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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zwischen den dichtesten Büschen durchzugleiten. Eine massige, grüne Gestalt tauchte neben Logan auf. Diesmal zuckte sie nicht zusammen, nur innerlich zitterte sie etwas. Langsam begann sie sich an die Größe des Pelzigers zu gewöhnen und daran, daß er stets lautlos auftauchte. »Ruumahum, was sind die Akadi?« Der Pelziger schnüffelte. »Ein Ding, das ißt.« »Ein Ding oder viele?«
    »Es sind Tausende von ihnen und es ist eines von ihnen«, erwiderte Ruumahum.
    »Wie können es Tausende und nur eines sein?« Ruumahum knurrte gereizt. »Akadi fragen.« Er stürzte sich von dem Ast in die Tiefe. Logan blickte ihm nach und überlegte zum tausendstenmal, was die Bewohner des Waldes wohl unter Emfatieren verstehen mochten. Emphase? Emphatisches Empfinden? Eine präzise Terminologie für eine Art Aberglaube, sinnierte sie. Vielleicht erklärte das, was Born meinte, wenn er von emfatieren redete ein Gefühl, das ihn in Einklang mit seiner Umwelt, den Pflanzen und Bäumen des Waldes brachte ? Aber sie begriff immer noch nicht ganz. Doch das hatte Zeit. Losting hatte recht, sie hatten nicht mehr weit zu gehen.
    Jetzt bewegten sie sich durch ein dichtes Gewirr grüner Pflanzen mit grellgelben Streifen. Die Pflanzen wuchsen im rechten Winkel zueinander, bildeten eine Art lebenden Schacht. Losting gab zu erkennen, daß sie außen herumgehen, also einen Umweg von einem guten Dutzend Metern machen mußten.
    Cohoma streckte die Hand aus und packte einen der ineinanderverwickelten fingerdicken Stiele. »Warum einen Umweg machen?« fragte er Born und deutete auf das Messer mit der breiten Klinge. Er drückte den Ast. »Dieses Zeug ist weich, warum hauen wir uns nicht einfach den Weg frei, wenn wir es eilig haben?«
    »Ihr betrachtet den Tod mit viel Gleichgültigkeit«, meinte Born und musterte ihn so, wie Cohoma vielleicht ein Insekt unter dem Mikroskop mustern würde. »Kann es wirklich sein, daß du auf deiner eigenen Welt auch eine Art Jäger bist?« Er betonte das eine Art. Jetzt war Cohoma verblüfft und starrte Born an. »Es ist doch nur eine ganz gewöhnliche Grünpflanze.«
    »Es lebt«, sagte Born geduldig. »Wenn wir es durchschneiden, lebt es nicht mehr. Warum? Um Zeit zu sparen?«
    »Nein, nicht nur das. Wenn es hier eine Art vielfachen Allesfresser gibt, dann habe ich gerne etwas Platz um mich. Und je mehr freien Platz ich um mich herum habe, desto besser.«
    Born und Losting wechselten Blicke. In der Nähe warteten die beiden Pelziger. »Er würde töten, nur um ein paar Minuten lang besseres Licht zu haben«, meinte Born erstaunt. »Du hast seltsame Prioritäten, Jancohoma. Wir gehen außen herum.«
    Cohoma hatte noch zusätzliche Fragen und so auch Logan. Aber weder Born noch Losting waren jetzt bereit, sie zu beantworten.
    Schließlich hatten sie das kleine Schachbrettwäldchen umrundet. Im nächsten Augenblick befanden sie sich wieder im dichten Dschungel. Eine kleine Biegung nach links, und plötzlich standen sie in einer unerwarteten Lichtung, nämlich der, die Cohoma sich gewünscht hatte. Wie ein Tunnel im Wald. Der Tunnel war höher als Logan oder Cohoma, gute fünf Meter breit und erstreckte sich in gerader Linie nach links und rechts, bis er in der Ferne im Grün verschwand. »Akadi haben das gemacht. Sie sind ohne Verstand und haben nur ein Ziel. Sie fressen sich ihren Weg durch die Welt und hinterlassen das.« Er wies auf den freien Raum. Innerhalb des Tunnels gab es kein Leben mehr, es war verschwunden ins ins was ? »Ist die Linie immer so gerade?« fragte Logan. »Nein, die Säule schickt Späher aus. Wenn in einer Richtung mehr Fressen ist, biegen die Akadi ab und fressen sich auf einem neuen Wege weiter. Wenn sie einmal angefangen haben, kann sie nichts vom Wege abbringen, außer ihrem Hunger. Seht.«
    Er wies in den Tunnel. »Sie fressen sich durch alles durch, verzehren alles, was lebt, auf ihrem Wege, das nicht vor ihnen fliehen kann. Ich habe schon gesehen, wie sie sich durch das Herz eines Säulenbaums hindurchfraßen und auf der anderen Seite wieder herauskamen. Es heißt, daß man sich an den Rand des Tunnels stellen kann und sie nicht von ihrem auserwählten Pfad abweichen, obwohl sie einen hineinziehen könnten. Wenn die an der Spitze gesättigt sind, fallen sie zurück und lassen andere nach vorne, damit die sich vollfressen können. Bis die letzten gefressen haben, haben die ersten wieder Hunger. Sie machen nur halt, um sich auszuruhen oder sich zu vermehren.«
    Cohoma blickte

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