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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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angriff.
    „Ist mein Pausenbrot fertig,
Mama?“ Sandra stürzte in die Küche, das Gesicht kindlich glänzend nach der
Behandlung mit Wasser und Seife, mit Wangen, deren frische Farbe nicht einem
geschickten Make-up zu verdanken war. Lediglich die blauen Puderschatten auf
den Lidern, die getuschten Wimpern und die pinkfarbenen Lippen verrieten, daß
Sandra den Kinderjahren entwachsen war, daß sie sich um ihr Aussehen sorgte und
einiges daran für korrekturbedürftig hielt.
    „Wieso hast du es plötzlich so
eilig?“ wunderte sich ihre Mutter. „Setz dich. Iß dein Frühstück.“ Sie nahm die
Wärmehaube von der Teekanne, um Sandras Tasse zu füllen.
    Doch Sandra wehrte ab. „Ich muß
los. Ich hab die blöden Dreisatzaufgaben nicht lösen können.“
    „Aha, deshalb vorhin das große
Heulen um Rainer. Was willst du jetzt machen?“
    „Ich muß Joschi erwischen.“
Sandra steckte ihr Pausenbrot ein, klatschte eine Scheibe auf eine Toastscheibe
und biß hinein. „Tschüs!“
    „Komm heute mittag pünktlich.
Es gibt Reibekuchen!“ rief ihre Mutter ihr nach.

    Sandra blieb stehen. „Ist ja
optimal! Kann ich Joschi mitbringen?“
    „Auch das.“
    Sicher ist sicher, dachte
Sandra, während sie die Treppe hinunterlief. Sie fühlte sich Joschi gegenüber
so schuldig, daß ihr kein Opfer groß genug erschien, um ihn zu versöhnen. Und
wenn er ihr tatsächlich half, hatte er die Belohnung auch verdient.
    Joschi stand auf Reibekuchen,
genau wie Sandra. Bloß, daß Joschis Mutter nie Reibekuchen machte, oder
höchstens aus fertigen Kartoffelflocken. Sie war ganztägig berufstätig und
hatte nie Zeit. Sandras Mutter hatte auch keine Zeit. Dennoch bereitete sie den
Reibekuchenteig aus frischen rohen Kartoffeln, die sie eigenhändig rieb, wie
sie es von ihrer Mutter gelernt hatte.
    Als Sandra auf die Straße kam,
sah sie Joschi bereits zur Schule gehen. Sonst wartete er morgens auf sie.
Heute war er allein losmarschiert. Sandra hatte es befürchtet. Dennoch war sie
gekränkt.
    Doch dann bemerkte sie, daß
Joschi trödelte. An der Ecke blickte er sich um. Also wartete er auf Sandra,
war nur zu stolz, das einzugestehen und ließ sie glauben, daß er böse mit ihr
sei. Sandra rannte ihm nach.
    Hinter der Straßenecke prallte
sie fast mit ihm zusammen. Joschi stand vor einem Elektrogeschäft und studierte
die Ausläge. Gab er wenigstens vor. Doch Sandra ließ sich nicht täuschen. „He!“
sagte sie fröhlich.
    „Hm“, brummte Joschi.
    Überwältigend fröhlich klang das
ja nicht, stellte Sandra fest. „Was machst du denn hier?“ fragte sie.
    „Ich suche einen Bohrer.“
    „Was ist ‚n das?“
    Joschi deutete auf ein
Handgerät mit einem Gewinde an der Metallspitze. „Mein Vater wünscht ihn sich
zum Geburtstag“, erklärte er mürrisch. Offenbar war er doch schwerer
zugänglich, als Sandra vorhin gehofft hatte.
    Sie biß sich auf die
Unterlippe. Betrachtete Joschis Spiegelbild in der Glasscheibe der Auslage.
Joschi und sie waren gleich groß. Sie trugen fast den gleichen halblangen
Haarschnitt — Joschi in Blond, Sandra in Braun — und sie wirkten bei flüchtiger
Betrachtung wie Geschwister. Doch während Sandra sich gerne hübsch kleidete,
bemängelte sie an Joschi, daß er keinen Wert auf sein Äußeres legte.
Schrecklich, das schmuddelige T-shirt, das er wieder an hat, dachte sie. An
seiner rechten Sandale fehlte seit Wochen die Schnalle. Joschi hatte sie durch
einen Bindfaden ersetzt. Heute trug er seine alten Segeltuchschuhe, die
seitlich zerschlissen waren. Kein Vergleich zu Mischa!
    Es kam Sandra nicht in den
Sinn, daß sie selbst auch nur deshalb so appetitlich-sauber wirkte, weil ihre
Mutter ihre Sachen wusch und pflegte. Joschis Mutter hingegen kümmerte sich
nicht darum, wie ihr Sohn gekleidet ging.
    „Es ist zehn vor acht“, mahnte
Sandra und wandte sich zum Gehen.
    Joschi kam mit.
    Eine Weile gingen sie
schweigend nebeneinander her.
    „Wie fandste denn die
Dreisatzaufgaben?“ fragte Sandra schließlich vorsichtig-tastend.
    Joschi zuckte die Schultern.
„Es ging.“
    „Ich fand sie gemein.“
    Joschi streifte Sandras Gesicht
mit einem forschenden Blick. „Was haste denn gestern gehabt?“
    Sandra gab sich zunächst einmal
unschuldig. „Wieso?“
    „Du weißt schon.“
    Sandra hob die Schultern.
„Oooch! Eigentlich nichts. Ich fand‚s langweilig im Schwimmbad. Ist doch auch
dämlich, nicht, daß sie jetzt schon die kleinen Möpse an die Ping-pong-Platten
ranlassen.“
    „Dagegen kannst

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