Die deutsche Peitsche
Halsband beendete Julies Lecken, denn Friedrich und Pierrette hatten beschlossen, den Orangerieteil des barocken Gartens zu begehen. Sie lustwandelten eine Allee von Zitrusbäumen entlang, die der ganze Stolz der Gräfin waren. Begeistert erzählte sie dem Deutschen, wie sie die Pflanzen von einer Italienreise mitgebracht hatte und dass sie das kostbare Geschenk eines neapolitanischen Fürsten waren. Friedrichs Blick glitt beeindruckt über die zahllosen Bäume, deren immergrünes Blattwerk durch verborgene Zitrusfrüchte verlockend duftete - ein Symbol des ewigen Lebens. Die Allee führte zu einem kleinen, kreisrunden Teich, von dem aus sich drei weitere Wege abzweigten. Sie tränkten ihre Hündchen, dann führte Pierrette Friedrich den linken Weg entlang zu den Rosenbeeten. Friedrich erzählte von seiner Heimat und berichtete, wie sehr ihn das derbe Gebaren seiner Landsleute und auch seiner Familie bedrückte. Vergeblich hatte er auf seinen Reisen bislang jemanden gesucht, der die Reize von Herrschaft und Unterwerfung zu schätzen wusste.
»Erst als ich Euch an jenem schicksalhaften Tag im Wald begegnete, wusste ich, dass meine Bestimmung mich hierhergeführt hatte«, bekundete er und blickte Pierrette in die Augen. Diese erwiderte den Blick selbstbewusst und geschmeichelt. »Es war nicht nur Eurer Glückstag, glaubt mir, mein lieber Friedrich«, säuselte die Gräfin. »Ich empfinde die Verspieltheit meiner Landsleute als zu oberflächlich und bewundere, wie Ihr wahre Stärke mit Subtilität verbindet. Dies ist eine Kunst, die hier nur wenige beherrschen.«
Das Lob der Gräfin schien am Deutschen abzuprallen, wie er selten Gefühle zeigte, wenn man ihn lobte. Seltsamerweise empfand Pierrette dabei eine unbestimmbare Lust. Friedrich von Ranestein war der erste Mann, der auf Komplimente nicht übertrieben galant und mit einem dahingeschwafelten Gegenkompliment antwortete. Ein lüsterner Teufel ließ ein Bild in ihrem Geist aufsteigen, wie sie auf allen vieren, demütig wie eine Metze, ihm den Schwanz lutschte und ihre Kunstfertigkeit ihm Gefühlsausbrüche aufzwang. Wenn die Lust unerträglich wurde in seinen glühenden Männereutern, würde sie ablassen, sich abwenden und ihn schließlich betteln lassen, bis er ihr Komplimente opfern würde, dass eine Königin erblasst wäre. Sie seufzte.
Friedrich blickte auf seine “Hündin” Julie, stoppte seine Schritte und sagte nachdenklich »Wir sollten unsere Hündchen ihr Wasser abschlagen lassen, bevor noch ein Missgeschick im Haus passiert.« Nachdenklich ruhte Pierrettes Blick auf Fulbert und sie nickte. Sie führten ihre Hündchen an den Wegesrand, wo eine schmale Stelle es erlaubte, die Rosensträuche zu passieren, um auf eine Wiese zu gelangen. Friedrich ließ seine Julie vorankriechen und genoss ihre Nacktheit. Schließlich standen sie auf der Wiese und Pierrette forderte ungeduldig »Beeile er sich und schlage sein Wasser ab.«
Fulbert machte Anstalten, sich aufzurichten, was ihm einen harten Ruck mit dem Halsband einbrachte, dass es ihn von den Beinen riss. »Wie pinkelt ein Hündchen?«, fragte seine Herrin. Fulbert erblasste und versuchte, ein Bein zu heben, nachdem er sich wieder auf alle Viere hochgearbeitet hatte. Die ungewohnte Stellung verursachte ihm Probleme und prompt fiel er in das weiche Gras.
Friedrich lachte. »Euer Hündchen ist von köstlicher Dummheit«, sagte er und deutete stolz auf Julie, die ihren Hintern gesenkt hatte, als wolle sie mit dem duftenden Gras kopulieren und vor sich hinpinkelte.
Pierrette schüttelte enttäuscht den Kopf, als sie mitansah, wie Fulbert erneut hinfiel. »Dieser da benötigt noch viel Ausbildung dünkt mir.« Endlich gelang es Fulbert mit angstvollem Blick das Gleichgewicht zu halten und sein Wasser abzuschlagen. Unglücklicherweise baumelte seine lange Rute hin und her, so dass er sich selbst benässte, was ihm erneutes Kopfschütteln einbrachte.
Der ehemalige Kotträger war entsetzt. Wenn er der Grund dafür war, dass seine Herrin ihr Gesicht verlor, hatte dies furchtbare Folgen für ihn. Er versuchte verzweifelt, seine Unfähigkeit, einen Hund darzustellen wieder wettzumachen, hüpfte an der Leine umher und bellte.
Pierrette lächelte humorlos. »Immerhin scheint er glücklich zu sein, dass er sich erleichtern konnte«, meinte sie trocken und Friedrich greinte »Mich würde es nicht wundern, wenn er in seinem Übermut versuchte, meine Hündin zu besteigen.« Fulbert nahm die Anregung auf in der Annahme,
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