Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel
sie mit aller Kraft zu und Jake sackte benommen auf ihr zusammen. Sie ließ den Stein los und kämpfte sich unter seinem Gewicht hervor.
»Es tut dir also leid, ja?«, fragte sie und hoffte, dass sie ihn getötet hatte. Andererseits wäre der Tod viel zu barmherzig für ihn gewesen. Krankes Schwein! Er hatte sie mit Drogen vollgepumpt, versucht, sie zu töten, dazu gebracht, mit ihm zu schlafen und es tat ihm leid? Sie zitterte am ganzen Körper und die Tränen liefen ununterbrochen, dennoch versuchte sie einen klaren Kopf zu bewahren. Sie durfte das jetzt nicht an sich heranlassen. Durfte nicht an all die schrecklichen Dinge denken, welche die Dawson-Brüder ihr angetan hatten. Eric. Samuel! Sie hatte den Golfwagen erreicht und gab Gas, noch ehe sie richtig saß. Und erst als sich der Wagen in Bewegung setzte, riskierte sie einen Blick über die Schulter. Jake lag immer noch an derselben Stelle und rührte sich nicht. Hoffentlich verreckst du in der Hölle!
Kapitel 8
W eil der Strand am anderen Ende der Insel lag, brauchte sie etwas mehr als eine Stunde, um zum Hotel zu gelangen. Außerdem war sie einen großen Bogen um das Schloss gefahren, was ihre Fahrzeit noch einmal verlängert hatte. Wenn Jake die Wahrheit sagte, lag nicht weit vom Hotel ein Boot für sie bereit. Aber was, wenn er log? Was, wenn er ihr für den Fall, dass sie versuchte, zu fliehen, eine weitere Falle gestellt hatte. Sie konnte ihm nicht trauen. Ihm ganz bestimmt nicht, der vorgegeben hatte, ihr Freund zu sein. Gott, wie hatte ihr das nur passieren können? Sie hatte sich doch bloß einen schönen Urlaub machen wollen! Obwohl ihre Gedanken klar waren, kam ihr die ganze Situation wie ein Traum vor, oder besser, ein schlechter Scherz. Das konnte doch unmöglich wahr sein! Andererseits konnte sie sich nun an jedes kleine Detail der vergangenen Tage erinnern. Die Situation war ernst. Die Brüder, wenn sie überhaupt Brüder waren, hatten sie mit Drogen vollgepumpt und ihr schreckliche Dinge angetan. Und wenn sie es richtig herausgehört hatte, taten sie so etwas nicht zum ersten Mal. Herrgott! Wie lange ging das schon so? Wie viele Frauen hatten denselben Horror durchmachen müssen? Sie erreichte das Hotel und sprang vom Wagen. Den Motor ließ sie laufen, damit sie gleich wieder verschwinden konnte. Sie wollte nur ihre Privatsachen wie Handy, Kreditkarte und den Pass mitnehmen, damit sie sich ausweisen und einen Rückflug leisten konnte, wenn sie das nächste Festland erreichte. Sie wusste nicht einmal, in welche Richtung sie fahren musste, nur, dass sie von dieser Insel musste. Denn überall war es besser als hier! In ihrem Apartment angekommen, wählte Sarah die Notrufnummer, doch im Hotel gab es offenbar keinen Empfang. Sie steckte das Handy ein und schlüpfte aus dem durchnässten Kleid in eine bequeme Jeans. Sie würde die Notrufnummer noch einmal wählen, wenn sie das Boot erreicht hatte. Vielleicht gab es dort besseren Empfang. Sie zog ein einfaches weißes Top und einen wärmenden Pullover über, schnappte sich ihre Handtasche und lief zur Tür. Sie erstarrte, als Samuel auf der Schwelle stand und ihr Herzschlag schien einen Moment auszusetzen. Ihre Gesichtszüge drohten zu entgleisen, doch sie schaffte es, ein höfliches Lächeln aufzusetzen.
»Hallo Samuel. Wo ist Eric, ich wollte gerade zu ihm!«
Ihre Stimme zitterte. Nicht gut!
»Tatsächlich? Das ist ein Zufall, denn auch er wollte gerade zu dir. Glücklicherweise bin ich vor ihm da.«
Er schenkte ihr ein unheimliches und Qualen verheißendes Lächeln, doch Sarah knickte nicht ein. Obwohl sie am ganzen Leib zitterte, zwang sie sich zu einem höflichen Ton und ging mutig auf ihn zu.
»Prima, dann können wir ja zusammen gehen.«
Sie warf sich ihre Tasche locker über die Schulter und schritt an ihm vorbei. Dabei verkrampfte sich ihr Magen, je näher sie ihm kam. Nur noch ein Stück! , ermutigte sie sich, weil ihre Beine jeden Moment einzuknicken drohten. Wenn sie es an ihm vorbeischaffte, konnte sie ihn vielleicht abschütteln oder zumindest den Golfwagen erreichen. Als sich Sarah an ihm vorbei zwängte und Samuel ihr sogar Platz machte, atmete sie erleichtert auf. Doch im nächsten Moment grub sich eine Hand in ihr Haar und zog sie ins Zimmer zurück. Sarah schrie auf und wurde zu Boden geschleudert. Und für einen Moment blieb ihr die Luft weg.
»Glaubst du wirklich, ich falle auf deine schwächlichen Schauspielversuche rein?«
»Was willst du?«, fragte Sarah und erkannte
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