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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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tauchte Eric auf! Noch mit den Ästen in den Händen drehte sie sich zu ihm um.
    »Warum kommt Jake nicht selbst, um mich zu töten?«, fragte sie mit ungewohnt ruhiger Stimme. Sie hätte vor Angst zittern sollen, doch sie klang resigniert.
    »Deine Attacke hat ihn kurzzeitig außer Gefecht gesetzt, aber es geht ihm bald besser. Allerdings hat er nichts anderes verdient, denn er wollte dir ja von der Insel helfen, nicht wahr? Mein dummes Brüderchen dachte, ihr wärt im Wasser sicher, aber er hat sich geirrt.«
    Moment mal. »Heißt das etwa, er wollte mir wirklich helfen?«, fragte Sarah ungläubig.
    »Er hat offenbar eine Schwäche für dich, aber das wird sich legen – tut es immer.«
    Immer! Damit bestätigte er ihren Verdacht, dass sie so etwas schon oft getan hatten. Nur wie oft? Eric schritt auf sie zu und Sarah wich zum Ufer zurück.
    »Wie konntest du uns hören?«, fragte sie mit zusammengekniffenen Augen. Jake hatte gesagt, dass sie im Wasser sicher wären.
    »Wir tragen alle dieselben Halsketten«, sagte er und holte eine silberne Kette unter seinem Hemd hervor. Er betrachtete sie einen Moment.
    »Es sind Erbstücke unserer Eltern und sie sind verchipt.«
    Sarah runzelte die Stirn.
    »Du misstraust deinen eigenen Brüdern?«
    »Ich traue niemandem, aber Jake war in letzter Zeit sehr … labil.«
    »Labil?«
    »Schluss jetzt mit der Zeitschinderei. Du wirst mich zum Schloss begleiten, Samuel kann es kaum erwarten, dich zu sehen.«
    Bei Samuels Erwähnung verkrampfte sich ihr Magen. Was würde er mit ihr anstellen, wenn er sie in die Finger bekam? Sie wollte es lieber nicht herausfinden! Sarah ließ die Zweige fallen und lief davon – oder versuchte es zumindest. Sie kam gerade mal zehn Schritte weit, da hatte Eric sie auch schon eingeholt und am Nacken gepackt.
    »Ich habe zwei Goldmedaillen im Sprinten, gib dir also keine Mühe.«
    Doch so leicht gab Sarah nicht auf. Sie wirbelte herum und befreite sich aus seinem Griff, dann ließ sie sich nach hinten fallen und trat ihm gegen das Schienbein. Eric gab einen Klagelaut von sich und knickte mit dem rechten Bein ein. Sarah nutzte die Gelegenheit und stürmte davon. Als sie Sekunden später höhnisches Gelächter hinter sich vernahm, warf sie einen alarmierten Blick über die Schulter.
    »Nein«, rief sie panisch, da hatte Eric sie auch schon gepackt. Er stieß sie grob zu Boden, sodass Sarah ungemütlich auf dem Bauch landete. Sie wollte sich aufrappeln, doch Eric riss sie herum und drückte sein Knie auf ihren Bauch, um sie am Boden zu halten. Ihre Arme fixierte er über ihrem Kopf.
    »Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen, um mich abzuschütteln«, sagte er und förderte die Spraydosen aus seiner Hosentasche hervor.
    »Nein«, rief Sarah und drehte ihr Gesicht zur Seite. »Nicht das!«
    Er zögerte.
    »Wenn du versprichst, dich zu benehmen, stecke ich sie weg.«
    Sarah nickte eifrig. Alles, Hauptsache, er setzte sie nicht wieder unter Drogen. Jake hatte ihr zwar versichert, dass alle Drogen ab sofort unwirksam waren, aber sie wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen. Und abgesehen davon, dass sie Jake kein Wort glauben konnte, musste sie unbedingt wach bleiben. Denn ohne Bewusstsein dürfte es ihr schwerfallen, Fluchtpläne zu schmieden.
    »Okay«, versprach sie und richtete sich langsam auf. Sie setzten sich in Bewegung und Eric bedeutete ihr vorzugehen, um sie im Auge zu behalten.
    »Vielleicht kann ich meinen Bruder überreden, dich am Leben zu lassen«, überlegte er, als sie das Schloss fast erreicht hatten. Sarah war so tief in Gedanken versunken, dass er sich wiederholen musste, eh sie ihn wahrnahm.
    »Du lügst«, sagte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen. Samuel würde sie nie am Leben lassen. Nicht nachdem, was sie ihm angetan hatte.
    Eric führte sie auf direktem Wege in den Kerker. Dabei durchquerten sie die unbeleuchteten Schlossgänge, die ihr in den ersten Tagen der Anreise noch so freundlich und einladend erschienen sind. Nun sorgte das einfallende Mondlicht für nur mäßige Beleuchtung und Sarah fragte sich, ob die düstere Atmosphäre gewollt war. Sie bogen um die Ecke und wollten gerade die Kerkertreppe nehmen, als ihnen eine abgemagerte Frau entgegenkam. Sarah blieb wie angewurzelt stehen, sodass Eric beinahe in sie hineinlief. Die Frau musste einmal hübsch gewesen sein, doch nun waren ihre Wangen eingefallen, ihre Hautfarbe ungesund grau und ihre Augenringe tief. Sie trug ein bodenlanges schwarzes Kleid, mit einer

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