Die Deutschen
einer katholischen Jugendorganisation statt.
16. Juli: Errichtung des Konzentrationslagers Buchenwald.
14. Dezember: Der Runderlaß des Innenministers über eine »Vorbeugende Verbrechensbekämpfung durch die Polizei« bringt weitere Beschränkung der persönlichen Freiheit durch die Ausdehnung der »planmäßigen Überwachung« und der »Vorbeugungshaft«.
Ende Dezember: Im Jahre 1937 wurden wegen illegaler Betätigung 17168 politische Verfahren eingeleitet. 1938/ Anfang Januar: 40.000 saarländische Bergarbeiter erzwingen eine Abstimmung über zusätzliche Sonntagsschichten für die Rüstung.
3. Januar: Die Forderung katholischer Priester und Bischöfe nach Glaubens- und Gewissensfreiheit und ihr Protestgegen die Judenverfolgungen führen zur Schließung der Reichszentrale der Katholischen Aktion in Düsseldorf, dem Verbot zahlreicher Presseerzeugnisse und der Schließung von Klöstern, Hochschulen und Fakultäten der katholischen Kirche.
4. Februar: Der Oberbefehl über die Wehrmacht geht aufAdolf Hitler über.
7. Februar–2. März: Pastor Niemöller wird zu 7 Monaten Festungshaft verurteilt; nach Verbüßung der Strafe wird er in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert.
12. Februar: Hitler verlangt von dem österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg während dessen Besuch in Berchtesgaden die Kontrolle über die österreichische Außenpolitik und die Beteiligung von Nationalsozialisten an der Regierung.
12.–13. März: Einmarsch deutscher Truppen in Österreich und Annexion des Landes.
28. März–1 3. Dezember: Eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen stellt die deutschen Juden unter Ausnahmerecht.
10. April: Die Nationalsozialisten führen im besetzten und seit dem 13. März im faktisch bereits eingegliederten Österreich eine »Volksabstimmung« über den »Anschluß« Österreichs an Deutschland durch. Zuvor hatten ss und Polizei Zehntausende in Konzentrationslager und Zuchthäuser verschleppt. Durch Terror- und »Volkstums«-Propaganda wird eine Stimmenmehrheit für den Anschluß erreicht.
4. Mai: Der Schriftsteller Carl von Ossietzky, früherer Herausgeber der Zeitschrift »Weltbühne«, stirbt an den Folgen der Mißhandlungen und Entbehrungen in Konzentrationslagern.
20. Juni: Als erste deutsche Frau wird die Kommunistin Liselotte Hermann mit dem Fallbeil hingerichtet.
15. September: Verhandlungen zwischen Chamberlain und Hitler in Berchtesgaden über die Abtretung des Sudetengebietes an Deutschland.
27. September: Die Bekennende Kirche wendet sich in einer Gebetsliturgie öffentlich gegen den drohenden Krieg.
29. September: Die Teilnehmer der Münchener Konferenz, Chamberlain, Daladier, Hitler und Mussolini, legen in einem Abkommen die Abtretung des tschechoslowakischen Grenzgebietes an Deutschland bis zum 10. Oktober fest.
1. Oktober: Beginn des deutschen Einmarsches in das Sudetengebiet.
9. –10. November: Die Nazis nehmen die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst von Rath am 7. November in Paris durch einen polnischen Juden zum Anlaß, Pogrome gegen deutsche Juden, die sogenannte Kristallnacht, zu organisieren. Die Synagogen werden verbrannt; jüdisches Eigentum wird zerstört und geraubt; 20000 Juden werden verhaftet.
13. November: Im Konzentrationslager Buchenwald sind 19676 Häftlinge eingekerkert. Am 31. Dezember befinden sich in Dachau 18000, in Sachsenhausen 8309, in Flossenbürg 1800 und in Mauthausen 1010 Gefangene. In Buchenwald sterben im Jahre 1937/38 infolge von Mißhandlungen und Entbehrungen 819 Gefangene, 1939 bereits 1235.
1939 15. März: Um 1 Uhr 15 erklärt Hitler dem tschechoslowakischen Präsidenten in Berlin, daß deutsche Truppen von 6 Uhr an in die tschechischen Gebiete Böhmen und Mähren einrücken. Am 16. März wird das »Protektorat Böhmen und Mähren« gebildet.
Mitte März: Gründung des »Aktionsausschusses Deutscher Oppositioneller« in Paris auf Initiative Heinrich Manns, in dem sich deutsche Hitlergegner aller Parteien, vor allem Schriftsteller und Intellektuelle, zusammenschließen.
31. März: In den schlesischen Skalleywerken streiken 450 Arbeiter um Tariflohn und gegen die Schichtverlängerung auf 9 ¾ Stunden.
18. Mai: Der erste Transport weiblicher politischer Gefangener trifft im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ein. Bis Kriegsende werden dort 132000 Frauen und Kinder eingekerkert, von denen 92.000 ihr Leben lassen müssen.
Es befinden sich 162734 Gefangene deutscher Nationalität als politisch Angeklagte und
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