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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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gelogen waren. Denn wenn das wirklich stimmte, war sie nirgendwo sicher. So schnell wie es angefangen hatte zu regnen, verdunkelte sich auch der Himmel – dabei konnte es noch nicht einmal Nachmittag sein. Hinzu kamen der aggressive Regen und das dichte Geäst, welche ihr die Sicht zunehmend erschwerten. Der Wald ist eindeutig nicht fürs Reiten gemacht, dachte sie , als Luzifer plötzlich zu wiehern begann und beschleunigte.
    »Ho, ho«, rief Sarah, um ihn zu beruhigen, doch er schien sie nicht wahrzunehmen. Er preschte in einem Tempo durch den Wald, das es Sarah unmöglich machte, sich noch lange zu halten. Ihr Blick fiel auf einen tiefen Kratzer an seiner rechten Seite. Er musste sich an einem Ast geschnitten haben, überlegte sie, während sie mit aller Mühe versuchte, auf seinem Rücken zu bleiben. Sarah hatte keine Erfahrung im schnellen Reiten und noch weniger konnte sie mit panischen Tieren umgehen. Sie schaute wieder auf, um seinen Hals zu tätscheln und sah die Gefahr viel zu spät kommen. Ihr Kopf krachte gegen einen dicken Ast und die Welt färbte sich schwarz.

Kapitel 9
    S arah öffnete die Augen und blinzelte in den Regen hinein. Sie musste eine ganze Weile bewusstlos gewesen sein, denn die Nacht war hereingebrochen und der Wald stockdüster. Hätte an einigen Stellen nicht das Mondlicht durchgeschienen, hätte sie die Hand vor Augen nicht gesehen. Sie setzte sich auf und zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, als ein stechender Schmerz durch ihren Kopf fuhr. Die Handtasche lag unter ihr begraben und hing noch halb um ihre Schulter. Sie war in dem matschigen Boden eingedrückt und vollkommen verdreckt. Sarah befreite ihre Tasche vom gröbsten Schlamm, dann richtete sie sich langsam und mit schmerzenden Gliedern auf und sah sich um. Luzifer war verschwunden, dafür hatte er deutliche Hufspuren auf dem feuchten Waldboden hinterlassen. Sie würde ihm nicht folgen, denn aller Wahrscheinlichkeit nach war er zum Schloss zurückgekehrt. Sarah wusste in etwa, wo sich der Strand befand und marschierte augenblicklich los. Sie durfte keine weitere Sekunde verlieren, denn je länger sie auf der Insel blieb, desto größer war die Gefahr, von einem der Brüder geschnappt zu verwenden. Ob die Dawsons sie in diesem Moment beobachteten? Ob sie wussten, wo sie sich befand? Sie wollte lieber nicht daran denken, dass jeder ihrer Schritte aufgezeichnet werden könnte. Andererseits war sie immer noch allein und niemand hatte sie bisher gefunden. Weil es gar keine Kameras gibt! Er hat dich belogen, wie in allen anderen Dingen auch.
    Sie konnte immer noch nicht ganz glauben, dass Jake von Anfang an mit ihr gespielt hat. Wenn er ihr ein Lächeln geschenkt und sie mit diesem sonderbaren Ausdruck angesehen und wenn sie sich stundenlang über die Artenvielfalt der Insel unterhalten hatten, dann war es ihr so echt vorgekommen. Das sollte alles nur gespielt gewesen sein? Sie kam nur schleppend voran, was einerseits an ihrem völlig ausgelaugten Körper lag und andererseits, weil ihr die Natur nicht gerade entgegen kam. Sie trat ständig in tiefe schlammige Pfützen, stolperte über Wurzeln, blieb mit dem Strickpullover an Ästen hängen und rutschte auf glitschigen Blättern aus. Sarah stieß einen Fluch nach dem anderen aus und bildete sich mit der Zeit sogar ein, der Wald würde ihr all diese Hindernisse mit Absicht stellen. Als wollte er unbedingt verhindern, dass sie ihr Ziel erreichte. Es fehlte auch nicht mehr viel und Sarah hätte sich schluchzend unter einem Baum verkrochen und aufgegeben, doch glücklicherweise lichtete sich der Wald allmählich. Sie konnte nicht sagen, wie lange sie gelaufen war, denn sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Als sie den Strand endlich erreichte, machte ihr Herz einen erleichterten Hüpfer. Und obwohl sie geglaubt hatte, am Ende ihrer Kräfte zu sein, beschleunigte sie ihre Schritte noch einmal. Sie blieb abrupt stehen, als weit und breit kein Boot zu sehen war. Auf der rechten Seite, unter einem Laubhaufen , hatte Jake gesagt. Sie lief in die besagte Richtung und fand keine zehn Meter entfernt tatsächlich einen verdächtig aussehenden Blätterhaufen. Sie schob die Äste zur Seite und befreite das Rettungsboot darunter.
    »Ich hatte mich schon gefragt, wann du hier endlich auftauchst«, erklang Erics Stimme hinter ihr. Das Blut gefror ihr in den Adern und Sarah fragte sich, wie das Schicksal nur so grausam mit ihr sein konnte? Da hatte sie die Insel fast verlassen und dann

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