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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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Stimme über das Meer schallen: Merkwürdige, barbarische Worte kamen aus ihrem Mund und riefen nach dem Rachen.
     
    Arabella Wyrmwoods nachtschwarze Augen wurden groß und kreisten in den Höhlen, ihre Stimme war nicht mehr menschlich, sondern das Brüllen eines wilden Tieres. Sie zitterte, als sie magische Energie durch ihren Körper in die Maschine und hinab in die Tiefe des Meeres fließen ließ.
    Mit einem Ton, so leise und tief, dass man ihn spüren, aber nicht hören konnte, setzte sich das Beiboot in Bewegung. Es lag weder am Wind noch an den Wellen oder dem Regen. Dessen war sich Tabitha gewiss. Tief unten, im Ozean, hatte sich etwas bewegt.
    Der Regen wurde zu einer Sturzflut.
     
    Cyrus Derringer warf seinen Degen von einer Hand in die andere und ließ ihn behände kreiseln, während Newton mit seinem Stock regungslos und abwartend dastand. Das Deck war glitschig von Regen und Blut. Die Kämpfe, das Töten und die Schreie brandeten um sie herum.
    Newton taxierte seinen Gegner. Der Elf war schnell, seine Klinge noch schneller. Aber er war arrogant und zu siegesgewiss. Vielleicht, ganz vielleicht, würde das sein Verderben sein.
    Derringer strich sich das feuchte Haar zurück, ließ seine Klinge einen Bogen beschreiben und griff von der Seite an.
    Newton wich aus und ließ den Degen an der Todesfee abprallen. Ohne nachzudenken, schwang er das andere Ende des Stocks herum, so wie Tori der Klabauter es ihn vor langer Zeit gelehrt hatte. Doch es reichte nicht. Derringer war längst außer Reichweite, die vibrierende Klinge immer noch in der Hand. Die Schnelligkeit des Elfen gab Newton das Gefühl, schwer und unbeholfen zu sein, so, als bewege er sich durch Wasser.
    Der Elf lächelte und sein Degen wurde zu einem verschwommenen Fleck. Blitzschnell rückte er Newton auf den Leib, trieb seinen Gegner zurück und hieb und stach in alle Richtungen gleichzeitig. Newton parierte verzweifelt und wehrte Hieb um Hieb ab.
    Plötzlich spürte er einen Schmerz in seinem Bein und fiel auf die Knie. Triumphierend hob Derringer den Degen …
    Zu triumphierend. Das Ende der Todesfee schlug dem Elfen mit aller Kraft gegen die Kehle.
    Derringers vor Schreck geweiteten Augen wirkten fast komisch. Er ließ die Waffe fallen, umklammerte keuchend und rückwärts taumelnd seine Kehle und kam auf dem feuchten Deck zu Fall. Newton war im Nu auf den Beinen und verlagerte sein Gewicht auf das unverletzte Bein. Derringer tastete nach seinem Degen, aber Newton trat ihn fort. Wut packte ihn, als er auf seinen blutüberströmten Oberschenkel sah. Er drückte den Elfen mit seinem Stock zu Boden.
    «Ihr Gouverneur», knurrte er, «hat uns vor seinem Tod aufgetragen, die Hexe aufzuhalten.» Er sah, wie Verwirrung und Misstrauen in Derringers Gesicht um die Oberhand rangen. «Sie mag seine Mutter gewesen sein, aber sie gehört zur Liga des Lichts. Verstehen Sie das? Sie ist der Feind.»
    «Aber der Gouverneur hat gesagt –»
    «Vergessen Sie den Gouverneur. Was glauben Sie, was sie da draußen gerade tut? Sie ruft einen Dämon, um Port Fayt zu zerstören. Und wir müssen sie aufhalten. Zusammen.»
    «Zusammen?», wiederholte Derringer benommen.
     
    Die Hexe streifte ihre Kapuze ab, und Tabitha zuckte bei ihrem Anblick zusammen. Die graue Haut spannte sich über dem Schädel, weißgraue Haarsträhnen flatterten im Wind, und die schwarzen Augen kreisten und tanzten in den Höhlen. Sie riss den Mund weit auf und stieß einen Schrei aus, der über das Meer rollte und die Schiffe erbeben ließ.
    « ERWACHE ! ERWACHE ! ERWACHE !»
    Urplötzlich legte sich der Wind, und das Meer wurde still.
     
    Ein leises Grollen setzte ein, und Grubb spürte, wie das Wasser um ihn herum vibrierte. Das Grollen wurde lauter.
    Die Kämpfe an Bord der
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brachen ab. Einige wussten, was geschehen würde, auch wenn sie es kaum glauben konnten. Andere spürten etwas in der Luft und wurden von einer Furcht erfüllt, die sie sich nicht erklären konnten.
    Arabella Wyrmwood zog den Kochlöffel aus ihrem Ärmel und hielt ihn triumphierend in die Höhe.
    Der Rachen kam.
Er kam.
     
    Das Meer wurde entzweigerissen.
    Vielleicht schrie Grubb, aber falls es so war, merkte er es nicht. Sein Körper bäumte sich auf, und er wurde von einem Wasserschwall zur Seite geschleudert, wie ein bockiges Kind eine Puppe beiseitewirft.
     
    Newton sah alles mit an.
    Ein Schatten fiel über das Meer. Während sich Milizsoldaten wie Schmuggler vor Entsetzen flach auf den Boden warfen, die

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