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Die denkenden Wäler

Die denkenden Wäler

Titel: Die denkenden Wäler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schimmernden Blütenblätter sich schlossen. Das Zittern hielt an, und dann spannten sich die Schlingpflanzen wie ein Zweig, der sich vor der Flamme zurückzieht, rollten sich ein, gaben einen Weg durch das Gebüsch frei.
    »Schnell jetzt«, drängte Born und setzte sich in Bewegung. Ein grüner Blitz schoß an den beiden Riesen vorbei, als diese sich ihm anschlossen. Ruumahum hatte nicht gewartet, bis sie ihre Entscheidung getroffen hatten. Als sie sicher den gewachsenen Vorhang durchquert hatten, wandten beide sich um und sahen zu, wie die Schlingpflanzen sich wieder entspannten. Jetzt versperrten sie den Weg wieder, ebenso sicher wie eine Mauer aus Duralum.
    »Bemerkenswert«, murmelte Cohoma. Dann fragte er Born, während sie tiefer ins Herz des Heimbaumes eindrangen: »Born, wenn ich in eine der Blüten spuckte was würde da passieren?«
    »Nichts«, antwortete der Jäger. »Du gehörst nicht zum Heim. Das Heim kennt nur die seinen.«
    »Ich begreife nicht, wie . . .«, begann er, aber Logan hatte bereits mit ihrer Analyse begonnen.
    »Sag, Born«, fragte sie, »essen deine Leute die Frucht des Webers des Heims?«
    Born sah sie verblüfft an. Manchmal schien es, als besäßen diese Riesen Wissen, das jegliche Vorstellung überstieg; und manchmal konnten sie wieder unglaublich dumm sein. »Gibt es denn etwas Besseres zu essen, abgesehen vielleicht von frischem Fleisch?« Er hatte gehört, wie Loganden Bericht der Forschungsgruppe über den Weber rezitierte, hatte ihn aber nicht begriffen. »Warum sollten wir nicht essen, was uns so großzügig angeboten wird?«
    »Interessant«, pflichtete Logan ihm bei. Dann begann sie wieder Worte zu gebrauchen, die für Born keine Bedeutung hatten, und er ignorierte ihr Gespräch. »Siehst du jetzt den Zusammenhang, Jan?«
    Ihr Begleiter nickte. »Ich glaube schon. Sie essen die Früchte des Baumes regelmäßig; das ist ihre Hauptnahrung. Chemikalien aus der Frucht sammeln sich in ihrem System. Wenn sie in eine der Büten spucken, befinden sich im Speichel auch Chemikalien der verzehrten Früchte. Kein Wunder, daß das Heim seine Leute erkennt!«
    »Ich kann verstehen, was das den Leuten bringt«, gestand
    Logan. »Nahrung und Unterkunft, aber was bekommt der Baum davon falls er etwas davon hat?«
    Ein Ruf und dann noch einer und dann viele rissen sie aus ihren Überlegungen, und dann fanden sie sich plötzlich von einer Schar neugieriger Kinder umgeben völlig normaler Kinder, in jeder Hinsicht normal, sah man von ihrer tiefbraunen Haut, dem ebenso braunen Haar, den grünen Augen und ihrem kleinen Wuchs ab. Die Kleinen musterten die beiden Riesen mit der gleichen Ehrfurcht, mit der sie vielleicht rosafarbene Pelziger angestarrt hätten. Auch Din war dabei. Er lief neben Born her. Die schmale Brust aufgebläht, ahmte er jeden Schritt des Jägers nach, auch wenn er gelegentlich dazwischen einen kleinen Sprung machen mußte, um mit ihm Schritt zu halten. Born murmelte dem Jungen einen gleichgültigen Gruß zu. Ob der Junge wohl nie aufhören würde, ihn zu belästigen?
    Muf trottete hinter ihm her. Für einen Pelziger war das ungewöhnlich. Normalerweise hätte er jetzt irgendwo zwischen den Stämmchen mit seinen Brüdern geschlafen. Das Junge drängelte sich durch die Kinderschar,
    beschnüffelte Logan neugierig. Zuerst zuckte sie zurück, dann tätschelte sie das Junge zögernd am Kopf. Irgendwo aus dem Inneren des sechsbeinigen Fellbündels kam ein tiefes, nicht unfreundliches Grollen. Das Junge drängte sich noch näher an Logan heran und hätte sie dabei beinahe zu Fall gebracht.
    Im nächsten Augenblick war ein stromlinienförmiges grünes Etwas neben ihr. »Wenn Junges ärgert, schlagen«, rief Ruumahum Logan mit seinem polternden Baß zu. Sie blickte auf das Junge hinunter, das sie mit ergebenen Augen anstarrte. »Ihn schlagen aber bestimmt nicht!« wandte sie ein. »Es ist doch nett zu mir.« Ruumahum schnaubte nur und trottete davon.
    Schließlich kam die ungewöhnliche Parade ein Mensch, zwei Pelziger, ein Rudel schnatternder Kinder, zwei Riesen vor dem Blattlederpavillon im Zentrum des Dorfs zum Stillstand.
    Borns Blick wanderte über die sie umgebenden Häuser. Irgendwo gähnte laut ein ausgewachsener Pelziger. Aber da war keine Menschenmenge, die ihnen aus den halboffenen Türen entgegenströmte, da gab es keine heranwachsenden Mädchen, die gerannt kamen, um seine Arme und seinen Brustkasten zu betasten, keine Jäger, um seine Riesen mit der gleichen Ehrfurcht zu

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