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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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offenliegenden Vertief ung in dem Metall. Als er sich davon überzeugt hatte, daß Born die Wahrheit sprach und der Himmelsteufel verschwunden war, trat er ins Freie und begann dabei die ganze Zeit Born vorsichtig im Auge behaltend , das Gewirr aus Instrumenten und Einzelteilen gründlich zu untersuchen.
    Born studierte den Riesen. Obwohl er nach menschlichem Standard nur ein Mann von normaler Größe war, überragte er Born um gute fünfundzwanzig Zentimeter. Aber da waren auch noch andere überraschende Eigenschaften. Er war ohne Zweifel ein Mensch, aber die Unterschiede waren verblüffend. Sein Haar war orangerot, statt braun, seine Augen blau, statt grün, und seine Haut seine Haut war so bleich, daß es kaum zu glauben war. Er war von schlankem Körperbau, und sein Gesicht mit den vielen Sommersprossen wirkte freundlich.
    »Jan?« Eine zweite Stimme, etwas höher. »Kann man . . .?« Da erblickte die Sprecherin Born, der ruhig auf der Oberfläche des Gleiters stand. Sie war ein paar Zentimeter größer als der Mann. Ihr Körper unter dem zerfetzten einteiligen Dschungelanzug war knochig und athletisch. Kurzes Haar, das die Farbe von altem Silber hatte, ließ erkennen, daß auch sie schon etwas älter war. Unter den beigefarbenen Shorts waren kräftige, lange Beine zu sehen, die für Born ebenfalls unglaublich blaß wirkten. Sie schien weniger nervös als der Mann, etwas selbstbewußter. »Wer, zum Teufel, ist das?« fragte sie mit einer ruckartigen Kopfbewegung. Der Mann, den sie Jan genannt hatte, fuhr fort, angewidert in den zerdrückten und zerbeulten Überresten der Steuerorgane des Gleiters herumzustochern. »Ich glaube, der Mann, der uns gerade das Leben gerettet hat. Für den Augenblick wenigstens.« Er blickte etwas unruhig zu ihr auf.
    »Der Himmelsteufel ist tot«, teilte Born ihm mit. »Er ist einer gereizten Dunawetts Pflanze zu nahe gekommen. Er wird euch nicht mehr belästigen.« Der Mann nahm das zur Kenntnis, grunzte etwas Unverständliches und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. »Das Armaturenbrett ist hin, Kimi«, erklärte er schließlich. »Und was beim Aufprall nicht kaputtgegangen ist, hat dieser fliegende Fleischfresser in Stücke gerissen. Dieser Gleiter fliegt nirgends mehr hin höchstens auf den Schrotthaufen.« Die Frau nahm auf den Überresten eines Drehstuhles Platz, und Born starrte sie neugierig an. Plötzlich fiel es ihr auf, und sie erwiderte seinen Blick. »Was starrst du mich so an, Kleiner?«
    Borns Nackenhaare sträubten sich, mehr wegen ihres Tones als wegen dem, was sie gesagt hatte. »Wenn meine Anwesenheit stört. . .« Er nahm seinen Bläser und wandte sich zum Gehen.
    »Nein, nein, warte, Bursche.« Sie stützte den Kopf einen Augenblick auf die Hände. »Laß mir eine Sekunde Zeit, ja? Wir haben ziemlich Übles mitgemacht.« Dann blickte sie wieder auf. »Du mußt verstehen, als unser Antrieb . . .« Sie bemerkte, daß Born verständnislos die Stirn runzelte, und versuchte es noch einmal. »Als das Ding, das unseren Gleiter antrieb . . .« Borns Stirn blieb gerunzelt. »Als dieses Ding, das uns durch die Luft trägt. . .« Borns Gesicht blieb ungläubig, aber sie fuhr fort » . . . hier abstürzte, dachten wir, wir wären bereits tot. Statt dessen krochen wir aus den Überresten unserer Sessel und stellten fest, daß wir noch lebten. Ziemlich durchgeschüttelt zwar, aber noch am Leben.«
    Sie wies auf die sie umgebenden grünen Wände. »Dieser unglaubliche Planet ein dreiviertel Kilometer hoch übereinandergeschichteter Regenwald hat unseren Fall genügend gedämpft.«
    Ihre Stimme wurde leiser. »Und dann landete dieses langhalsige Scheusal auf uns. Wir konnten gerade noch durch die Reparaturluke in den Maschinenraum kriechen, als es anfing, an der Türe zu scharren. Ich dachte, jetzt wäre wirklich Schluß. Und dann tauchst du auf und behauptest, daß irgendein lokales Gewächs etwas erledigt hat, das man nicht einmal mit einem armlangen Laser verjagen kann. Und dann bist da noch du selbst, und das ist auch kein geringer Schock.«
    »Was ist denn mit mir ?« fragte Born, dem die Frage aus irgendeinem Grunde peinlich war. Sie machte eine unsichere, müde Handbewegung. »Schau dich doch an.« Born wollte das nicht. »Du bist eine Anomalie. Ich meine, nach allem, was man uns gesagt hat, gehörst du nicht hierher«, fügte sie dann hastig hinzu. »Dies soll eine nicht gemeldete, kaum erforschte, unbewohnte Welt sein, die nur . . .«
    »Vorsichtig, Kimi«, sagte der

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