgerannt kam. Die anderen Schwarzmäntel schienen sich in Deckung begeben zu haben. Wahrscheinlich luden sie ihre Waffen nach.
    Zwischen den Wächtern und den Schwarzmänteln lagen nun knapp zehn Meter.
    «Mr. Wyrmwood?»
    Der Gouverneur stöhnte. Er kauerte vor dem Schreibtisch, und aus der Stelle, an der ihn die verirrte Musketenkugel der Miliz getroffen hatte, sickerte Blut. Mit glasigen Augen blickte er Grubb an.
    «Findet sie. Ihr müsst sie finden.»
    «Wo?»
    «Draußen auf See. An Bord der Fregatte
Integer
. Das Schiff hat alles dabei, was es braucht, um …» Er hustete und roter Speichel tropfte von seinem Kinn.
    «Reden Sie weiter», sagte Grubb verzweifelt. «Wo genau?»
    «Zwei Seemeilen südlich der Einsamen Insel. Aber ihr müsst euch beeilen. Sie will es morgen tun. Am Karnevalstag.»
    «Und Tabs? Wo ist Tabitha?»
    «Mutter hat sie mitgenommen.» Er hustete und verschluckte sich am Blut. «Sie soll natürlich sterben.»
    Grubb spähte nervös am Bücherregal vorbei. Eine Salve Musketenschüsse wurde abgefeuert, und weitere Bücher stürzten zu Boden. Er sah einen Schwarzmantel im Schutz der Regale heranschleichen.
    «Mr. Wyrmwood», sagte er hastig. «Wozu dient der Kochlöffel? Was hat Ihre Mutter vor?»
    Der Gouverneur antwortete nicht.
    «Mr. Wyrmwood?»
    Urplötzlich durchzuckte ihn die Erkenntnis, dass der Gouverneur tot war. Sein lebloser Körper war zusammengesackt, und sein Kopf hing herab wie bei der Puppe auf dem Schreibtisch. Grubb biss sich auf die Unterlippe.
    Hal erhob sich hinter dem Tisch und breitete die Arme aus. Das Zimmer schien einen Moment lang zu erbeben, dann sackte er, aller Kraft beraubt, gegen die Wand.
    Ein Knarren war zu hören, und ringsum begannen die riesigen Bücherregale umzufallen. Sie krachten

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