Die Deutschen
Ausbruchs des Ersten Weltkrieges finden in zahlreichen Städten Antikriegsdemonstrationen statt. An einer Kundgebung im Berliner Lustgarten nehmen 120000 Menschen teil.
17. Oktober: Im mitteldeutschen Braunkohlenrevier erzwingen 80000 Streikende eine 11½prozentige Lohnerhöhung.
1928 16. Januar: Die mitteldeutschen Metallarbeiter antworten auf die Aussperrung von 50000 Werktätigen mit einem fünfwöchigen Streik, der mit einem Schiedsspruch endet.
28. Januar: Demonstrationen von rund 140000 Bauern Schleswig-Holsteins gegen die Agrarpolitik der Regierung; die Bauern fordern staatliche Kontrolle der Kreditinstitute und Genossenschaften sowie Ernährungsautarkie. Die Bewegung wählt sich zum Symbol die schwarze Sensenfahne der Bauernkriege.
20. Mai: Bei den Reichstagswahlen hat die spd den stärksten Stimmenzuwachs. Mit 153 Abgeordneten stärkste Fraktion im Reichstag.
1. November–4. Dezember: Aussperrung von rund 213000 Metallarbeitern des Ruhrgebiets, die Lohnerhöhung und den Achtstundentag forderten. Der Schiedsspruch gewährt geringe Lohnerhöhungen.
November-Dezember: 213000 Metallarbeiter treten im Ruhrgebiet für Lohnforderungen, Achtstundentag und Dreischichtensystem in den Streik. Der Druck der Monopole, des Staates und das Verhalten leitender Funktionäre des Deutschen Metallarbeiterverbandes zwingen die Arbeiter, den Streik nach fünf Wochen abzubrechen.
1929 25. April: Angesichts der drohenden Finanzkrise des Reiches – es fehlen Gelder für die Bezahlung der Beamtengehälter und für die Darlehen an die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung – nimmt das Reich einen Dreimonatskredit von 170 Millionen Reichsmark bei den Großbanken auf.
1. Mai: Trotz Aufrechterhaltung des Demonstrationsverbotes (seit Verhängung des Kleinen Belagerungszustandes im Dezember 1928) halten 200000 Menschen in Berlin eine öffentliche Kundgebung ab. Gegen die Demonstranten werden Polizeitruppen eingesetzt, die in die Menge schießen. In den Straßen von Neukölln und Wedding bauen Arbeiter Barrikaden. 31 Arbeiter werden getötet. Die Polizei nimmt 1200 Verhaftungen vor.
26. August–30. Oktober: Streik der Berliner Rohrleger unter Führung der revolutionären Gewerkschaftsopposition. Der Führer des Streiks und Mitglieder der zentralen Streikleitung werden verhaftet. Da die Unternehmer und Arbeitsämter, mit Billigung der rechten Gewerkschaftsführer einen Massenstreikbruch organisieren, muß der Kampf erfolglosabgebrochen werden.
25. Oktober: Der »Schwarze Freitag« an der New Yorker Börse kennzeichnet den offenen Ausbruch der Weltwirtschaftskrise. Für Deutschland ergeben sich verheerende Auswirkungen.
21. November-Februar (1930): Streik der Textilarbeiter in Hartmannsdorf bei Chemnitz. Polizeieinsatz. 5 Tote.
24. Dezember: Die Zahl der Arbeitslosen ist auf 3,3 Millionen angestiegen.
1930 1.–2. Februar: Protestmarsch Tausender Arbeitsloser aus Schleswig-Holstein nach Hamburg. Polizeieinsatz. Ein Toter.
25. März: Der sozialdemokratische Innenminister Severing erläßt eine neue Fassung des »Republikschutzgesetzes«. Sieschränkt die Presse-, Versammlungs- und Vereinsfreiheit ein.
27. März: Differenzen zwischen spd und dvp (Deutsche Volkspartei) über den Abbau der Arbeitslosenunterstützung führen zum Sturz der sozialdemokratisch geführten Regierung Müller. Es ist die letzte Regierung der Weimarer Republik, die mit parlamentarischen Methoden regiert.
30. März: Der Fraktionsvorsitzende des Zentrums, Heinrich Brüning, bildet eine neue Regierung ohne parlamentarische Mehrheit. Damit entsteht das erste der vier Präsidialkabinette, die bis Januar 1933 mit Notverordnungen regieren.
1.Juni–25. Juli: Streik von 13000 Mansfelder Kupferbergarbeitern gegen Lohnabbau. Polizeieinsatz. Zahlreiche Solidaritätsaktionen, auch von Bauern und Gewerbetreibenden.
1. Juli: Beginn des Streiks der Metallarbeiter im rheinischwestfälischen Industriegebiet gegen Lohnkürzungen. Am 2. Juli streiken 50000.
7. Juli: Gemeinsame Streiks deutscher und polnischer Landarbeiter auf Gütern im Gebiet von Torgau, die sich trotz Polizeieinsatz schnell ausbreiten.
18. Juli: Da die Reichstagsmehrheit die Aufhebung der am 16. Juli erlassenen Notverordnung beschließt, wird der Reichstag aufgelöst.
14. September: Bei den Reichstagswahlen steigen die Stimmen der nsdap von 800000 im Jahre 1928 sprunghaft auf 6,4 Millionen. Die spd geht noch immer als stärkste Partei aus den Wahlen hervor.
14.–31. Oktober: Streik von
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